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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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ihrem Stuhl und reichte Mira die Hand. »Meine Güte, wie ich mich freue, Sie persönlich kennenzulernen.«
    Mira schüttelte der Professorin die Hand — besser gesagt die Hände, denn die Frau klemmte Miras zwischen ihre beiden eigenen. Dabei spürte sie, wie das erste echte Lächeln seit dem Unfall über ihr Gesicht glitt. »Das geht mir genauso. Ich bin hier, um Ihnen persönlich meinen Dank auszusprechen.«
    »Sie schulden mir keinen Dank. Wenn sich jemand bedanken müsste, dann ich. Sie haben mir eine unglaubliche Forschungsarbeit beschert.« Als realisierte sie erst jetzt, dass sie immer noch Miras Hand festhielt, ließ sie sie rasch los, dann gestikulierte sie zu einem Stuhl neben ihrem Schreibtisch. »Bitte, setzen Sie sich doch.«
    »Gern.« Mira nahm Platz und legte ihre Handtasche auf ihren Schoß.
    Dr. Sampson war groß — annähernd einen Meter achtzig — und hatte bildschöne blaue Augen, die so hell strahlten wie polierte Saphire. Aber die Brille, die locker sitzende Hose und die weiße Bluse, deren Knöpfe etwas zierte, das wie Senfflecken aussah, dazu der verschmierte Tintenklecks an ihrer Wange schrien buchstäblich: zerstreute Professorin .
    Mira, die entspannter war als erwartet, lächelte wieder. Die Tatsache, dass Claire ihrer Arbeit so zugetan war, wie sie gehofft hatte, beruhigte ihre Nerven. Wäre sie eine biedere, altkluge Gelehrte gewesen, hätte sich Mira eingeschüchtert gefühlt.
    »Ich weiß, es muss extrem überwältigend für Sie gewesen sein«, begann Claire, »aber ... alle Achtung. Ich kann es gar nicht erwarten, alle Einzelheiten zu erfahren.«
    Sie hatten nach dem Unfall telefoniert, aber Mira war zu dem Zeitpunkt nicht bereit gewesen, Details preiszugeben. Sie hatte noch Zeit gebraucht. Doch sie stand in Claires Schuld. Die Frau war ihr eine große Hilfe gewesen, darum hatte sie die weite Reise nach Florida angetreten, um persönlich mit ihr zu sprechen.
    Als Claire ein Tonbandgerät herausholte, atmete Mira noch einmal tief durch, dann erzählte sie ihr die ganze Geschichte. Von ihrer ersten Begegnung mit Tariq, bis hin zu dem Moment, als man sie aus dem Fluss gefischt hatte. Sie ließ keinen saftigen Leckerbissen aus, während Claire wie gebannt lauschte und ihre juwelenfarbenen Augen vor Aufregung immer größer wurden.
    »Erstaunlich. Absolut erstaunlich«, kommentierte sie, als Mira zum Ende gekommen war. »Ich habe schon immer vermutet, dass die Dschinn nicht anders sind als wir — dass es gute und schlechte gibt, und dass sie einen freien Willen haben —, aber durch Ihre Geschichte wurde mir dies zum ersten Mal bestätigt.«
    Es gab definitiv gute und schlechte, und wie Mira es jede Stunde seit jenem Tag getan hatte, fragte sie sich auch jetzt wieder, wo Tariq stecken mochte, ob er seine Brüder gefunden hatte und ob er jetzt, wo er endlich seine Freiheit wiederhatte, glücklich war.
    Sie verdrängte den Gedanken, weil sie das Brüten über das Wo und Was und Wie nur runterziehen würde. Denn obwohl sie ihn liebte, wusste sie, dass er nur wegen seines Fluchs mit ihr zusammen gewesen war. Sie hatte gehofft und gebetet, dass Tariq jetzt, da er frei war, aus freien Stücken zu ihr kommen würde — er hatte gesagt, dass alle Dschinn die Grenze zwischen den Welten überschreiten konnten, er dafür den Opal also nicht brauchte. Trotzdem hatte er das bisher nicht getan. Was der zweite Grund war, warum sie sich emotional von dem, was passiert war, erholen musste — denn Mira vermisste Tariq mehr, als sie in ihrem ganzen Leben irgendjemanden vermisst hatte.
    »Da ist nur eine Sache, die ich nicht begreife«, sagte sie. »Warum hat mich der magische Stromstoß der Zauberin nicht getötet? Er war stark genug, um ein Loch in die Bootswand zu reißen. Wie kommt es, dass ich nicht tot bin?«
    Claire sah sie an, als läge die Antwort auf der Hand. »Weil Sie reinen Herzens waren.«
    Mira runzelte die Stirn. »Ich bin nicht reinen Herzens. Ich habe mir gewünscht, von einem Mann begehrt zu werden. Das macht mich nicht gerade rein. Nein, das ist so ziemlich das Egoistischste, was man sich wünschen kann.«
    Claire lächelte, als würde sie einem Kind die Welt erklären. »Ich meinte das nicht im abstrakten Sinn. Aber als Sie ihr Leben für Tariq zu geben bereit waren, in diesem Moment waren Sie reinen Herzens. Das heißt nicht, dass Sie es auch davor waren oder dass Sie es jetzt noch sind, sondern nur, dass Sie es waren, als es am meisten darauf ankam. Die Magie der Zauberin konnte

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