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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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überlegt. Du musst dich zu den Gruben begeben und noch vor dem Kampf den mu’allim des sahad ausfindig machen.«
    »Aber der Herr hat befohlen –«
    »Vergiss Zayd!« Kavin drückte Hanas Hand so brutal zusammen, dass dem Mädchen die Augen aus dem Kopf traten. »Es kümmert mich nicht, was er befohlen hat. Nasir verfolgt einen Plan. Und ich kann und werde nicht zulassen, dass er ihn in die Tat umsetzt. Hana, du bist die Einzige, die ihn stoppen kann. Er verdient nicht mehr, was mit ihm geschehen wird, als du verdient hast, was diese Wachen dir antaten. Jedes Leben ist wertvoll, unabhängig von Stamm, Rasse oder Geschlecht. Ich flehe dich an. Tu es für mich.«
    Ein Ausdruck von Furcht huschte über Hanas Gesicht, dann wich er einer Entschlossenheit, die sie direkt aus ihrem Herzen zu beziehen schien. Sie schluckte, dann nickte sie. »Na gut. Sag mir, was ich tun soll.«
    Verschiedene Optionen und Szenarien gingen Kavin durch den Sinn. Wie konnte sie diese Sache stoppen? Sie wusste noch nicht einmal, was Nasir vorhatte, aber sie musste um jeden Preis verhindern, dass er etwas tat, das ihn das Leben kosten könnte. Würde Malik ihrer Dienerin Gehör schenken? Was, wenn er an denselben Unfug glaubte, den die Hochgeborenen seit Jahren verbreiteten, nämlich, dass alle sahads gleich waren? Bestien, die man am besten in Käfige sperrte. Die man in die Arena schickte, damit sie wie Hunde gegeneinander kämpften. Malik arbeitete jeden Tag mit ihnen. Er wusste weit mehr über sie als Kavin.
    Ihr Adrenalinspiegel stieg schlagartig. Sie musste es versuchen. Sie konnte nur hoffen, dass Nasir recht hatte und sich tief in Malik noch immer der Dschinn verbarg, der er früher gewesen war. »Hol mir Papier und einen Stift. Und beeil dich.«

14
    Nasir schritt in seiner steinernen Zelle unter der Arena auf und ab, dabei schüttelte er die Arme und Beine aus und versuchte, seine Muskeln zu lockern, um sie auf das vorzubereiten, was ihm bevorstand.
    Lautes Gepolter von den Tribünen hallte in den Katakomben wider, gefolgt von Beifallsstürmen und Jubelrufen, als die Aufregung des Publikums weiter angeheizt wurde. Nasirs Kampf war das Hauptereignis. Der letzte des Tages. Bisher waren vier Duelle ausgetragen worden. Den Geräuschen des fünften nach zu urteilen, war es nur noch eine Frage von Minuten, bis sie Nasir nach oben holen würden.
    » Der Tod kommt früher oder später über uns alle. Das kannst du nicht verhindern …«
    Seine Füße verharrten auf den harten Steinplatten. Talah hatte recht. Er konnte ihn nicht verhindern. Aber er konnte ihn hinauszögern … zumindest für Kavin.
    Nasir wurde warm ums Herz, als er an sie dachte. Seine Angst legte sich, denn er wusste, dass, egal, wie diese Sache ausging, es die richtige Entscheidung war. Die einzig mögliche.
    Er erinnerte sich gerade daran, wie sich ihre Finger an seiner Haut, ihre Lippen auf seinen angefühlt hatten, an den atemlosen Klang ihrer Stimme, während sie sich letzte Nacht geliebt hatten … als die Zellentür geöffnet wurde. Er drehte sich um und fand sich Malik gegenüber, der ihn von der anderen Seite des Raums mit grimmigem Gesicht anblickte. »Sie warten auf dich.«
    Nasirs Herzschlag beschleunigte sich. Er atmete tief durch, dann nickte er knapp und setzte sich in Bewegung.
    Vor dem Durchgang hielt Malik ihn auf, indem er ihm die Hand auf den Arm legte, und zwar direkt oberhalb der Sklaven-Kennzeichnung, die sie ihm gestochen hatten, nachdem er von Zoraida in diese Gruben verbannt worden war. Damals war es ihm die denkbar schlimmste Strafe erschienen. Heute war er unendlich dankbar für die Zeit, die er hier verbracht hatte.
    »Es ist alles arrangiert«, sagte Malik mit gedämpfter Stimme, damit die Wachen ihn nicht hören konnten. »Nach dem Kampf wird man deinen Leichnam zu mir bringen. Sobald ich die Bestätigung habe, dass Kavin frei ist, werde ich Zayd den Opal übergeben.«
    Vor Erleichterung schnürte es Nasir die Kehle zu. »Ich danke dir.«
    »Du musst mir nicht danken. Ginge es nach mir, würdest du diesen selbstmörderischen Plan nicht in die Tat umsetzen. Lebend schadest du den Ghulen weitaus mehr als tot.«
    In diesem Moment begriff Nasir, dass er richtig getippt hatte, warum Malik weiter an diesem teuflischen Ort ausharrte. Warum er von Anfang an ein besonderes Interesse an ihm gezeigt hatte. Ohne Maliks Training wäre Nasir schon vor vielen Wochen untergegangen.
    Der mu’allim trat beiseite. Nasirs Haut kribbelte, als er in den Korridor

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