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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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mein IQ von Anfang an am oberen Level war. Aber haben Sie sich meine Ergebnisse auch angeschaut?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie sich die Daten anschauen, dann wird Ihnen auffallen, dass ich mich kontinuierlich unter der Medikamentengabe gesteigert habe, von einem durchschnittlichen IQ zu einem überragenden IQ. Aber irgendwo in den Unterlagen müsste auch ein überragendes Testergebnis sein. Eines vor der Testreihe.«
    »Warum sagen Sie mir das erst jetzt?«
    »Ich habe das mit dem Mordversuch an Professor Becker und der Entführung von Eva Palmer im Fernsehen gesehen. Ich wollte eigentlich nur mein Gewissen erleichtern. Vielleicht helfen Ihnen die Informationen ja weiter.«
    »Und Becker hat Ihnen Geld für die Manipulation im Projekt gegeben?«
    »Ja.«
    »Damit haben Sie dann gespielt?«
    »Ja, und alles verloren.«
    »Danke für Ihr Vertrauen.«
    »Auf Wiederhören … und viel Glück.«
    Klick. Zweiter hatte aufgelegt.
    Cube blickte aus dem Fenster. Was der Student gerade angedeutet hatte, war ungeheuerlich. Die Medikamente wirkten nicht wie gewünscht, aber sie hatten massive Nebenwirkungen bei Genveränderten. Professor Becker musste unter sehr großem Erfolgsdruck gestanden haben. Der Kerl schien vom Ehrgeiz zerfressen zu sein. Möglicherweise war die Urologin dicht davor, die Manipulation aufzudecken. Dann hätte Steffen Becker ein viel größeres Mordmotiv gehabt als Brian Eden.
    Frantz hob den Kopf. »Was ist, Cube? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.«
    »Wir müssen auch den Fuhrpark von Professor Becker auf Spuren untersuchen. Jedes Auto, das ihm gehört, und auch die Fahrzeuge, die er in letzter Zeit gemietet hat.«

63
    Soko, Montagvormittag
    V erdammter Mist! Cube knirschte mit den Zähnen. Ihnen rann die Zeit davon. Seine langjährige Erfahrung sagte ihm, je länger Eva verschollen blieb, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass sie tot war.
    Die Computerfachleute hatten zwar endlich Edens Computer geknackt, jedoch führte die Spur ins Leere. Statt einer Direktschaltung zu Evas Aufenthaltsort, die sie hätten verfolgen können, hatten sie nur eine Videoaufnahme gefunden.
    Frantz hatte einen Spezialisten kontaktiert. Cube versuchte, im Gesicht des Jägers zu lesen, aber der blickte schweigend zu Boden. Unter den grünen Gummistiefeln des Mannes bildete sich eine Matsch- und Dreckpfütze. Er knetete seine nasse Schirmmütze in den Händen, während er den Käfigmechanismus eingehend studierte. Einige Male sagte er: »Hmm«. Sonst nichts.
    Cube biss sich vor Ungeduld auf die Lippen. »Nun sagen Sie schon. Hat die Entführte eine Chance, wenn das Frettchen freikommt?«
    »Also, Herr Kommissar, wie ich das da einschätze, reicht das Futter für zwei bis höchstens drei Tage.«
    »Und dann?« Er bemühte sich, seine Anspannung zu verbergen, doch in seinem Inneren war er wie gelähmt vor Sorge.
    »Schwer zu sagen. Wie man sieht, hat der Täter die Entführte am Hals gekratzt, damit das Tier Blut riecht.«
    »Die Wunde müsste längst verschorft sein …«
    »Trotzdem wird das Frettchen vermutlich zuerst an der Halsschlagader zubeißen, wenn es hungrig ist. Die Frage ist, ob es satt ist, wenn es aus dem Käfig entkommt. Dann bliebe noch etwas Zeit, schätzungsweise ein bis zwei Stunden. Doch wenn es Hunger hat, dann …«
    »… dann dürfen wir keine Zeit verlieren.« Cube zog seinen Softshell-Mantel vom Stuhl. »Ich fahre jetzt noch einmal in Edens Wohnung. Vielleicht haben wir etwas übersehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Frantz und stand auf.
    Schiller stand plötzlich im Türrahmen. »Einverstanden.«
    Der Jäger zupfte an seiner grünen Barbour-Wachsjacke. »Soll ich mitkommen?«
    »Nein«, rief Cube. »Das schaffen wir schon alleine.«
    Frantz nickte.

64
    Eine Wohnung
    S ie lag auf dem kalten Laminat. Ihr Rücken schmerzte, ihre Kehle brannte, und entsetzliche Panik raubte ihr den Atem. Eva hätte am liebsten geschrien, doch der Kerl hatte ihr den Mund zugeklebt. Erneut zerrte sie an ihren Fesseln, obwohl sie längst wusste, dass es aussichtslos war. Ihre Hände waren mit Kabelbindern am Heizkörper fixiert, die Fußknöchel mit Seilen an einem Bettgestell.
    Mittlerweile war ihre Haut an den Handgelenken blutig gescheuert, doch der Kunststoff hatte keinen Zentimeter nachgegeben. Bis zur totalen Erschöpfung hatte sie an den Fußfesseln gezerrt, aber außer heftigen Wadenkrämpfen nichts erreicht. Zwischendurch war sie ohnmächtig geworden. Ob aus Angst oder vor Erschöpfung,

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