Lust de LYX - Atemloses Begehren (German Edition)
Wassertropfen von seiner Nase. »Nein, alles in Ordnung. Ich bin bloß in den Regen geraten und muss mich umziehen.«
»Roger.«
Langsam hängte er das Sprechteil wieder in die Halterung und schaltete das Funkgerät aus. Er legte den Gang ein und stockte dann. »Wo soll ich Sie hinbringen?«
Carries Lippen waren fest zusammengepresst. »Alyssa war so nett, mich bei sich wohnen zu lassen. Aber die Regelung ist etwas unglücklich, besonders seit sie Kyle hat. Ich habe sie praktisch aus ihrem eigenen Haus gedrängt.«
Beim Gedanken an Kyles Herrenhaus musste Sam grinsen. »Es ist ja nicht so, als hätte Kyle nicht genug Platz für sie.«
Wütend funkelte Carrie ihn an. »Darum geht es nicht! Aber ich erwarte auch nicht, dass Sie das verstehen.«
Schlagartig wurde er ernst. »He, das ist unfair. Sie kennen mich überhaupt nicht und können nicht beurteilen, was ich verstehe und was nicht.«
Carrie nieste laut. Röte stieg in ihre Wangen. »Wie auch immer. Können wir jetzt losfahren?«
Sam unterdrückte ein Lächeln. »Wenn Sie sich anschnallen, ja.«
Wortlos tat sie, was er sagte, und starrte dann aus dem Seitenfenster. Auch eine Möglichkeit, jeder weiteren Konversation mit ihm aus dem Weg zu gehen. Aber so schnell gab er sich nicht geschlagen. Jetzt hatte er sie endlich mal in seiner Nähe, und sie konnte nicht weglaufen. Das musste er ausnutzen.
»Ich weiß, dass die Situation für Sie schwierig ist, und kann mir vorstellen, dass es unangenehm ist, sich anderen aufzudrängen. Ich fand es nur lustig, weil ich weiß, dass Kyle sehr glücklich darüber ist, Alyssa bei sich zu haben. Wahrscheinlich wird er Ihnen hinterher auch noch eine Dankeskarte schicken.«
Carrie verzog den Mund. »Das ist auch der einzige Grund, warum ich das Angebot angenommen habe. Und weil ich weiß, dass es nur für kurze Zeit ist. Entweder finde ich hier bald eine Übergangslösung, bis das Gebäude wieder aufgebaut ist, oder ich ziehe weg. So oder so ist Alyssa mich bald wieder los.«
Sam biss auf seine Zunge, um nicht damit herauszuplatzen, dass sie bleiben musste. Für ihn. Erleichtert atmete er auf, als er Alyssas Haus durch die Regenwand in den Scheinwerfern auftauchen sah. Jetzt musste er Carrie nur noch so schnell wie möglich loswerden, bevor er etwas sagte, das er besser für sich behielt.
Langsam bog er in die Einfahrt ein. Er hielt so dicht wie möglich vor dem Haus und wandte sich dann Carrie zu. »Schließen Sie die Haustür auf, ich bringe die Kisten rein.«
Wieder folgte sie seinem Vorschlag ohne Gegenworte. Offenbar hatte die ganze Situation sie doch mehr mitgenommen, als es zuerst den Anschein gehabt hatte. Sam riss den Blick von ihrem schmalen Rücken los und schüttelte den Kopf. Nicht seine Baustelle. Vor allem hatte er auch keine Lösung parat. Er war nur der Sheriff hier, die Entscheidungen traf die Stadtverwaltung. Rasch ging er um den Wagen herum und holte die ersten Kisten aus dem Kofferraum. Als er endlich alles ins Haus gebracht hatte, war er völlig durchnässt. Selbst unter seinem Hut war das Wasser inzwischen angekommen, wie er feststellte, als er ihn abnahm und über seine Haare strich.
Carrie trat in die Diele und hob eine Kiste auf, die er auf dem Boden abgestellt hatte.
»Soll ich die Kisten woanders hinstellen?«
»Ja, bitte ins Wohnzimmer. Ich muss die Sachen überprüfen und dann zum Trocknen auslegen. Wenn ich Glück habe, kann ich das meiste noch verkaufen.«
Sam konnte sich zwar nicht vorstellen, was so ein bisschen Wasser schaden konnte, aber zugegebenermaßen kannte er sich auch nicht mit Seiden- und Satin-Dessous aus. Oder woraus auch immer diese Dinger bestanden. Wortlos schlüpfte er aus seinen Schuhen, bevor er die Kisten wieder aufnahm und ins Wohnzimmer trug. Dort hatte Carrie offensichtlich schon damit begonnen, die Kartons auszupacken, denn über allen verfügbaren Oberflächen hingen Dessous. Da er nicht wusste, wo er hinsehen sollte, stellte er nur die Kisten ab und zog sich dann zur Tür zurück. Doch dort zögerte er und wandte sich noch einmal zu Carrie um.
»Ich muss dann los. Kommen Sie zurecht?«
»Ja, natürlich.« Sie hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt, aber es schien, als stünde sie kurz vor einem Zusammenbruch.
Unentschlossen blieb er stehen und wartete darauf, dass sie mehr sagte. Oder ihm ein Zeichen gab, was sie jetzt brauchte. Doch sie stand einfach nur da und zerknüllte die Unterwäsche in ihren Händen. Das war für ihn ein eindeutiger Hinweis
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