Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)
konzentrieren als auf die nicht enden wollenden Zuckungen, die über sie hinwegrollten.
Langsam kehrten die Geräusche zurück. Ihr Busen hob und senkte sich, während sie um Luft rang. Sie hörte Nasirs schwere Atemzüge, registrierte sein Gewicht, das sie in die Matratze presste, die glatte Haut seiner Arme an ihren Handflächen.
Allah. Das war noch besser gewesen, als sie sich erträumt hatte. Erotischer, intensiver, tausendmal erregender als erwartet. Und als Kavin daran dachte, wie er sie als die Seine bezeichnet hatte …
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Sie drückte Nasir an sich und küsste seine Schläfe, als sie mit einem Mal entzückt feststellte, dass er noch immer in ihr war.
»Ich bin zu schwer«, murmelte er an ihrer Schulter.
Sie hakte ein Bein um seine Hüfte, bevor er sich von ihr runterrollen konnte. »Ich mag dich da, wo du bist.«
Er lachte leise, dann wandte er den Kopf und hauchte einen zärtlichen Kuss auf ihre Kehle. »Wie energisch du auf einmal bist. Was habe ich nur mit dir angestellt?«
»Längst nicht genug.« Sie lächelte, als er den Oberkörper hochstemmte, um ihr Gesicht sehen zu können. Dann fuhr sie mit den Händen über seine athletische Brust, wölbte sie um sein Gesicht und richtete sich auf, bis ihr Mund wieder an seinem war. »Ich hatte dir doch gesagt, dass ich alles mit dir ausprobieren möchte.«
Seine Augen verdunkelten sich, als sie die Lippen auf seine legte. Doch er erwiderte den Kuss nicht. »Kavin –«
»Denk nicht, Nasir.« Sie leckte über seinen Mundwinkel. »Wir haben keine Zeit zum Denken.«
»Es gibt Dinge, die wir besprechen müssen.«
»Später.« Sie winkelte ein Bein um seins und drehte ihn wieder auf den Rücken. Sobald sie auf ihm saß, stützte sie die Hände auf seine Brust und grinste ihn an. »Im Moment möchte ich, dass du Liebe mit meinen Brüsten machst, wie du es mir vorhin versprochen hast. Und anschließend will ich, dass du mich wieder zum Höhepunkt bringst. Auf jede erdenkliche Weise.«
»Auf jede?«
Ihr Lächeln wurde breiter, als sie beobachtete, wie die unausgesprochene Sorge, die ihn eben noch umgetrieben hatte, von ihm abfiel. Sie küsste ihn wieder. »Auf jede, sahad . Heute Nacht gehöre ich dir.«
12
Den Kopf auf die Hand gestützt, lag Nasir auf der Seite und betrachtete Kavin, die, das Gesicht ihm zugewandt, mit geschlossenen Lidern neben ihm auf der schmalen Matratze schlummerte.
Sie atmete tief und gleichmäßig. Das Laken war über ihre nackten Hüften drapiert, und neue Erregung durchströmte Nasir, als sein Blick über ihren Körper schweifte, doch er beherrschte sich, strich ihr stattdessen eine Locke von der Wange und ergötzte sich an der Samtigkeit ihrer Haut.
Im Schlaf sah sie beinahe aus wie ein Engel. Was gar nicht so weit hergeholt war, denn immerhin zählte sie zu den Dschinn. Engel und Dschinn waren gleichzeitig von Allah erschaffen worden, und zwar noch vor den Menschen. Da es sich bei beiden um übersinnliche Wesen handelte, war es einleuchtend, dass Kavins Schönheit es mit der eines Engels aufnehmen konnte. Doch während Engel kein körperliches Verlangen und keinen eigenen Willen kannten, waren Dschinn selbstbestimmte Geschöpfe. Manchmal führte diese Freiheit sie auf dunkle Abwege, was nicht nur auf viele Shaitane, Ghule und Infrits zutraf, sondern auch auf Nasir selbst. Doch gelegentlich warteten am Ende des Irrwegs Licht und Erleuchtung und die süßesten Gefühle, die man sich vorstellen konnte.
Emotionen regten sich in ihm. Emotionen, wie Nasir sie seit Jahren nicht verspürt hatte, stärker als alles, was er kannte. Er hatte darum gekämpft, am Leben zu bleiben, seit man ihn hierher verschleppt hatte, weil er wusste, dass er damit den Hochgeborenen eins auswischte. Doch jetzt …
Er schluckte schwer, während er mit der Fingerspitze Kavins Mundwinkel nachzeichnete. Jetzt hatte er etwas, das so viel bedeutsamer war als Rache. Bedeutsamer als sein Überlebenswille. Ein Gefühl, das noch tiefer reichte als alles, was er für Talah empfunden hatte.
Kavins Wimpern flatterten, als spürte sie, dass er über sie nachdachte. Als sie schläfrig die Lider öffnete, strich ein träges Lächeln über ihre sinnlichen Lippen. Lippen, die er am liebsten sofort wieder geküsst, geleckt und gekostet hätte. »Du schläfst ja gar nicht«, stellte sie fest.
»Ich brauche nicht viel Schlaf.«
Als sie seine nackte Brust streichelte, ging ein Kribbeln durch seinen ganzen Körper. »Womit hast du
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