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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Ihnen nichts anhaben, weil sie vom Bösen genährt wurde. Böse Energie kann nichts zerstören, das rein ist.«
    Mira ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen. »Sie wollen damit andeuten, dass ich nichts Besonderes bin?«
    Claires Lächeln wurde breiter. »Besonders in der Hinsicht, dass Sie sich einer extrem bösen magischen Kreatur gestellt und überlebt haben? Doch. Speziell in der Hinsicht, dass Sie es wieder tun könnten? Eher nicht. Es widerstrebt mir, Ihnen das sagen zu müssen, Mira, aber Sie sind genau wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten. Normal und sehr, sehr unmagisch.«
    Mira schmunzelte. Unmagisch war völlig in Ordnung für sie. Sie hatte genug Magie für ein ganzes Leben genossen. »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken. Für Ihre Hilfe. Für die ausführlichen Nachforschungen, die Sie betrieben haben. Dafür, dass Sie diese Zauberformeln im Schlüssel des Salomon —«
    Claire schaltete den Rekorder aus, schaute zur Tür und senkte die Stimme. »Was das anbelangt ... das sollten wir lieber für uns behalten. Ich musste einige Mühe auf mich nehmen, um diesen Text ausfindig zu machen, und, ganz im Vertrauen, war ich noch nicht einmal sicher, ob es funktionieren würde. Doch nachdem es das hat ... nun, ich muss Ihnen wohl nicht erst sagen, wie viele Leute sich nach dieser Art von Magie verzehren würden, wenn sie von ihrer Existenz wüssten. Tatsächlich wäre ich Ihnen zutiefst verbunden, wenn wir nie wieder davon sprechen würden.«
    Mira nickte zögerlich, unsicher, worauf Claire hinauswollte. Aber sie verstand, dass eine solche Macht in den falschen Händen schlimme Folgen haben könnte.
    »Das Einzige, was ich bedaure«, sagte Mira, »ist, dass ich die Flasche verloren habe. Ich mache mir Sorgen, was mit ihr passieren wird.«
    Claire lehnte sich seufzend in ihrem Stuhl zurück. »Leider habe ich die düstere Ahnung, dass sie früher oder später wieder auftauchen wird. Allerdings könnten bis dahin Jahre vergehen. Und die gute Nachricht lautet ... es ist nicht Ihr Problem. Sollte irgendjemand sie eines Tages finden, wird sich die Zauberin mehr auf diese Person konzentrieren als darauf, Sie zu finden, denn aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Opal die beiden binden. Darum sind Sie, solange Sie das alles für sich behalten, in Sicherheit. Ach, da wir gerade von Ihnen sprechen ... Wie geht es Ihnen wirklich?«
    Mira wusste, dass sich Claire nach ihrer Gefühlslage erkundigte. Die verschiedensten Emotionen stürmten auf sie ein, aber sie wollte sich mit keiner zu lange befassen. Trotzdem rechnete sie es der Frau hoch an, dass sie gefragt hatte. »Es geht mir gut. Ich habe überlebt, richtig? Ich habe gewonnen.«
    »Was ist mit Tariq?«, hakte Claire mit ruhiger Stimme nach.
    Miras Herz krampfte sich zusammen. »Ich bin einfach nur froh, dass er endlich frei ist.«
    Ein wissendes Lächeln breitete sich auf Claires tintenfleckigem Gesicht aus. »Sie sind eine miserable Lügnerin, Mira Dawson.«
    Nun ebenfalls lächelnd, stand Mira von ihrem Stuhl auf. Sie mochte Claire. Die magische Komponente einmal außer Acht gelassen, war Claire genau die Art von Frau, mit der Mira sich eine Freundschaft vorstellen konnte. Sie reichte ihr die Hand. »Ich falle Ihnen jetzt nicht länger auf die Nerven, sondern überlasse Sie wieder Ihrer Arbeit. Tausend Dank für alles.«
    Claire ignorierte die angebotene Hand und zog Mira stattdessen in die Arme. »Sollten Sie irgendetwas brauchen, ich bin nur eine E-Mail weit entfernt.«
    Mira traten die Tränen in die Augen, als sie nickte. Sie wusste, dass all ihre Gefühle gefährlich nahe an der Oberfläche waren, darum verabschiedete sie sich rasch.
    Als sie in die helle Vormittagssonne trat, sog sie die schwüle Florida-Luft tief in ihre Lungen. Claire hatte recht. Es konnten Jahre vergehen, ehe jemand die Flasche fand. Sie durfte ihr Leben nicht damit zubringen, sich davor zu fürchten, was hinter der nächsten Ecke lauern mochte. Wenn die Tage mit Tariq sie eines gelehrt hatten, dann, dass sie eine dynamische Frau war, vor der eine glänzende Zukunft lag. Es wurde allerhöchste Zeit, dass sie aufhörte, sich hinter ihrer Arbeit zu verstecken, und anfing zu leben.
    Mira lief die Treppe des Geschichtsgebäudes hinunter und trat auf den Gehsteig. Ein kurzes Stück entfernt stand gerade ein Mann von einer im Schatten einer riesigen Eiche kauernden Bank auf und wandte den Blick in ihre Richtung.
    Ihr Herz machte einen Satz, alle Luft rauschte aus ihren Lungen.

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