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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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überwältigt.
    Im Traum war er mit Bella und Gull über rote staubige Wüstenwege gelaufen. Gull hatte ihn aus seinen blauen Augen angeschaut und aufgeregt gebellt. Und dann hatte er plötzlich Bonnys Hand gehalten. Sie wollte ihm etwas sagen. Etwas Wichtiges. Ihre Lippen bewegten sich, doch das Bild verschwand wieder. Stattdessen sah er Beckers Gesicht, wie er sich über ihn beugte und ihm eine Spritze gab. Danach war alles wie im Nebel.
    Cube öffnete den Spiegelschrank im Bad und suchte nach einer Kopfschmerztablette. Er brauchte heute einen klaren Kopf. Unbedingt. Seine Finger tasteten weiter zu dem Aufputschmittel. Ja, das bräuchte er wohl auch. Er nahm zwei Tabletten und hastete in die Küche. Während er Wasser in ein Glas einschenkte, dachte er an den Traum der letzten Nacht. Zuerst musste er Eva finden. Das hatte Vorrang. Doch dann würde er die Sache mit Becker klären. Er schluckte die Tabletten, spülte das Wasser hinterher und schaltete die Espressomaschine ein.
    Eine dreiviertel Stunde später war er bei Kyra gewesen, hatte ihre Kampfkatze gefüttert, dieses Mal ohne zerkratzt zu werden, und kurvte nun den Rover auf den Parkplatz der Kripo. Er stieg aus und blickte mit Verwunderung auf die anderen Fahrzeuge, die normalerweise dort nicht parkten: zwei weiße Golfs mit der Aufschrift »Ärzte im Einsatz« und ein weißer VW-Bus vom Gesundheitsamt. Was war jetzt schon wieder passiert?
    Mit Magenschmerzen und ungutem Gefühl hastete er ins Gebäude und traf im Gang zuerst auf Henner Frantz. »Morgen, Cube. Ich bin auch erst seit zehn Minuten hier. Schiller hat eben eine neue Anweisung bekannt gegeben. Ein Fragebogen vom Gesundheitsamt liegt auch auf deinem Schreibtisch. Den sollst du ausfüllen. Die Ärzte sind hier, um Blut- und Speichelproben zu nehmen. Wer Details wissen will, findet sich in einer Stunde im Besprechungsraum ein.«
    »Was ist passiert?«
    Frantz kratzte sich am Kopf. »Ich habe das Gefühl, die Katastrophe vom letzten Winter wiederholt sich. Irgendwas kocht da im ganz großen Stil hoch.«
    »Eine neue Grippewelle? Hat Kyra das Virus?«
    »Nein, nein. Sie hat eben angerufen. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Die Operation hat sie jedenfalls gut überstanden. Es geht um die Genveränderten. Das, was der Arzt aus Colorado beobachtet hat, du weißt schon.«
    »Ja, natürlich.«
    »Es gibt weltweit Fälle, und das wohl nicht zu knapp.«
    »Und warum hier der Aufruhr?«
    »Die Ministerien und Mediziner brauchen Vergleichsmaterial. Niemand weiß, woher die Veränderungen kommen. Deshalb soll sich die Bevölkerung freiwillig untersuchen lassen. Sämtliche Beschäftigten bei Behörden sind jedoch dienstlich verpflichtet. So will man möglichst schnell die Lücken in den Statistiken füllen.«
    »Verstehe.«
    »Cube, es ist doch auch in unserem Interesse, möglichst bald zu wissen, woher das alles kommt.«
    »Aber warum ausgerechnet zuerst wir von der Soko?«
    Frantz blickte auf seine Schuhe und flüsterte. »Vielleicht, weil wir mit der Bestie von Berlin Kontakt hatten. Ich meine, das war doch ein Genveränderter. Vielleicht ist es ansteckend.«
    »Sind wir in Quarantäne?«
    »Noch nicht.«

62
    Soko, kurze Zeit später
    I n seinem Inneren tobte ein Orkan. Noch immer gab es keine Spur von Eva. Auch nicht von dem schwerverletzten Becker. Jedes mögliche Versteck hatten sie durchforstet. Ohne Erfolg. Nichts. Wo steckte Eva? Und wo war dieser Becker?
    Das Telefon läutete. Cube nahm ab. »Ja, bitte.«
    »Hallo, hier ist Timo Zweiter.«
    »Schön, dass Sie anrufen. Ist Ihnen noch etwas eingefallen?«
    Einen Moment war es still am Telefon, dann redete der Student weiter: »Haben Sie das Rätsel gelöst?«
    »Wovon sprechen Sie?«
    »Das mit den Würfeln und Gott.«
    »Sie meinen, manche Probanden wussten, dass sie in der Medikamenten- und nicht in der Placebogruppe waren, weil die Ergebnisse in den Tests so viel besser geworden sind?«
    »Nein. Für die meisten war die Wirkung der Medikamente eher enttäuschend. Nur Genveränderte hatten mittelmäßige positive Auswirkungen. Aber das war noch nicht der erhoffte große Durchbruch. Nur wenn die Medikamente überdosiert wurden, nahm die Wirkung zu. Doch leider auch die Nebenwirkungen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Von Becker.«
    »Brian Eden wurde doch aber besser, oder nicht?«
    Timo Zweiter schwieg.
    »Hallo, sind Sie noch da?«
    »Ist Ihnen schon mal die Idee gekommen, sich dümmer zu stellen, als man ist? Ich sagte Ihnen doch, dass

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