Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
sie kalkweiß, ihre Augen rollten nach hinten, und ihr Körper erschlaffte.
»Diese Menschen.« Tariq fing sie auf, bevor sie gegen den Tresen prallen und zu Boden stürzen konnte. Der Duft von Pfirsichen stieg ihm in die Nase. Seine Hände fühlten glatte Haut und sinnliche Kurven, als er sie auf seine Arme hob. Sie war leichter als gedacht, aber schlaff wie ein Mehlsack, als er sie ins Wohnzimmer trug und auf die Couch bettete.
Nein, er würde diese Rasse definitiv niemals verstehen. Zwar war er an die entsetzten Mienen gewöhnt, die die Frauen zeigten, wenn er sich das erste Mal materialisierte, aber nie zuvor war eine bei seinem Anblick in Ohnmacht gefallen.
Tariq wusste nicht so recht, was er tun sollte, darum ging er zurück in die Küche, nahm ein Geschirrtuch aus der Schublade und hielt es unter den Warmwasserstrahl. Er wrang es aus, kehrte ins Wohnzimmer zurück und hockte sich neben die Frau auf den Rand der Couch.
Weiche Locken fielen ihr über die Wangen. Tariq strich sie nach hinten, fühlte die seidigen Wellen unter seinen Fingern und bewunderte den Kontrast zwischen seiner dunklen Haut und ihrem viel helleren Teint. Lange Wimpern überschatteten den Bereich unter ihren Augen und verliehen ihr ein fast engelsgleiches Aussehen. Dann wurde seine Aufmerksamkeit auf ihre vollen, rosafarbenen Lippen gelenkt. Lippen, die er bald schon erobern, die er küssen und schmecken würde.
Ein lustvoller Hitzestoß schoss durch seine Lenden; Tariq verspürte ein dunkles Verlangen, das er normalerweise erst mühsam heraufbeschwören musste. Aber dieses Mal überkam es ihn spontan, ohne Anstrengung, ohne die Magie, die er sonst immer benötigte, um in Erregung zu geraten. Diese Erkenntnis verblüffte ihn noch mehr als die Tatsache, dass die Frau einfach umgekippt war.
Es würde die Sache leichter machen, sagte er sich. Darüber hinaus hatte es nichts zu bedeuten. Er gab seine Überlegungen auf und betupfte die Stirn der Frau mit dem Küchentuch. »Wach auf, azizity . Ich bin nicht gekommen, um dir etwas zuleide zu tun, sondern um dir einen Wunsch zu erfüllen.«
Und deine Seele zu korrumpieren, damit die Unsterblichkeit einer bösen Zauberin neue Nahrung erhält .
Tariq verscheuchte auch diesen Gedanken. Darüber zu brüten, würde zu nichts führen. Außerdem war er genauso sehr Opfer wie sie. Mehr sogar, denn sie hatte es sich selbst eingebrockt.
Langsam rollte ihr Kopf zur Seite, die Muskeln um ihre Lider spannten sich an; sie blinzelte mehrmals, dann schlug sie ihre betörenden Augen auf und sah zu ihm hoch. Es dauerte mehrere Sekunden, ehe sie ihn erkannte, dann schlich sich neues Entsetzen in ihr Gesicht. Sie rappelte sich hoch und kauerte sich in die Sofaecke. »O mein Gott.«
»Beruhige dich, azizity . Alles ist gut.«
Ihr Blick raste zur Küche, dann zurück zu ihm. »Ich halluziniere nicht.«
Tariq lachte leise. Dieser Mensch war ihm fast sympathisch, ungeachtet seiner lächerlichen Reaktionen. »Nein, das tust du ganz gewiss nicht.«
»Ich ... Du ... Dies ...«
Er begriff, dass sie sich noch immer fürchtete. Es gab nur eine Lösung, um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Obwohl es ein Risiko bedeutete, spürte Tariq instinktiv, dass, wenn er diese Chance nicht nutzte, sie einander ewig umkreisen und nie zur Sache kommen würden. Und das würde seinen Brüdern nicht helfen.
»Hör mir zu, azizity . Du hast hier das Sagen. Nicht ich. Ich werde es dir beweisen. Streich mit den Fingern über den Opal an deiner Brust.« Als sie ihn weiter einfach nur anstarrte, fügte er hinzu: »Nun mach schon. Es wird nichts Schlimmes passieren. Ehrenwort.«
Vorsichtig hob sie die Finger an den Opal, dann berührte sie ihn sanft und streichelte ihn auf eine Weise, die tief in Tariqs Brust eine Vibration auslöste.
Wie eigenartig. Denn obwohl er an den Stein gebunden war, spürte er dies sonst nicht körperlich.
Noch ehe er diesem Mysterium auf den Grund gehen konnte, wurde er plötzlich durch Raum und Zeit katapultiert, dann materialisierte er sich wieder, und zwar an seinem Ausgangsort.
Sonnenübersprenkelte Wände und behagliches, feminines Interieur wurden durch tristen, grauen, kalten Stein und Gitterstäbe ersetzt. Der Wachmann vor seiner Zelle wirbelte herum, als er Tariq kommen hörte, dann verengte er die Augen und starrte auf die in der Wand verankerten Ketten.
Abscheu machte sich in Tariqs Brust breit. Sie trauten ihm nicht einmal in seiner Zelle, und das schon nicht mehr, seit er bei seiner
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