Luna-Yoga: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft: Der sanfte Weg zu Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Tanz- und Tiefenübungen.
als Freudenfest erlebt, so wie es in Sri Lanka noch heute gefeiert wird? Dort werden alle Verwandten und Bekannten eingeladen, wenn das Mädchen zur Frau wird. Man kleidet sie rot ein, bereitet ihre Lieblingsspeisen zu und sorgt dafür, dass es ihr rundum wohl ergeht.
Um das Wohlbefinden kümmerte sich auch die Luna-Yoga-Gruppe, die sich mit dem Thema Zyklusstörungen intensiv auseinandersetzte. Über mehrere Monate hinweg trafen sich acht Frauen regelmäßig an einem Abend pro Woche, um Luna-Yoga zu üben und sich über den Zyklus auszutauschen. Dabei wurde viel in Bewegung gesetzt: Die Frauen halfen sich gegenseitig, ihre Situation besser zu verstehen, Bewusstseinsprozesse kamen in Gang, Widerstände konnten gelöst werden. Dies alles nicht durch Symptomkuriererei, sondern durch Einsichten, die über Körper, Geist und Seele gewonnen wurden. Die tendenziell magersüchtigen Frauen, die lange ohne Zyklus waren, haben teilweise wieder angefangen zu bluten. Eine setzte ihre starke Fantasie vom Schwangersein in die Realität um. Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden erlebten leichtere Blutungen. Das Zusammenspiel von Außen und Innen, die Mischung aus Gespräch, Körperübungen, Atemtechniken und kreativen Tätigkeiten brachte den Frauen viel Spaß. Ein neues Verständnis für die Abläufe im Körper wurde geweckt, was ihnen wiederum Sicherheit gab, den eigenen Weg zu suchen, selbst wenn er konventionellen Klischees weiblichen Verhaltens zuwiderlief.
Luna-Yoga hat natürlich viel mit dem Mond zu tun. Der wächst, wird rund und voll, nimmt wieder ab, verschwindet ganz. Launisch, wechselhaft, stets im Wandel. Laune kommt von Luna. Den Frauen werden Launen nachgesagt, und wenn wir in unserer patriarchalen Gesellschaft reüssieren wollen, sollen wir unsere Launen wegstecken und gleichmäßig freundlich sein. Luna-Yoga weckt Lust an der Wandelbarkeit der Natur, heißt die Launen des Mondes willkommen. Sie bringen Abwechslung ins Leben, machen Lebendigkeit aus.
Mittlerweile gibt es Meinungen in der Wissenschaft, die die weltweit zu beobachtende höhere Lebenserwartung der Frauen mit dem Zyklus in Verbindung bringen. Weil Frauen ihren Organismus immer wieder durch eine Blutung erneuern, glauben einige ForscherInnen, dass Frauen deswegen länger leben als Männer. Wahrscheinlich haben wir Frauen durch unseren Zyklus einen besseren Stoffwechsel, und unser Körper ist wegen dieser Schwankungen anpassungsbereiter und widerstandsfähiger.
Freunden wir uns mit diesem Wechsel an, werden wir nicht schwächer, sondern stärker. Wir brauchen dann nicht mehr zu korrigieren oder müssen uns gegen etwas wehren, sondern wir können mitschwingen und mit den Launen des Mondes heil werden.
Das gilt für Männer wie für Frauen, leben wir doch alle zyklisch und rhythmisch: unsere Organe, unser Stoffwechsel, der Hormonhaushalt und vieles mehr reagiert auf Jahreszeiten wie auf Tag und Nacht, auf Klima wie auf Zeitzonen.
Abwechslung will der Körper genau wie Geist und Seele nicht nur im täglichen Speiseplan, sondern auch in Haltung und Bewegung. All unsere Sinne wollen sich ausleben und brauchen Nahrung materieller wie ideeller Natur. So tut es gut, verschiedene Bewegungen auszuprobieren. Ebenso wie wir täglich essen und nächtlich schlafen und darin unseren eigenen Rhythmus finden, lebt in unserem Leib auch eine Lust auf Bewegung. Die vernachlässigen wir leider oft.
Wir denken ans Essen, weil sich der Hunger meldet, und ans Schlafen, weil wir müde werden. Auf den Bewegungstrieb zu achten, haben wir – im Gegensatz zu den Kindern – verlernt. Er wurde uns eher im Laufe unserer Erziehung ausgetrieben. Stillsitzen in der Schule, Ruhe bewahren im Alltag, nur ja nicht auffallen. Erobern wir uns die Freude an der Bewegung zurück! Es täte uns gut, wenn wir in unseren Tagesablauf eine regelmäßige Zeit für Bewegung einbauen könnten und zugleich auch eine bewusste Zeit der Stille – auf dass sich all unsere Sinne entfalten.
Luna-Yoga wozu?
Wozu Luna-Yoga? Es gibt doch genug Angebote auf dem Markt der Bewegungskünste. Ist die Flut der Bücher, die uns etwas anpreisen, nicht schon groß genug? Und überhaupt, was kann man/frau schon aus Büchern lernen?
Das hat alles seine Richtigkeit, und doch – ich habe mich hingesetzt und dieses Buch geschrieben. Weil es nämlich immer wieder Leute gab, die mich darum baten. KursteilnehmerInnen wollten gern nachschauen, wie die Übungen aussehen, und nachlesen, was es mit Luna-Yoga auf
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