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Lustvolles Erwachen

Lustvolles Erwachen

Titel: Lustvolles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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und Grace spürte, wie still er geworden war. »Ich glaube, du hast mehr verdient, als nur gebraucht zu werden, Grace. Ich glaube, du hast es verdient, begehrt zu werden. Ich begehre dich. Ich liebe dich. Plötzlich stelle ich mir kleine Mädchen mit roten Haaren und grauen Augen vor.« Er stand reglos da – eine Andeutung in den Schatten. Seine Augen waren allerdings klar, leuchtend und begierig. »Lass uns Kinder bekommen, damit dies ein Ort voller Leben und Lachen wird. Lass uns Pferde züchten und Babys machen und das idyllischste Paar in ganz England werden.«
    Lieber Gott , dachte sie und konnte es nicht fassen. Er meint es ernst. Er liebt mich.
    »Was ist mit deiner Karriere?«
    »Das ist auch noch eine Möglichkeit. Mir wurde eine Stelle in Kalkutta angeboten. Du möchtest die Stadt doch bestimmt wiedersehen, oder?«
    Sie hob so abrupt den Kopf, dass sie beinahe sein Kinn getroffen hätte. »Wirklich? Indien?«
    Er lachte. »Also müssen die Pferde noch ein bisschen warten. Es sei denn, du möchtest sie beide mitnehmen. Ich habe gehört, dass es in Kalkutta eine wunderbare Rennbahn gibt.«
    Sie nickte. »Oh, das stimmt.«
    »Dann heirate mich. Mach mich zum glücklichsten Mann der Welt.«
    »Ja«, sagte sie, ehe sie den Mut verlor und es nicht schaffte einzufordern, was sie wirklich wollte. Die Einzelheiten würde sie später erfragen, denn die Einzelheiten waren nicht so wichtig. »Ich liebe dich. Ich will dich. Ich werde dich heiraten.«
    Er schien aufgehört zu haben, Luft zu holen. »Ist das dein Ernst?«
    Zum ersten Mal erwiderte sie seinen Blick, ohne zurückzuzucken. Ihr Herz schlug so schnell wie die Flügel eines Kolibris. »Von ganzem Herzen.«
    Er schien aufzuatmen, als hätte er sich innerlich auf ein Nein eingestellt. Es war ein so fremdartiger Gedanke, dass sie sich noch etwas mehr in ihn verliebte. Glücklicherweise hatte sie die Gelegenheit, ihm ihre Gefühle zu zeigen. Er drehte sie zu sich um, zog sie an sich und küsste sie, als hätte er sich seit einer Ewigkeit danach gesehnt.
    »Gut«, sagte er schnell, »dann muss ich Gadzooks und Epona ja nicht mehr trennen. Beim letzten Mal hat er mich gebissen.«
    »Er ist verliebt.«
    Sein Lächeln war anzüglich. »Ich weiß, wie er sich fühlt. Ich habe auch versucht, Biddle zu beißen, aber er war zu schnell. Ich würde dich gern mit in die Stadt zerren und den Pfarrer wecken, doch ich glaube, beim letzten Mal haben wir unsere Lektion gelernt. Zuerst wenden wir uns an einen Notar, der sicherstellen wird, dass du Longbridge nicht einfach so an den ersten Ehemann verschenkst, der dir über den Weg läuft. Und dann gebe ich dir den Smaragdring, damit du damit angeben kannst. Meine Mutter hat deutlich gemacht, dass es ein größerer Schatz ist als alles, was du je gesehen hast.«
    Sie wollte lachen. »Da bin ich mir sicher.« Sie konnte den Blick nicht von dem beinahe jungenhaft begeisterten Ausdruck auf Diccans Gesicht wenden. Sie konnte es nicht glauben. Er sah wirklich jünger aus, als wären durch ein Wort all die Langeweile und das Getue von ihm abgefallen.
    Tränen drohten, ihr in die Augen zu schießen. Aber diesmal waren es Tränen der Freude. »Diccan.«
    Ihre Stimme schien ihn aus seinen Träumereien zu reißen. »Ja?«
    Sie lächelte. »Da wir uns nun auf die wichtigen Punkte geeinigt haben, siehst du das erste Bild an der Wand neben meiner Kommode?«
    Er sah in die Richtung, und seine Augen schienen – wenn das überhaupt möglich war – noch dunkler zu werden. »Ja.«
    »Können wir die Szene heute Nacht nachstellen? Was meinst du?«
    Er hob sie hoch und ließ sich mit ihr in einen Berg von Kissen fallen. »O ja.«
    Diccan und Grace’ zweite Hochzeit fand in der kleinen Dorfkirche in der Nähe von Longbridge statt. Der Pfarrer, ein freundlicher junger Mann namens Sharp, hielt die Messe, und die Nachbarsfrauen sorgten für den Blumenschmuck. Es gab keine Gäste. Nur Grace’ Angestellte waren da, und die Harpers waren die Trauzeugen. Die erste Ehe war für die anderen geschlossen worden – diese Hochzeit gehörte Grace und Diccan ganz allein.
    »Ich glaube, unser Mädchen wird sehr überrascht sein«, sagte Sean Harper, der neben Diccan stand.
    Diccan hoffte es. Er hatte stundenlang darüber nachgedacht, ob er seine eigenen Geheimnisse preisgeben sollte. Doch wenn Grace den Mut hatte, ihr wahres Gesicht zu zeigen, dann konnte er das auch. Egal, wie sehr Biddle geweint hatte.
    »Nicht annähernd so sehr, wie sie mich überrascht

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