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Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Titel: Luke Skywalker und die Schatten von Mindor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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ist Kar nicht der Schurke. Er ist ein Opfer.«
    »Das ist mir egal«, sagte Nick.
    »Wenn du das sagst.« Aeona warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Aber wenn ich wetten sollte - drei zu eins, dass es Skywalker nicht egal ist.«
    Seine Sinne waren im Dunkeln nutzlos.
    Es gab keine Sicht, kein Geräusch, keine Berührung, kein Bewusstsein seines Körpers. Das Andere hatte nur ein unfertiges Bewusstsein, und er selbst war Teil eines nicht zu beschreibenden Energiefelds - oder vielleicht war er das nicht zu beschreibende Energiefeld.
    Die einzige Wahrnehmung außer schlichtem Bewusstsein der eigenen Existenz war eine gewisse Modulation in diesem Energiefeld. Nicht zu empfangende Signale, unberührbare Strukturen, unsichtbare Farben. Vollkommen fremd. Kaltes und uraltes Leben, das nie einen Herzschlag erlebt hatte, nie die Berührung einer Hand, nie den Geschmack von Luft.
    Unmöglich fern, unerreichbar, geboren aus verschwundenen Sternen.
    Sterne, dachte Luke. Ja, da ist es. Sterne. Daher kommen sie. Dort treffen sie sieh. Denn das ist es. was ich ebenfalls bin.
    Alles im Universum war aus sterbenden Sternen geboren. Jedes Element entstand im Schmelzofen von Sternenkernen. Jedes Atom, das existierte, war einmal Teil eines lange erloschenen Sterns gewesen - und dieser Stern war Teil von anderen vor ihm gewesen, eine ungebrochene Abstammungslinie bis zu dem einzelnen kosmischen Feuerball, der das Universum hervorgebracht hatte.
    Es war der Tod von Sternen, der dem Universum Leben gab.
    Mit der Idee von Sternen, an denen er seine Fantasie aufhängen konnte, konnte er diese Situation irgendwie besser erkennen. Statt eines formlosen Felds kaum wahrnehmbarer Energie stellte er sich vor, er wäre Teil eines Sternenhaufens, riesig und trüb, und diese fremden Modulationen von Energie wären ferne Sterne. Obwohl jeder wahre Stern grundlegend gleich war - ein Fusionsofen im Raum -, war jeder auch ein Individuum. Einer war vielleicht größer, ein anderer heißer, einer befand sich nahe dem Ende seines Lebenszyklus, kurz davor, in sich selbst zusammenzubrechen oder sich auszuweiten, bis er zur Supernova wurde, während ein anderer sich gerade bildete, indem er den Staub und die Gase uralter Supernovae ansammelte.
    In Lukes Vorstellung konnte er ihre individuellen Spektren lesen, wie er ein menschliches Gesicht erkannt hätte: Sie sahen müde aus und alt und weit entfernt, und sie brannten in der endlosen Dunkelheit aus.
    Aber auch er war ein Stern, und das Licht, das aus ihm leuchtete, war die Macht.
    Jeder dieser fernen Sterne, auf den er seine Aufmerksamkeit richtete, wurde sofort heller, als sein Licht ihn erreichte. Sie kamen näher, angezogen von seiner Energie, gefangen von seinem Schwerkraftfeld, wurden noch heiler, als sie näher kamen, brannten heißer, gaben exotische Partikel ab wie erfreutes Auflachen.
    Sie fielen in einen Orbit um ihn, wurden zu einem neuen System unendlicher Komplexität, das in freudigem Tanz durch das Dunkel schwirrte.
    Hier sind wir, im Dunkeln, dachte er. Und es ist nicht leer. Es ist nicht bedeutungslos. Nicht wenn wir alle hier sind. Es ist wunderschön.
    Und jeder, den er mit der Macht berührte, blieb durch pulsierende Lichtfäden mit ihm verbunden, während sie sich dankbar in seiner Kraft sonnten. Sie waren in dieser eiskalten Dunkelheit; so lange gefangen gewesen, ihr einziges Licht rührte davon, dass sie und ihre Verwandten verbrannten, bis sie immer mehr verblassten und nacheinander nicht mehr existieren würden.
    Luke begriff, dass er sie nun kannte.
    Nicht dass sie ihm von sich erzählt hätten. Nicht als hätte es überhaupt Konversation gegeben. Sie brauchten es Luke nicht zu sagen. Er war ein Teil von ihnen, mit ihnen durch die Macht verbunden. Er kannte ihre Leben, als wären sie er selbst, denn im Licht der Macht war er diese Leben, und sie waren er.
    Er kannte sie auch, wie sie sich selbst kannten: eine gemeinsame Identität, die zugleich auch eine Reihe individueller Knoten von Bewusstsein in einem größeren geistigen Netz hatte. Sie waren - zur Welt gekommen? Geschaffen worden? Verändert worden? Hatten sich entwickelt? Erst auf Mindors steinigen, luftlosen Schwesterplaneten waren sie sich ihrer selbst als lebendig bewusst geworden, auf dem Planeten, den Luke nur als Taspan II kannte. Sie selbst hatten keinen Namen für diese Welt. Sie hatten dort unzählige Jahrtausende gelebt, sich in Taspans ungefiltertem Strahlen gesonnt und nichts gefürchtet außer den Veränderungen,

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