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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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und er durch die Luft katapultiert wurde. Ächzend schlug er auf dem Sandboden der Arena auf. Ein sengender Schmerz schoss seine Wirbelsäule empor. Er versuchte, den Arm zu heben, aber der Infrit war plötzlich über ihm, drückte seinen Magen nach unten und zwang ihn zur Reglosigkeit.
    »Halt still«, knurrte der Riese.
    Das Publikum ächzte, dann trat gespenstische Stille ein.
    Verwirrt über das, was gerade geschah, schaute Nasir an sich hinab, dann riss er ungläubig die Augen auf, als er das purpurrote Blut entdeckte, das aus der Wunde in seinem Bauch quoll, wo die Waffe des Infrit herausragte.
    Wie …? Was …?
    Er fühlte sich nicht, als wäre er aufgespießt worden, aber vielleicht stand er ja unter Schock. Eigentlich lief alles genau nach Plan, aber irgendetwas kam ihm plötzlich nicht richtig vor.
    »Beweg dich nicht, Arschloch«, knurrte der Infrit. »Ich versuche, dir zu helfen.«
    Ihm zu helfen? Wusste er von der Abmachung? Hatte Malik ihn eingeweiht? Nasir drehte sich der Kopf. Er hob das Kinn, um in die Zuschauermenge zu spähen. Kavin war irgendwo hinter ihm. Er wollte ihr Gesicht sehen. Er musste sie ein letztes Mal anschauen …
    »Bleib unten«, warnte ihn der Mann mit leiser Stimme und übte stärkeren Druck auf Nasirs Schultern aus. »Wenn du weißt, was gut für dich ist, rührst du dich nicht, bis wir es dir sagen.«
    Wir ?
    Nasir hörte auf, nach Kavin Ausschau zu halten, und starrte stattdessen den Infrit an, der sich, mit den Füßen Staub und Sand aufwirbelnd, von ihm hochstemmte. Er wandte sich der Menge zu, breitete die Arme aus und brüllte seinen Sieg heraus.
    Das Publikum verharrte weiter in beklommenem Schweigen.
    Der Infrit senkte die Arme, drehte sich um und hob das Schwert auf, das in Reichweite von Nasirs Hand auf dem Boden lag. Während Nasir zusah, wie er damit ausholte, um ihm den Rest zu geben, kreischten alle seine Instinkte: Steh auf! Verteidige dich! Doch dann dachte er an Kavin. An alles, was sie für ihn getan hatte. Daran, dass er ohne sie noch immer nur die leere Hülle des Dschinn wäre, der er früher einmal war.
    Er atmete tief ein. Machte sich bereit.
    Der Infrit grinste ihn an. Der Wichser hatte tatsächlich den Nerv, ihn anzugrinsen. »Sieh her.«
    Dann wandte er sich wieder der Menge zu, fokussierte irgendetwas über Nasir und warf das Schwert mit aller Kraft.
    Direkt in den Bereich, wo Kavin stand.

15
    »Nein!«
    Ein roter Schleier vernebelte Nasir die Sicht. Er sprang auf und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Infrit. Der Riese ging grunzend zu Boden, Sand spritzte unter seinem schweißüberströmten Körper nach allen Seiten. Nasir verpasste ihm mit der Faust einen wuchtigen Kinnhaken, dann rappelte er sich auf die Füße, strengte suchend die Augen an …
    Die Zuschauer kreischten vor Entsetzen. Auf den Rängen brach eine Massenflucht aus. Er konnte Kavin nicht finden. Wenn der Infrit sie getroffen hatte …
    Und dann entdeckte er sie, wie sie, sich mit Händen und Füßen wehrend, von ihrem Gebieter an den Haaren die Treppe hinauf in Richtung des dort herrschenden Gedränges geschleift wurde, während um sie herum panische Zuschauer das Weite suchten.
    Kavin lebte. Das Schwert hatte sie nicht getroffen. Sie …
    Zayd blieb stehen und bedachte Nasir mit einem hasserfüllten Blick. Kavin brüllte wie am Spieß, doch es war das Blut, das aus der Schulter des Mannes sickerte, das Nasir den Atem stocken ließ. Blut aus der Wunde, die der Infrit ihm beigebracht hatte, als er ihn mit Nasirs Schwert getroffen hatte.
    Heiliger Allah …
    Seine Muskeln verkrampften sich. Er schaute an sich runter und stellte verblüfft fest, dass kein Loch in ihm klaffte. Die Waffe seines Gegners hatte nicht mehr als ein paar Kratzer hinterlassen.
    Noch bevor er sich erklären konnte, was hier vor sich ging, lenkten laute Rufe und polternde Schritte seine Aufmerksamkeit auf das Haupttor. Mindestens zwanzig Wachen stürmten mit gezückten Waffen in die Arena.
    Scheiße. Scheiße!
    Nasir suchte den Boden nach seinem anderen Schwert ab. Was hatte dieser Schwachkopf getan? Dafür würden sie beide brennen. Es spielte nun keine Rolle mehr, was während ihres Kampfs passiert war oder wer das Schwert in die Menge geschleudert hatte. Falls die Wachen sie nicht vorher niedermetzelten, würden die Hochgeborenen sie nur um des Spaßes willen hinrichten lassen. Und Kavin gleich mit.
    Nasir entdeckte sein Schwert in der Mitte der Arena, als der riesenhafte Kerl wieder auf die Füße

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