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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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rotem Gesicht, kostbar gekleidet. Westernkrawatte mit Silberhalter, und eine mächtige Waffe.
    »Sie möchten einen, nicht wahr?« sagte der Mann.
    »Ich möchte einen kaufen«, sagte Tim. »Wir sind keine Räuber. Ich kann bezahlen.« Tims Stimme klang indiginiert.
    Der Mann starrte sie einen Augenblick lang an, dann ließ er die Waffe sinken. Er warf den Kopf zurück und begann lauthals zu lachen. »Bezahlen mit was?« fragte er. Er konnte kaum sprechen vor Lachen. »Mit was denn?«
    Tim schluckte die automatische Antwort runter, die ihm auf der Zunge lag. Er blickte auf Eileen, und Angst stieg in ihm hoch.
    Geld war wohl fehl am Platze – und schließlich hatte er kein Geld bei sich. Er hatte zwar Schecks und Kreditkarten aus Kunststoff, aber was waren sie wert? »Ich weiß nicht«, sagte Tim schließlich. »Das heißt, vielleicht doch. Ich habe einen Besitz in den Bergen, vollgestopft mit Lebensmitteln und sonstigem Kram. Es reicht für eine Menge Leute. Ich nehme Sie mit und Ihre Familie und lasse Sie dort wohnen …«
    Der Mann hörte auf zu lachen. »Hübsches Angebot. Ich brauch’s zwar nicht, immerhin sehr nett. Ich heiße Harry Stimms und bin der Besitzer hier.«
    »Ich heiße …«
    »Timothy Hamner«, sagte Stimms. »Ich sehe gelegentlich mal fern.« »Und Sie sind an meinem Angebot nicht interessiert?«
    »Nein«, sagte Stimms. »Ich glaube kaum, daß mir diese Wagen noch gehören. Die Brüder von der Nationalgarde werden sich die Autos bald unter den Nagel reißen. Und ich weiß, wo ich hingehe.« Er guckte versonnen. »Wissen Sie, Mr. Hamner, vielleicht ist es gar nicht so schlimm, wie man behauptet. Möchten Sie einen dieser Wagen?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich will Ihnen einen verkaufen. Der Wagen kostet 25.000 Dollar.«
    Eileens Kiefer fiel herab. Tims Augen wurden für eine Sekunde schmal, dann sagte er: »Gemacht!«
    »Sie schreiben mir einen Wechsel aus«, sagte Stimms. »Obwohl ich bezweifle, daß der gut ist. Immerhin, für alle Fälle …«
    Er hob die Waffe auf und behielt sie im Arm. »Gehen wir ins Büro, dort sind die Formulare. Ich habe noch nie einen Wechsel über eine solche Summe gesehen …«
    »Ich kann sehr klein schreiben.«
     
    Sie fuhren über Nebenstraßen durch knöcheltiefes Wasser. Der Wind heulte. Die alten Häuser zu beiden Seiten, die lange vor dem Long-Beach-Beben erbaut worden waren und immer noch standen, waren wie Lichtinseln im Nieselregen. Tims Armbanduhr zeigte vier Uhr nachmittags, doch draußen war es dunkel und grau außerhalb des Scheinwerferlichts. Es gab keinen Bürgersteig, und Schlamm und Wasser rannen über die Asphaltstraße. Eileen fuhr vorsichtig, den Blick auf die Straße geheftet.
    Aus dem Radio kam nichts als ein Rauschen.
    »Hübscher Wagen«, sagte Eileen. »Gut, daß er eine Servolenkung hat.«
    »Für eine Viertelmillion Dollar darf man das schon verlangen«, sagte Tim.
    »Verdammt, das fuchst mich …«
    Eileen kicherte. »Das beste Geschäft, das du je gemacht hast.«
    Oder das du je machen wirst, dachte sie.
    »Es geht nicht um den Wagen.« Tims Stimme klang immer noch indigniert und verletzt. »Es waren die extra 50.000 Dollar, die er für Benzin und Öl und für die Winde berechnet hat.« Dann lachte er. »Und für das Seil. Das Seil dürfen wir nicht vergessen. Ich bin froh, daß er eins hatte. Ich frage mich, wo er wohl hingehen wird?«
    Eileen antwortete nicht. Sie fuhren über eine Kuppe und dann bergab durch eine Kurve. Hier standen keine Häuser mehr.
    Dicker Schlamm bedeckte die Straße, und sie schaltete auf Vierradantrieb. »Ich habe noch nie einen solchen Wagen gefahren.«
    »Ich auch nicht. Soll ich fahren?«
    »Nein.«
    Am Fuße des Hügels stand Wasser. Es stieg bis zu den Radnaben, dann bis an die Türen, und Eileen fuhr zurück. Sie lenkte den Wagen vorsichtig von der Straße und aufs Bankett. Der Wagen neigte sich gefährlich zum strudelnden dunklen Wasser zu ihrer Linken. Sie fuhren vorsichtig und langsam weiter. Rechts sah man Ruinen von neuen Häusern und Eigentumswohnungen, weit weg genug, um keine Einzelheiten zu erkennen. Das Licht von einigen Taschenlampen und Laternen schwankte zwischen den Trümmern. Sie hatten einen Suchscheinwerfer, aber er mußte erst montiert werden.
    Sie fuhren um das Tal herum, wobei sie sich gerade noch über Wasser halten konnten, bis sie schließlich wieder auf die Straße stießen, wo sie sich aus den Fluten erhob. Eileen schaltete dankbar.
    Die Straße schraubte sich in die Berge hinauf. Sie

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