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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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an.
    »Woher soll ich das wissen?«
    Sie war leichenblass.
    »Sie wissen es also nicht?«
    »Nein. Ich könnte ihn ja auch schon früher in seinem Auto verloren haben.«
    »Früher als was?«
    »Als er … als er überfahren wurde.«

21
    Sara-Ida Ström wurde ein weiteres Mal zum Verhör abgeholt. Jetzt erwartete sie ein Kommissar.
    »Ich heiße Claes Claesson«, sagte er.
    Dann sprach er das Datum, Mittwoch, den 23. Januar, auf Band und wer sich außer ihm noch im Zimmer befand, »Sie wissen, dass wir über versierte technische Möglichkeiten verfügen, Dinge zu untersuchen?«, fragte er dann.
    Er starrte sie an. Das tat seine Kollegin, die neben ihm saß, auch.
    »Wenn ich Ihnen das hier zeige, was sagen Sie dann?«, sagte er und zog eine durchsichtige Plastiktüte hervor.
    Sie starrte auf die zwei kleinen Ampullen in der Tüte und errötete heftig.
    »Wissen Sie, was diese Ampullen enthielten?«
    »Nein.«
    »Aber es steht drauf. Sie können die Tüte gerne in die Hand nehmen, es ist nämlich recht klein geschrieben.«
    Sie befolgte seine Aufforderung.
    »Insulin«, sagte sie dann und legte die Tüte wieder hin.
    »Was wissen Sie über Insulin?«
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Wissen Sie, was für eine Art Insulin das hier ist?«
    »Schnellwirkendes.«
    »Insulin, das sich Diabetiker bei Mahlzeiten selbst spritzen können.«
    Sie nickte.
    »Ich merke, dass Sie sich auskennen«, meinte Claesson freundlich. »Wenn ich mir das mal näher anschaue«, fuhr er fort, und griff zu seiner Lesebrille, »dann sehe ich, dass jede Ampulle 600 Einheiten enthält. Wissen Sie, ob das viel ist?«
    »Natürlich ist das viel«, erwiderte sie.
    »Man kann also nicht die ganze Ampulle auf einmal nehmen?«
    »Nein, wirklich nicht. Das kann schlimm enden!«
    »Und noch schlimmer wäre vermutlich, wenn man beide auf einmal spritzen würde«, meinte er und legte die Tüte langsam auf den Tisch zurück.
    »Ja, da würde man ganz sicher …«
    Es gelang ihr gerade noch innezuhalten. Claesson und Louise rührten sich nicht.
    »Ganz sicher was?«, fragte Claesson vorsichtig.
    »Aber ich war es nicht«, sagte sie leise, den Blick auf die Tischplatte gerichtet.
    Dann holte sie tief Luft, erblasste und schien einer Ohnmacht nahe, aber sie blieb regungslos sitzen.
    Claesson fuhr gnadenlos fort. Er holte eine weitere Tüte unter dem Tisch hervor, eine große braune Papiertüte.
    »Wissen Sie, was hier drin ist?«
    Sie starrte ihn wie verhext an. Seine rechte Hand glitt in die Tüte und zog etwas hervor.
    Er faltete ein Kleidungsstück auseinander. Hellblau-weiß gestreift.
    Sara-Ida fixierte den Kittel. Dann rang sie nach Luft, atmete immer schneller, bis sie so stark hyperventilierte, dass sie zusammenbrach.
     
    Am nächsten Tag wurden die Vernehmungen fortgesetzt. Man hatte gerade eine kürzere Pause eingelegt.
    »Sie bestreitet alles, aber ihre Fingerabdrücke sind auf den Ampullen«, meinte Claesson.
    Claesson und Louise standen mit einer Tasse in der Hand im Kaffeezimmer.
    »Wie läuft’s denn so?«, wollte Peter Berg wissen, der eben mit Janne Lundin zu ihnen gestoßen war.
    »Tja«, meinte Claesson. »Es wird schon.«
    »Sie brauchte Geld, genau wie Jörn. Dumme, geldgierige, kleine Idioten«, stöhnte Louise. »Natürlich wusste Harald Eriksson, wie man sie ausnutzt.«
    »Benny hat das Fragment eines Fingerabdrucks von Harald Eriksson auf einer Ampulle gefunden«, sagte Claesson. »Dort finden sich also nicht nur die Fingerabdrücke Sara-Ida Stroms. Es wird aber dauern, ihn zu einem Geständnis zu bewegen.«
    »Mal sehen, ob Sara-Ida gesteht, Jörn Johansson überfahren zu haben«, meinte Louise.
    »Hat sie das denn?«, fragte Claesson.
    »Ja. Aber wir können es nicht beweisen. Wir wissen, dass sie bei ihm mitgefahren ist. Aber es gibt auch mehrere Zeugen, die sie bei anderen Gelegenheiten zusammen gesehen haben, zum Beispiel in der Eingangshalle des Krankenhauses. Die Spuren könnte sie also schon früher in dem BMW zurückgelassen haben. Es ist wirklich Pech, dass es in dieser Nacht so stark geschneit hat. Ich meine, für uns. Es gab bei dem Fahrzeug keine verwertbaren Spuren. Es gab auch keine Zeugen, die sie in der Nähe gesehen oder vielleicht sogar mitgenommen hätten.«
    »Vielleicht ist sie zu Fuß gegangen«, meinte Lundin.
    »Das muss die halbe Nacht gedauert haben«, sagte Peter Berg.
    »Schon möglich«, sagte Louise. »Aber sie war am nächsten Morgen an ihrem Arbeitsplatz, sie sah zwar recht erschöpft aus, aber das

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