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Lust auf ihn

Lust auf ihn

Titel: Lust auf ihn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiara Singer
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Orgasmus zu bringen und ihr dann in ihrem schwächsten Moment – als könnte es nicht anders sein – den Samen in den Mund zu spritzen? Und dabei die ganze Zeit so zu tun, als wollte man sich nur kurz seines Eigentums versichern?“
    „Aha, jetzt weiß ich endlich, wo der Hase lang läuft“, rief er spöttisch aus. „Schatz, du bist eifersüchtig, ganz simpel eifersüchtig! Du weißt doch gar nichts über ihn. Vielleicht ist er ein heimlicher Verehrer und besucht nur dich und niemanden sonst. Wäre doch möglich, oder? Doch stattdessen hast du dir deine eigene Theorie über ihn zurechtgelegt, die einzig und allein deiner Fantasie entsprungen ist. Genau deshalb wollen viele Männer der Loge keine Kontakte unter den Frauen dulden. Denn dann würden wir so etwas im großen Stil bekommen: reinste Fantastereien.“
    Ihre Augen funkelten. „Und wundert dich das?“, hielt sie ihm entgegen. „Mein Gott, wie oft hätte ich mir gewünscht, ihn mal zu sehen, mich einfach nur mit ihm zu unterhalten. Glaub mir, all das ist manchmal nicht leicht für mich, auch was uns beide angeht. Bei dir finde ich es beispielsweise sehr schade, dass du immer nur relativ kurz mit mir schläfst und – im Unterschied zu den anderen Männern der Loge – nie dabei kommst.“
    Liebevoll nahm er ihre Hand.
    „Eigentlich dürfte ich noch nicht einmal so oft und lange mit dir schlafen, wie ich es zurzeit tue. Gemäß unseren Regeln stellt der Ehemann – wie du weißt – seine Ehefrau den anderen Gruppenmitgliedern exklusiv zur Verfügung und unterstützt sie in jeder Hinsicht, ihren Liebesdiensten nachzukommen. Ich befürchte immer, es könnte sich irgendwann einmal in einer Statistik bemerkbar machen, dass ich meine ganze Manneskraft doch nicht bei den anderen Frauen lasse, sondern zum Teil auch bei dir. Unsere Loge hat nämlich ein ausgefuchstes Überwachungssystem. Was glaubst du, wie penibel die Internet-Seiten der Frauen ausgewertet werden? Deshalb höre ich bei dir – genauso wie es unsere Regeln verlangen – jedes Mal kurz vor dem Kommen auf und gehe zu einer anderen. Und bei der denke ich dann ganz intensiv an dich.“
    Sie beäugte ihn skeptisch. „Na so etwas, das hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Lohnt sich denn dieses Arrangement überhaupt?“
    „Das schon. Als Mann möchtest du mit möglichst vielen Frauen ins Bett gehen. Stell dir vor, wir würden eine ganz normale Ehe mit gegenseitigem Treuegelöbnis führen. Du könntest so schön und geil wie nur irgendwer sein, ich wäre bestimmt längst fremdgegangen, oder hätte die eine oder andere heimliche Geliebte neben dir. Möglicherweise wären wir schon wieder geschieden. So aber bist du meine heimliche Geliebte. Von allen Frauen unserer Loge machst du mich am meisten an. Ich bin noch immer genauso in dich verliebt, wie während unserer Hochzeitsreise. An dir mag ich wirklich alles, deine Stimme, dein Gesicht, dein Aussehen, deinen Körper, wie du dich bewegst, deinen Busen, deine Erotik, Klugheit, Sanftheit, Weiblichkeit. Aber im Grunde darf ich nur heimlich mit dir zusammen sein, und das ist in gewisser Weise sehr erregend. Ich bin mir sicher, nicht der einzige Mann unserer Loge zu sein, der so über seine Ehefrau denkt und sich entsprechend verhält.“
    Carina sah ihn liebevoll und zugleich auch ein wenig misstrauisch an. Tobias hatte ihr gerade erneut und auf wundervolle Weise seine Liebe gestanden, was wie Medizin auf ihre verwundete Seele wirkte. Auch sie hatte ihn einmal über allesgeliebt, war sich jedoch in letzter Zeit ihrer Gefühle zu ihm zunehmend unsicherer geworden. Ständig plagte sie die Angst, es gäbe irgendwelche Geheimnisse, die er vor ihr verbarg, und die wie unsichtbare Mauern zwischen ihnen standen.
    „Tobias, du kannst dir kaum vorstellen, wie gut mir deine Worte gerade getan haben. Dennoch ist mir so vieles, was dich, mich und unsere Loge angeht, überhaupt nicht klar. Warum hast du zum Beispiel vorhin gesagt, ‚auch deshalb höre ich bei dir jedes Mal kurz vorher auf’? Was heißt hier ‚auch’? Warum denn sonst noch?“
    Tobias lächelte sie verlegen an.
    „Sieh an, unsere kleine Meisterdetektivin Carina. Normalerweise machst du stets ungemein auf süßes Weibchen, was den meisten Männern ausgesprochen gut gefällt, obwohl du für meinen Geschmack dabei dein Licht etwas zu sehr unter den Scheffel stellst, wo du doch in Wirklichkeit ein ziemlich aufgewecktes Mädchen bist.
    Okay, du lässt mir ja vorher doch keine Ruhe: Es gibt in der

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