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Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Gesandter der Sinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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und wirbelte herum. Der Infrit kam direkt auf ihn zu. In seinen schwarzen Augen loderte Angriffslust, während er sein Kriegsbeil in hohem Bogen herabsausen ließ, bereit, Nasir mit einem geschmeidigen Hieb den Kopf abzuschlagen.
    Die Menge tobte vor Begeisterung. Nasir blockte die Attacke mit dem Schwert ab. Metall schlug auf Metall, und das Echo feuerte das Publikum weiter an. Nasir duckte sich unter dem Beil des Infrit weg, vollführte einen Rückwärtssalto über den Sand der Arena und sprang auf die Füße.
    Sein Gegner war größer, als Nasir erwartet hatte; er überragte ihn um mindestens dreißig Zentimeter, zudem war er geschätzte fünfundzwanzig Kilo schwerer. Langes, dunkles Haar hing ihm bis auf den Rücken, und seine Haut war um mehrere Schattierungen dunkler als Nasirs. Doch er war langsam, seine Größe gereichte ihm nicht zum Vorteil. Nicht solange Nasir, der um den Giganten herumtänzelte, jeden Angriff geschmeidig parieren konnte.
    » Solltest du kampflos untergehen, ist unser Handel null und nichtig .«
    Als sein Schwert klirrend mit der Waffe seines Gegners zusammentraf, erhaschte Nasir aus dem Augenwinkel einen Blick auf Kavins angsterfülltes Gesicht. Auf die angespannte Miene ihres Gebieters, der neben ihr lümmelte und den Kampf voll gieriger Erwartung verfolgte.
    Mit neuer Entschlossenheit konzentrierte sich Nasir wieder auf den Infrit; er trat ihm mit aller Wucht den Fuß in den Bauch, sodass er nach hinten taumelte. Bevor er sein Gleichgewicht wiederfand, holte Nasir mit dem Schwert aus und zog es ihm über die Rippen.
    Sein Gegner stieß ein Brüllen aus. Seine Augen weiteten sich vor Schreck und Schmerz, dann nahm er Nasir blind vor Wut erneut ins Visier. Er fand seine Balance wieder und attackierte ihn.
    Scheiße . Nasir wich zurück. Der Dschinn schwang sein Beil. Er blockte es mit dem Schwert ab, doch der Kerl war stärker, und so gelang es ihm, Nasir seine Waffe mittels purer Muskelkraft aus der Hand zu schlagen. Sie flog durch die Arena und landete etwa fünfzig Meter weiter im Sand.
    Ein stechender Schmerz pulsierte in Nasirs Flanke, und ein rascher Blick bestätigte ihm, dass seine Wunde wieder aufgerissen war. Vielleicht musste er gar nicht dafür sorgen, dass dies hier glaubwürdig wirkte. Sein verbliebenes Schwert in die andere Hand wechselnd, tänzelte Nasir mehrere Schritte zurück. »Komm schon, du Barbar. Ist das alles, was du draufhast?«
    Die Augen des Dschinn färbten sich rot. Mit einem Knurren ließ er die Klinge durch die Luft sirren. Nasir sprang zurück, trotzdem erwischte ihn die Spitze der Waffe am Bauch. Blut trat aus, doch die Verletzung war nicht tief. Nasir machte einen Ausfallschritt und erwischte seinen Herausforderer am rechten Oberarm.
    Der Infrit röhrte vor Wut und Schmerz. Als er sich umdrehte, zog Nasir den Kopf ein und vollführte eine Rolle zwischen den Beinen des riesenhaften Kerls hindurch, dann schlug er ihm das Schwert direkt oberhalb des Knies ins Fleisch.
    Blut spritzte. Auch seine Wunde war nicht tief, doch es reichte, um die Menge aufspringen zu lassen. Die Leute brüllten, als der Infrit schwerfällig auf die Knie sank. Schweiß tropfte Nasir in die Augen, während er den Giganten umkreiste, auf eine Gelegenheit wartend, ihn die Oberhand gewinnen zu lassen.
    » Sorg dafür, dass dein Tod glaubwürdig aussieht .«
    Das hatte er vor. Als sich der Mann behäbig auf die Füße stemmte, warf Nasir einen Blick zu Kavin in der Menge. Sorge schimmerte in ihren Augen. Sorge und Angst und Liebe. Eine Liebe, die ihn in die nächste Welt tragen würde, wo immer das auch sein mochte.
    Nasir holte tief Luft, dann wandte er sich von ihr ab und beobachtete, wie sich der Infrit zu voller Größe – die mindestens zwei Meter zehn betrug – aufrichtete. Früher einmal, als er noch ein einfacher Soldat gewesen war, hätte ihm diese Bestie womöglich den Schneid abgekauft, aber heute nicht mehr.
    »Sie warten darauf, dass du endlich krepierst, Infrit«, verhöhnte er den Dschinn, wohl wissend, dass er ihn damit zur Weißglut bringen und Kavins Gebieter exakt das geben würde, worauf er wartete. Er drehte den Griff seines Schwerts in der Hand. »Hörst du sie?«
    » Töte ihn« Töte ihn! Töte ihn! «
    »Du irrst dich, Marid«, grunzte der Infrit. »Sie warten auf deinen Tod.«
    Anstatt mit seinem Beil auszuholen, stürzte sich der Kerl auf ihn. Nasir blieb kaum Zeit, sich gegen den Überraschungsangriff zu wappnen, als der Infrit ihn mit voller Wucht rammte

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