Lustbeweise
„in seine Hände begeben?“
„Sag mal hast du zu viel „Shades of Grey“ gelesen oder was? Willst du mir jetzt den Hintern versohlen oder wie?“
„Vielleicht. Aber vor allem möchte ich, dass du tust, was ich dir sage. Drei Tage lang. Ich bestimme die Regeln. Du kannst selbstverständlich Nein sagen, aber dann verlierst du die Wette.“
„Moment mal. Ich möchte aber nicht, dass du mich schlägst oder perverse Sachen mit mir machst.“
„Definiere pervers.“
Hannah zögerte. Ja, was war für sie eigentlich pervers?“
„Also, ich möchte nicht, dass du mich schlägst.“
„Gut. Sonst noch irgendwelche No-Gos?“
Ich glaube, ich bin echt im falschen Film, dachte Hannah. Selbstverständlich hatte sie als absolute Leseratte auch „Shades of Grey“ verschlungen und ja, einige Szenen hatten ihr durchaus gefallen. Aber sie war nicht die naive, halb verhungerte Ana Steel und Tim hatte rein gar nichts mit SM-Anhänger und Multimillionär Christian Grey gemeinsam.
„Können wir jetzt erstmal über den Einsatz sprechen? Was bekomme ich, wenn ich gewinne?“
„Hmm“, Tim überlegte. Also, wenn du gewinnst, werde ich dich nie mehr als prüde und verklemmt bezeichnen.“
„Und weiter? Das ist ja wohl noch nicht alles!“
„Eine Woche all-inclusive auf Mallorca?“
„Ägypten!“
„Meinetwegen.“
Hannahs Augen leuchteten. Dorthin wollte sie schon immer einmal reisen, aber als Studentin war ihr Budget knapp bemessen. Tim hingegen war Fonds-Manager und verdiente recht gut. Sie brauchte daher kein schlechtes Gewissen zu haben ihren Gewinn einzufordern. Und sie würde gewinnen, davon war Hannah absolut überzeugt.
Tim fuhr jetzt fort:
„Gut, hätten wir das also geklärt.“
„Was willst du denn von mir haben, wenn ich versagen sollte?“
Tim sah sie ernst an.
„Gar nichts. Mir reicht die Genugtuung, dass ich recht hatte- und sollte dem nicht so sein, bin ich auf jeden Fall auf meine Kosten gekommen, glaube mir.“
Hannah war jetzt doch ein wenig verunsichert. Was hatte er mit ihr vor? Auf der anderen Seite kannte sie Tim schon seit ihrer Kindheit. Er würde sie schon nicht vierteilen und im Rhein versenken. Als hätte er ihre Gedanken erraten, fügte Tim hinzu:
„Du musst mir einfach vertrauen. Ich werde nichts tun, was dir wehtut. Und bevor du fragst: Irgendwelche Spielchen mit Exkrementen lehne ich ab.“
Ok, keine Schläge, keine ekelhaften Schweinereien. Alles andere konnte doch nicht so schlimm werden, oder?
„Und wie soll dieses Wochenende genau ablaufen?“
„Ich werde dir eine Art Einladung schicken. Darin findest du Informationen zu den einzelnen Mottos sowie eine Einkaufsliste. Sämtliche Kosten, die dir dadurch entstehen, übernehme selbstverständlich ich.“
Aha. Hannah wurde immer neugieriger. Gegen hübsche neue Unterwäsche hatte sie nichts einzuwenden- das war es doch sicher, was sie einkaufen sollte, oder?
„Und werde ich mit dem Hubschrauber abgeholt?“
„Häh?“ Tim schaute sie verständnislos an.
„Schon gut. War ein Witz.“
„Ok, also ist unser Deal perfekt?“
Tim reichte Hannah seine Hand.
„Ja. Ich bin bereit.“
Sie hoffte inständig, dass sie morgen, wenn sie komplett nüchtern ihrer Literatur-Vorlesung lauschte, auch noch so dachte.
Erwartungsgemäß stellten sich die Zweifel bereits am nächsten Tag ein. Aber Hannah war zu stolz, um jetzt noch einen Rückzieher zu machen. Sie wollte Tim beweisen, dass sie durchaus in der Lage war, Sex zu genießen und sich auf neue Erfahrungen einzulassen.
Drei Tage später erhielt Hannah einen Brief. Er war handgeschrieben und das Briefpapier blutrot.
Liebe Hannah,
Ich freue mich wirklich sehr, dass du mir vertraust und dich auf dieses kleine Experiment einlässt.
Wie vereinbart, wirst du drei Tage bzw. Nächte mit mir verbringen. Jeder Tag wird unter einem anderen Motto stehen und dir eine neue sexuelle Erfahrung ermöglichen.
Woher ich weiß, dass du diese Erfahrungen nicht bereits gemacht hast? Ich weiß es nicht. Ich glaube lediglich dich gut genug zu kennen, um einschätzen zu können, wie weit du bis jetzt gegangen bist.
Anbei findest du die Einkaufsliste für jeden der drei Tage. Ich wünsche dir Spaß beim Shoppen und werde mir immer mal wieder vorstellen, wie du dich fühlst, weil du zwischen Vorfreude, Erregung und Panik schwankst. Vielleicht stelle ich mir auch vor, wie deine kleinen, festen Brüste in einer durchsichtigen schwarzen Spitzenkorsage aussehen. Oder lasse
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