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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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    Kavin …
    Mit dröhnendem Herzen verstärkte er den Griff um sein Schwert, dann pirschte er sich auf leisen Sohlen an die Stimmen heran.
    Sengender Schmerz brandete über Kavins Kopfhaut und ihre Wirbelsäule hinunter. Zayd riss sie an den Haaren zu sich herum, dann schleifte er sie durch die dunklen, verwaisten Katakomben unter der Arena. Die Wachen waren alle über ihnen. Niemand würde ihre Hilferufe hören. Niemand würde sie retten.
    »Du verdammtes Miststück«, brüllte Zayd. »Dachtest du wirklich, dass du und dein armseliger Liebhaber gewinnen könntet? Dass ihr über mich triumphieren würdet? Dank dir und deinem dämlichen Plan ist er jetzt tot. Und du …« Er rammte die Schulter gegen die Tür von Nasirs Zelle – dieselbe Zelle, in der sie sich geliebt hatten –, dann zerrte er sie an den Haaren ins Innere. »Du wirst genau die Strafe bekommen, die du verdienst.«
    Kavin entfuhr ein Schmerzensschrei, als sie so heftig mit Schulter und Hüfte auf den Steinboden knallte, dass sie Sterne sah. Wimmernd versuchte sie, sich aufzusetzen, aber Zayd war schon zur Stelle, packte sie unter den Achseln und schmetterte sie ein weiteres Mal zu Boden. »Sieh mich an, du Hure!«
    Die Haare fielen ihr vors Gesicht. Kavin wollte zu ihm hochsehen, aber ihr verschwamm alles vor Augen. Ihr Kopf und ihr Rücken taten so weh, dass sie nichts anderes mehr wahrnahm. Und Nasir …
    Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. Sie hatte das alles nicht beabsichtigt, hatte nur gewollt, dass Malik den Kampf beendete. Um Nasir daran zu hindern, etwas Dummes zu tun, nur weil er versuchte, sie zu retten. Und jetzt war er …
    Ihre Brust wurde so eng, dass sie keine Luft mehr bekam. Die Erinnerung an das viele Blut, das aus seiner Bauchwunde geströmt war, begrub sie unter sich.
    Oh, Allah. Oh, Allah …
    Zayds Handfläche krachte gegen ihre Wange. Kavins Kopf flog zur Seite und schlug am Boden auf. Trotzdem nahm sie den Schmerz nur diffus wahr. Das Einzige, was sie spürte, war ihr gebrochenes Herz, ihre unendliche Trauer um Nasir. Der Gedanke, dass er gerade dort oben im Staub der Arena verblutete …
    »Schau mich an!«, donnerte Zayd wieder. »Ich will, dass du meine Augen siehst, wenn ich dir demonstriere, was du in Wahrheit bist.«
    »Nimm die Hände von ihr.«
    Zayd wurde reglos. Kavin riss die Augen auf, als sie die Stimme hörte. Nasirs Stimme.
    Ganz langsam drehte sich der Ghul zur Tür um, während Kavin den Kopf hob und durch den Schleier ihrer Tränen blinzelte. Nasir stand, sein Schwert mit beiden Händen umfassend, im Eingang. In seinen Augen loderte glühender Zorn; an seinem Körper hafteten Staub, Schweiß und ein paar Blutstropfen. Aber da war keine klaffende Wunde, kein Blut, das aus seinem Bauch sickerte. Es gab nicht das geringste Anzeichen dafür, dass er dem Tode nahe war, so wie es in der Arena den Anschein gehabt hatte.
    Erleichterung und Verwirrung wirbelten in Kavins Kopf durcheinander, als sich Zayd mit einer blitzschnellen Bewegung vor sie schob. In der Sprache der Ghule wüste Worte ausstoßend, die Kavin nie zuvor gehört hatte, riss er das Schwert hoch, das wie durch ein Wunder in seiner Faust erschienen war. »Du bildest dir ein, du könntest mich besiegen, Sklave? Ich war ein Krieger, bevor ich nach Jahannam kam. Und meine Magie ist nicht gebunden, so wie deine. Du bist erledigt. Genau wie dieses Flittchen.«
    »Ich glaube, du bist ein Feigling«, antwortete Nasir gelassen und trat nun ganz in die Zelle. Ohne die Augen von Zayd zu nehmen, sagte er: »Steh auf, rouhi .«
    Mühsam schluckend, taumelte Kavin rückwärts zur Wand. Dabei bemerkte sie zum ersten Mal das Blut, das aus einer Verletzung an Zayds Schulter quoll. In der Arena war so unversehens Chaos ausgebrochen, dass sie nicht einmal mitbekommen hatte, dass er verwundet worden war.
    Zayd stellte sich wieder vor sie, dann sagte er zu Nasir: »Ich werde es genießen, dich auszuweiden. Aber rechne nicht mit einem schnellen Tod. Ich werde dich lange genug am Leben halten, damit du zusehen kannst, was ich mit dieser Hure anstelle.«
    Nasirs Kiefer verhärtete sich. »Dann fang endlich an, Ghul.«
    Kavin entging nicht, mit welchem Hass er das letzte Wort ausspie. Trotz ihrer panischen Angst registrierte sie, wie Zayd die Schultern straffte und wieder Worte in der alten Sprache murmelte, als auch schon ein zweites Schwert in seiner anderen Hand auftauchte.
    Nach einem Ausfallschritt zur Seite, schwang Zayd beide Klingen wie ein Profi-Kämpfer. Mit

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