Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.
Hypophyse, der Hirnanhangsdrüse, die unseren gesamten Hormonstoffwechsel dirigiert.
Die starken Dehnungen und Drehungen im Rücken machen die Muskeln geschmeidiger und bewegungsfähiger. Verspannte Muskeln, die oft auch die Nervenaustritte aus der Wirbelsäule schmerzhaft blockieren, werden entspannt. Allgemein wird der ganze Körper gut durchblutet, dadurch wärmer, wir verspüren eine Belebung auf allen Ebenen. Möglicherweise tauchen zunächst alte Schmerzen wieder auf, die dann aber – nach einer Weile der Gewöhnung an den neuen, freieren Zustand – verschwinden, sodass sich Wohlgefühl ausbreitet.
Teemischungen – einige davon stammen aus meiner hessischen Heimat – reinigen auf sanfte Weise, regen an, lösen, beruhigen. Bäder und Öle wirken über unsere Sinnesorgane heilsam und harmonisierend. Meditationen bringen uns zu unserer eigenen Mitte. Mit inneren Bildern können wir eine neue äußere Wirklichkeit vorbereiten. Wir strukturieren unser Leben auch durch das, was wir glauben und wie wir über etwas denken. Unsere inneren Vorstellungswelten erschaffen zum Teil unsere äußere Welt. Änderungen beginnen, sobald ich begreife, woran ich festhalte: Halte ich an meinem Jammern fest und daran, dass es mir schlecht geht? Kann ich entdecken, weshalb ich klage und leide? Kann ich mir auch etwas anderes einfallen lassen? Oder brauche ich meinen Schmerz? Die Energie ist dort, wo ich sie anrufe. Und ich kann sie lenken, kann immer wieder neu entscheiden, wie ich etwas betrachte. Natürlich weiß ich, dass vieles vorgegeben oder nicht zu ändern ist, nicht alles unserem Willen untersteht. Doch würde langsam aber sicher eine andere Gesellschaft entstehen, wenn wir uns klarer darüber würden, dass wir zumindest unsere Anschauung über das Leben und das, was es bringt, ändern können und dadurch möglicherweise doch mehr beeinflussen, als wir gemeinhin annehmen.
In Bob Wilsons Theaterspektakel »Der Wald«, in dem er das Gilgamesch-Epos aus Mesopotamien mit der Industrialisierung verquickt, läuft immer wieder – mal langsam, dann wieder schnell – ein Mann über die Bühne und singt, spricht oder ruft: »Vorsicht! Alles, was du willst, bekommst du!« Vielleicht bekommen wir es nicht genau so, wie wir es uns vorgestellt haben, aber in irgendeiner Weise – mag sie uns noch so rätselhaft erscheinen – hat unsere Wirklichkeit mit unseren Bildern zu tun, unseren Wünschen. Ganz deutlich wird es mir meist bei Krankheiten. Die stürzen nicht aus heiterem Himmel auf mich herab, sondern tauchen dann auf, wenn ich Ruhe brauche, wenn es mir reicht, wenn ich versorgt werden möchte. Was wäre, wenn ich um Ruhe und/oder Versorgung bitte, wenn ich sie brauche? Spannend, dies auszuprobieren …
Ein gutes Beispiel für die Wechselwirkungen von innen und außen im Luna-Yoga ist die eingangs erwähnte Frauengruppe zum Thema Zyklusstörungen. »Ein alternativer Therapie-Ansatz bei Zyklusstörungen« nennt Jutta Rühl-Thomas ihre Diplomarbeit in Psychologie. Darin schildert sie, wie Frauen versuchen, Zyklusstörungen als Ausdruck ihrer Lebenssituation zu erkennen und zu verändern. Luna-Yoga-Übungen und Gespräche über das eigene Leben, über Lebensentwürfe und Vorstellungen, über Erwartungen der Gesellschaft halfen den Frauen in der Gruppe, sich selbst neu zu begreifen und ihre eigenen Wünsche und Visionen ernst zu nehmen.
Zyklusstörungen tauchen häufig in Belastungssituationen auf. Eine Ursache für Konflikte liegt in der uns zugedachten Frauenrolle. Solche Konflikte drücken sich in unserem Körper aus. Wir verweigern die herkömmliche Frauenrolle und werden magersüchtig, verlieren die Periode. Wir quälen uns mit der Frauenrolle und bekommen Menstruationskrämpfe und Schmerzen. Den Konflikt zwischen unseren Rollen und unseren Bedürfnissen tragen wir körperlich aus. Am augenfälligsten zeigt sich dies in einer gestörten Beziehung zum eigenen Körper in seinem deutlichsten weiblichen Ausdruck: dem Zyklus.
Stets schwingen die bewussten oder unbewussten Botschaften unserer Mütter oder anderer weiblicher Personen in unserer Umgebung mit. Wie haben wir die Menarche erlebt, die erste Blutung? Wie lebten uns die Frauen in unserem Umkreis ihre Wechseljahre vor? Dabei nehmen wir nicht nur das verbale und offenkundige Sich-Äußern auf und integrieren es. Wir sind vielmehr auch offen und empfänglich für das, was zwischen den Zeilen anklingt, was uns vorgelebt wird.
Welche unter uns hat schon die erste Blutung
Weitere Kostenlose Bücher