Lust auf ihn
unabgesprochene Kostümfarbe für sie gewählt hatte, die in der Runde für Verwunderung oder gar Erheiterung sorgte. Fast unmerklich schüttelte sie ihren Kopf. So ganz untypisch für ihn wäre dies ihrer Erfahrung nach nicht gewesen.
Ihr Champagnerglas neigte sich dem Ende zu, als Tobias ihr zuraunte, er würde sie nun für einen Moment allein lassen, denn der eigentliche Maskenball würde gleich beginnen, und dazu müssten sich die Männer auf die eine und die Frauen auf die andere Seite des Raumes begeben. Und außerdem, fügte er hinzu, wenn alle Paare die ganze Zeit über stets beieinanderblieben, wäre dies auch kein richtiger Maskenball.
Für sie hörte sich seine Erklärung durchaus plausibel an, weswegen sie sie bedenkenlos akzeptierte. Außerdem, so sagte sie sich, war sie ohnehin eine erwachsene und verheiratete Frau, die man auch einmal in einer für sie völlig unbekannten Gesellschaft allein lassen konnte.
Doch einen Augenblick später legte sich ihre Zuversicht, da sie unvermittelt von einer starken, fremden Hand an ihrem Unterarm gepackt und unnachgiebig zur Mitte des Raumes hin gezogen wurde. Und gleich darauf hörte sie den ihr völlig unbekannten Mann an ihrer Seite mit lauter Stimme sagen: „Liebe Freundinnen und Freunde des Hauses. Ich darf um eure Aufmerksamkeit bitten. Wir haben heute ein ganz besonders wunderschönes neues Geschöpf in unserer Mitte, der wir uns zu diesem Anlass erstmalig gemeinsam widmen wollen: Carina.“
Wie vom Blitz getroffen zuckte sie innerlich zusammen, als sie ihren Namen so unerwartet laut vernahm. Darauf war sie wirklich nicht vorbereitet gewesen. Mit einem Mal kam es ihr so vor, als wäre der Ball ausschließlich ihr zu Ehren veranstaltetworden, allerdings konnte sie dafür beim besten Willen keinen Grund ausmachen. Geheiratet hatten ihr Mann und sie schon vor drei Wochen, und danach waren sie zu ihren gemeinsamen Flitterwochen nach Hawaii aufgebrochen. Als einzige Erklärung fiel ihr spontan ein, dass dies möglicherweise alles Freunde und Geschäftspartner ihres Mannes waren, die ihre Hochzeit noch einmal gebührend mit ihnen zusammen feiern wollten.
Doch schon wenige Sekunden später wurde sie eines Besseren belehrt, denn der Mann öffnete mit einer eleganten und auf sie äußerst versiert wirkenden Bewegung ihren Reißverschluss und zog ihr das Kleid vom Leib, sodass es wie im Zeitlupentempo an ihren Beinen entlang zu ihren Füßen schwebte. Ein einziger Schritt in ihren hochhackigen Schuhen, und sie wäre hilflos zu Boden gefallen. In ihrer ersten Verzweiflung versuchte sie ihre nackten Brüste zu bedecken, doch selbst das nutzte der Mann schamlos aus. Sein nächster Griff galt nämlich ihrem Slip, den er mit einem kräftigen Ruck wie ein Stück Pappe zerriss. Nun glitten auch noch dessen Reste an ihren Beinen entlang und legten sich auf das bereits zu Boden gegangene Kostüm. Ihre Schutzbedürfnisse ignorierend ergriff der Mann ihre Hände, die sie schamvoll vor ihre Brüste gelegt hatte, und schob sie hinter ihren Rücken. Wie auf Kommando stürzten mehrere Helfer herbei, um ihre Oberarme und Handgelenke ganz eng zusammenzubinden, wodurch sie einerseits völlig wehrlos wurde, andererseits aber auch ihre Brüste den Umstehenden besonders intensiv und auffordernd präsentierte.
Gleich darauf hoben sie zwei kräftige Hände an ihrer Taille an, während andere ihr das Kostüm und die Reste ihres Slips von den Füßen nahmen, allerdings nicht ohne ihre Beine dabei mir einer Eisenstange zu spreizen, die man mit Ledermanschetten an ihren Fußfesseln befestigte.
Kaum waren sie damit fertig, nahm ihr der unbekannte und noch immer seitlich hinter ihr stehende Mann die Gesichtsmaske ab, wodurch sie erstmalig die sie umgebenden anderen Gäste zu Gesicht bekam.
Schlagartig wurde ihr klar, warum die Menge bei ihrem Eintreffen so abrupt verstummte, denn sie war die einzige Geladene auf diesem bizarren Fest, die komplett in Rot erschienen war, alle anderen trugen ausschließlich Schwarz. Offenbar hatte man von Anfang an mit ihr etwas ganz Besonderes vorgehabt. Und ihr Ehemann Tobias schien in alle Pläne restlos eingeweiht gewesen zu sein.
Ein grober Blick auf die versammelte Runde ließ sie die Zahl der Anwesenden auf vielleicht einhundert Personen, jeweils zur Hälfte Frauen und Männer, schätzen.
Soweit sie es schon jetzt beurteilen konnte, trugen alle Frauen ein auf Taille geschnittenes schwarzes Lederkostüm, welches bis auf die Farbe exakt ihrem eigenen
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