Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
Vom Netzwerk:
ich eine Geschichte. Über einen sahad , der mehr als hundert Jahre Champion war.«
    »Das ist eine lange Zeit.«
    »Er war ein Tier. Zerfleischte alles, was sie ihm vor die Füße warfen. Die anderen sahads starben vor Angst, wenn sie nur seinen Namen hörten. Es wird erzählt, dass er und seine große Liebe gemeinsam gefangen genommen wurden. Ihn sperrte man in die Gruben, während die Frau … nun, sie war von solch blendender Schönheit, dass man sie in den Harem brachte.«
    Kavin drehte ihm den Oberkörper zu. »Aber wenn sie keine Jungfrau mehr war –«
    »Ich glaube nicht, dass das einen Unterschied machte«, sagte er sanft und küsste ihre Nase. »Eine Sklavin ist den Hochgeborenen immer willkommen. Wenn sie auf die Frau scharf waren, werden sie sie so oder so genommen haben.« Übelkeit stieg bei dem Gedanken in ihm hoch, doch er kämpfte sie nieder. »Jedenfalls heißt es in der Geschichte, dass sie es nicht ertragen konnte. Dieses Leben ohne ihn. Darum brachte sie sich um, noch ehe er einen Plan ersinnen konnte, um sie zu befreien.«
    Kavin schloss die Augen und legte den Kopf wieder zurück aufs Kissen. »Ich kenne diese Geschichte.«
    »Tatsächlich?«
    Sie nickte, aber Nasir konnte ihre Augen nicht sehen. Er wusste nicht, was in ihr vorging. »Man hat sie mir im Harem erzählt. Als Warnung, vermute ich. Aber von dem sahad wusste ich nicht. Er hat weiter in der Arena gekämpft?«
    »Man sagt, er habe es für sie getan, sogar noch nach ihrem Tod. Dass es ihm die nötige Kraft verlieh, um seinen Feinden zu trotzen.«
    Nach einem Moment der Stille fragte Kavin: »Glaubst du, dass sie wahr ist?«
    Nasir ließ Revue passieren, was zwischen ihnen geschehen war, seit man Kavin zu ihm gebracht hatte. Wer er zuvor gewesen, wer er heute war. Und wieder spürte er, wie eine Welle noch stärkerer Emotionen durch seine Brust brandete. »Ich glaube, dass die Liebe große Macht besitzt. Sie kann eine Stärke zum Vorschein bringen, von der man nicht ahnt, dass sie in einem schlummert. Manchmal sogar gerade dann, wenn man sie am dringendsten benötigt.«
    Kavin schwieg so lange, dass er sich verunsichert fragte, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Bis sie plötzlich leise fragte: »Es war er, nicht wahr? Dieser sahad . Das war Malik.«
    Er kuschelte sie enger an sich, schmiegte das Kinn an ihren Hals. »Ich denke schon. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber als er glaubte, ich sei wie ein wildes Tier über dich hergefallen … Ich habe ihn nie zuvor derart wütend erlebt. Unser Stamm behandelt seine Frauen mit großer Achtung, nicht wie Eigentum.«
    »Euer Stamm?« Sie wandte ihm wieder das Gesicht zu. »Soll das heißen –«
    »Malik ist ein Marid. Er hat es mir an jenem Tag gezeigt. Er hält seine Abstammung sorgsam mittels Magie verborgen, damit die Hochgeborenen nicht herausfinden, wer er ist. Aber falls er dieser Champion war … Hundert Jahre sind eine lange Zeit. Die Gefahr von Unruhen innerhalb der in Jahannam herrschenden Klasse ist hoch, nicht zuletzt wegen der Kriege, die die Ghule provozieren. Es ist absolut möglich, dass die Hochgeborenen, die heute über die Stadt regieren, nicht dieselben sind, die an der Macht waren, als man ihn hierher verschleppte und versklavte.«
    »Warum sollte er bleiben? Falls die Geschichte stimmt und er in den Rang eines mu’allim aufgestiegen ist, sich darüber hinaus sogar seine magischen Fähigkeiten erhalten hat, könnte er doch ohne weiteres fliehen.«
    »Ich habe keine Ahnung.« Aber Nasir hatte doch eine. Er nahm an, dass Malik blieb, weil es seine einzige Möglichkeit war, wie er, selbst nach all den Jahren noch, seiner großen Liebe nahe sein konnte. Und weil sein Überleben, indem er andere sahads trainierte, eine weitere Ohrfeige für die Hochgeborenen war, die ihn damals gefangen genommen und ihm das Herz zertrümmert hatten.
    »Ich vermute, dies ist sein Zimmer.« Nasir schmiegte wieder das Kinn an ihre Schulter und labte sich an ihrer Wärme. »Wahrscheinlich wollte er dir für dein erstes Mal eine angenehmere Umgebung bieten als meine Zelle. Es ist zwar nicht gerade ein Palast, aber trotzdem tausendmal besser als mein Kerkerloch.«
    Kavin nahm seine Hand, die auf ihrem Bauch ruhte, und drückte sie. »Ich würde auch in einem Kerkerloch Liebe mit dir machen. Ich würde überall Liebe mit dir machen.«
    Ihre Worte entzündeten neue Glut in seinem Schritt, während ihm gleichzeitig das Herz überging. »Allerdings musst du zugeben, dass das Badebecken ein hübsches

Weitere Kostenlose Bücher