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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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braucht ja nichts zu bedeuten. Sie behauptet, zu Hause gewesen zu sein und geschlafen zu haben. Aber ihr Exfreund, dieser Arzt, der den Kittel abgegeben hat, sagte, sie hätte zu ihm nach Hause kommen wollen, sei aber nie erschienen. Da steht Aussage gegen Aussage.«
    Claesson und Louise stellten ihre Tassen in die Spülmaschine und gingen, um das Verhör von Sara-Ida Ström fortzusetzen.
     
    »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, war Harald Eriksson an dem Montag, an dem seine Frau starb, auf der Station«, begann Claesson.
    Sie nickte. Claesson räusperte sich.
    »Ich habe mir von der Krankenschwester Sophie Sköld sagen lassen, dass sie den Ehemann, also Harald Eriksson, anrief und ihm erzählte, seine Frau sei wohlauf und man habe sie auf die chirurgische Station verlegt. Dann teilte ihm Sophie Sköld noch mit, in welchem Zimmer seine Frau lag, damit er sie bei seinem nächsten Besuch sofort finden konnte.«
    Sara-Ida sah ihn mit großen Augen an.
    »Harald Eriksson musste mit Ihnen sprechen. Sie kannten sich ja bereits«, fuhr Claesson fort und faltete seine Hände auf dem Tisch.
    Sie holte tief Luft, schwieg aber.
    »Er rief Sie auf Ihrem Handy an. Das stimmt doch?«
    »Nein. Wir haben auf der Station keine Mobiltelefone. Er …«
    »Er hat Sie in einer SMS aufgefordert, ihn anzurufen?«
    Sie schwieg.
    »Das können wir auch so in Erfahrung bringen. Wir können uns die Listen kommen lassen, aus denen hervorgeht, wer von einem Handy aus angerufen worden ist.«
    Sie schwieg weiterhin.
    »Aber es wäre mir lieber, wenn Sie von sich aus reden. Dann muss ich nicht erst Mutmaßungen anstellen«, meinte Claesson freundlich.
    »Er kam, ohne dass ihn jemand gesehen hätte. Das Einzelzimmer liegt gleich neben dem Eingang der Station«, sagte Sara-Ida schließlich.
    »Darauf hatten Sie sich also geeinigt?«
    Sie nickte.
    »Mir war das gar nicht recht. Mir hat die Arbeit auf der Station Spaß gemacht … Harriet war so nett zu mir, aber ich war vollkommen erschöpft, es war mein erster Tag, und alles war neu. Ich wollte gewissermaßen neu anfangen und alles hinter mir lassen. Ich wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben. Aber dann …«
    Sie starrte an die Wand. Claesson wartete ab.
    »Hat er Sie erpresst?«, fragte er schließlich.
    »Ja. Er hatte mir ja bereits Geld für diese Model-Ausbildung gegeben, aber damals hatte er noch behauptet, er gebe mir das Geld aus Liebe. Jetzt forderte er dafür eine Gegenleistung. So drückte er sich aus. Sonst würde er meinen Eltern und allen alles erzählen. Da war ich gezwungen, zu tun … zu tun, worum er mich bat. Ich hätte ihm das Geld zurückgeben können, aber ich hatte bereits einen Teil ausgegeben. Für Kleidung. Es sei nicht weiter gefährlich, sagte er. Niemand würde mich verdächtigen.«
    »Hatten Sie ein Verhältnis mit ihm?«
    »Er war ab und zu bei mir zu Hause und wir …«
    »… hatten Sex«, ergänzte Claesson.
    »Aber er sagte, dass er mich liebt und mit mir zusammenleben wollte, aber daran glaubte ich wohl nicht so recht … und davon, dass er verheiratet war, sagte er auch nichts, als wir uns kennenlernten … das erfuhr ich erst später. Anfangs war er ziemlich verschwiegen, aber das war mir egal, weil ich ihn hübsch fand. Er hatte Geld und konnte mir Geschenke machen. Er nannte sich Hans …«
    »Haben Sie noch etwas behalten, was er Ihnen geschenkt hat?«
    »Nein. Den Ring habe ich nicht mehr.«
    »Welchen Ring?«
    »Einen echt goldenen mit einem Diamanten.«
    »Er hat Ihnen also einen Diamantring geschenkt?«
    »Ja. Zu meinem Geburtstag. Aber ich habe ihn an eine Freundin verkauft. Sie bekam ihn wirklich billig.«
    Claesson und Louise sahen sich an.
    »Glauben Sie, dass Ihre Freundin diesen Ring noch hat?«
    Sara-Ida zuckte mit den Achseln.
    »Weiß nicht. Kann schon sein.«
    Claesson schlug die Beine übereinander.
    »Sie waren also gleichzeitig mit Harald bei Charlotte im Zimmer?«
    »Ja.«
    »Wie hat Charlotte reagiert?«
    »Ich glaube, dass sie Angst hatte.«
    »Wovor?«
    »Vor Harald natürlich. Mich kannte sie schließlich nicht. Wir waren die ganze Zeit sehr vorsichtig. Er sagte immer, es sei wahnsinnig wichtig, dass niemand von unserem Verhältnis erfährt.«
    Claesson nickte.
    »Wer von Ihnen hat das Insulin mit der Spritze aufgezogen?«
    »Ich habe das gemacht. Er hielt sie fest, aber das war nicht schwer, denn sie war noch ziemlich geschwächt.«
    »Okay. Aber wer hat Charlotte die Spritze gegeben?«
    »Ich nicht, das sage ich doch die ganze

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