Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
sagte er: »Und jetzt schick mich zurück in meine Welt.«

KAPITEL 3
    Mira hielt sich den restlichen Tag mit allem Möglichen beschäftigt, um ihre Gedanken von dem abzulenken, was passiert war. Während sie das Innere ihres Kühlschranks schrubbte, begriff sie, dass sie nur eine Sache mit hundertprozentiger Sicherheit wusste: Tariq war real. Sie hatte sich weder ihre Begegnung eingebildet, noch seine Hokuspokus-Nummer, mit der er in ihrem Wohnzimmer aufgetaucht und wieder daraus verschwunden war. Nein, er war echt. Und er wollte ihr einen Wunsch gewähren. Er war ein dienstbarer Geist.
    Ihre Hand verharrte auf dem Glasboden. Heiliger Strohsack. Er war ein dienstbarer Geist. Auch wenn ihm die Bezeichnung nicht gefiel, traf sie den Nagel auf den Kopf. Die wabernde schwarze Rauchsäule, die ihn ausgespuckt und wieder verschluckt hatte, war dafür ebenso ein Indiz wie die Tatsache, dass er an den Opal gebunden war.
    Mira hob die Hand, wollte schon den Stein an ihrem Ausschnitt berühren, dann hielt sie inne. Sie war noch nicht bereit, Tariq zurückzurufen. Erst musste sie nachdenken.
    Nachdenken bringt nichts . Sie schleuderte den Schwamm quer durch die Küche ins Spülbecken und streifte ungeduldig die gelben Gummihandschuhe ab. Stattdessen sollte sie lieber ein paar Recherchen anstellen.
    Sie zog sich in ihr Arbeitszimmer zurück, setzte sich an den Schreibtisch und klappte ihren Laptop auf. Eine Stunde später, als sie ihren Kopf mit so viel Dschinn-Mythologie gefüllt hatte, dass er pochte, war sie noch immer ratlos. Tariq hatte behauptet, dass manche Dschinn gut seien. Dass sie Wünsche erfüllten. Nur ergaben Miras Nachforschungen etwas anderes. Es waren die letzten paar Zeilen über seinen Stamm — den der Marid —, die ihr einfach nicht aus dem Sinn wollten:
    Nicht sehr zahlreich, aber überaus mächtig. Die Folklore besagt, dass die Marid die Fähigkeit besitzen, den Sterblichen Wünsche zu gewähren; jedoch tun sie dies für gewöhnlich nur dann, wenn sie von einer höheren Autorität dazu gezwungen werden .
    Mira lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und spielte mit der Kette um ihren Hals. Sie rief sich das Bild vor Augen, wie Tariq mit dem Selbstbewusstsein eines Kriegers vor ihr gestanden hatte. Aus welchem Grund sollte ein Dschinn vom Stamm der Marid — ihren Recherchen nach dem einflussreichsten, stolzesten und konservativsten der sechs Stämme, wenn es um die Interaktion mit der Menschenwelt ging — einer unbedeutenden Sterblichen wie ihr einen Wunsch gewähren? Alles, was sie gelesen hatte, lief daraus hinaus, dass die Angehörigen seines Stamms unter sich blieben. Welches Motiv sollte er haben, sich für ihre Wünsche und Bedürfnisse zu interessieren? Für die Wünsche und Bedürfnisse irgendeines Menschen?
    Miras Finger glitten an der Kette nach unten, dann verharrten sie knapp oberhalb des Opals. Vorhin hatte sie ihn einmal kurz ab- und wieder angelegt. Die Frau in dem Laden hatte behauptet, dass sie ihn, sobald sie ihren Wunsch geäußert hätte, nicht mehr würde abnehmen können, ehe dieser in Erfüllung gegangen war. Obwohl ihr die Vorstellung, die Kette für längere Zeit nicht von ihrem Hals zu bekommen, mehr als nur ein bisschen Klaustrophobie verursachte, beruhigte sie das Wissen, dass sie diejenige war, die die Situation kontrollierte. Und dass es an ihr lag, Tariq zurückzurufen oder auch nicht.
    Er würde ihr nichts zuleide tun, auch in dem Punkt war sie sich sicher. Aber bot er ihr seine Dienste wirklich freiwillig an? Oder weil er sich, aus welchen Gründen auch immer, dazu genötigt sah?
    Ihre Gedanken drifteten zu Devin. Sicher, sie wollte, dass er sie beachtete – trotzdem war sie nicht bereit, ausnahmslos alles zu tun, um ihn zu erobern. Bevor sie sich entschied, ob sie diese Dein-Wunsch-ist-mir-Befehl-Nummer wirklich durchziehen würde, musste sie mehr über Tariq in Erfahrung bringen.
    Mit bedächtigen Bewegungen stand sie auf, dann blieb sie in der Tür stehen. Zur Linken befand sich ihr Schlafzimmer, zur Rechten der Wohnraum. Die Dunkelheit drängte gegen die Fenster an und verkündete, dass die Nacht hereingebrochen war, während Mira im Internet gesurft hatte. Eine kluge Frau würde zu Bett gehen und die Entscheidung auf den nächsten Morgen vertagen. Aber jedes Mal, wenn sie sich vornahm, exakt das zu tun, fielen ihr Claudettes Worte wieder ein.
    Sündhafte Freuden, betörende Fantasien, die Erfüllung einer jeden geheimen, erotischen Begierde .
    Dicht gefolgt von der

Weitere Kostenlose Bücher