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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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haben Hunger!« Eileen sprach ganz leise, fast wie zu sich selbst. »Wir haben den ganzen Tag nichts gegessen.«
    Jetzt sprach der andere Uniformierte. Er sprach nicht wie ein Soldat, sondern eher wie ein Versicherungsvertreter. »Im Alten Rathaus werden Lebensmittelkarten ausgegeben. Sie müssen hingehen und sich eintragen lassen. Ich glaube, dort wird auch Suppe ausgeteilt.«
    »Aber wer ist da drin?« Eileen hob anklagend den Finger und deutete auf die Regale, die von elektrischem Licht durchflutet waren und vor denen Leute Waren aller Art in Einkaufswagen packten. Einige von ihnen trugen Uniform, andere nicht.
    »Unsere Offiziere. Die Mannschaft für den Nachschub«, sagte der Sergeant. Bis zu diesem Morgen war er Verkäufer in einer Eisenwarenhandlung gewesen. »Im Rathaus wird man Sie darüber aufklären.« Er schaute auf ihre verschmutzte Kleidung, und etwas schien in ihm zu dämmern. »Kommen Sie von jenseits der Berge?«
    Tim sagte: »Ja.« »Himmel«, sagte der Sergeant.
    »Sind es noch mehr?« fragte der andere Mann.
    »Ich weiß nicht.« Tim nahm Eileen wieder bei der Hand und hielt sie fest, als befürchtete er, sie würde sich in Rauch auflösen, so wie sein Traum von der Zivilisation in Rauch aufgegangen war. »Wir können uns kaum mehr auf den Beinen halten«, sagte er. »Wo können wir … Was sollen wir tun?«
    »Da bin ich überfragt«, sagte der Sergeant. »Sie wollen meinen Rat, und wahrscheinlich meinen Sie, daß Sie hier weg müssen. Wir weisen keine Fremden ab. Noch nicht. So lange hier nicht alles überlaufen ist. Zumindest bis wir wieder über die Hügel können, um nachzusehen, was draußen im Tal los ist. Man sagte mir …« Er brach ab.
    »Haben Sie gesehen, wie es passiert ist?« fragte der andere Uniformierte. »Nein. Ich glaube, das Wasser brauste ziemlich hoch heran«, sagte Tim. »Aber wir konnten es nicht sehen, wir haben es nur gehört.«
    »Ich werde es meiner Lebtag hören«, sagte Eileen. »Es … freilich müssen noch eine Menge Leute am Leben sein, vielleicht in Burbank, und in den Hügeln von Hollywood.«
    »Ja«, knurrte der andere Uniformierte. »Es sind zu viele, als daß wir uns um sie kümmern könnten.«
    Der Sergeant blinzelte in den Regen hinaus, als wollte er über den Parkplatz hinweg einen Blick in die Verdugo Hills riskieren.
    »Viel zuviele. Es ist besser, Sie lassen sich im Rathaus registrieren, solange sie noch Fremde aufnehmen. Vielleicht tun sie’s gar nicht mehr, wenn es zu viele werden. Wenn noch mehr diesen Weg entlangkommen.« Und er deutete in seine Blickrichtung.
    »Danke.« Tim wandte sich ab. Sie gingen über den Parkplatz.
    »He!« Der Sergeant kam ihnen nach, die Waffe locker im Arm. Tim ließ sie nicht aus den Augen. Der Sergeant kramte in seiner Tasche. »Ich glaube, ich kann das entbehren. Sie sehen ganz danach aus, als könnten Sie’s brauchen.« Er überreichte ihnen eine kleine Zellophanpackung und wandte sich, bevor ihm Tim danken konnte, ab, als wollte er keinen Dank dafür.
    »Was haben wir da?« fragte Eileen.
    »Käse und Kracker, ein Happen für jeden.« Er riß die Packung auf und nahm den kleinen Plastikstab, um etwas Käse aus der Kunststoffschachtel herauszustochern. Er legte die Hälfte auf ein paar Kracker. »Das ist dein Teil.«
    Sie kauten im Gehen. »Ich hätte nie gedacht, daß das Zeug so gut schmeckt«, sagte Eileen. »Dabei waren es nur ein paar Stunden. Tim, ich glaube, wir sollten nicht hier bleiben. Wir sollten versuchen, zu deinem Observatorium zu kommen, wenn wir’s schaffen.« Sie dachte daran, was der Streifenbeamte Eric Larsen vor ihren Augen getan hatte. Sie hatte ihn erkannt, aber sie kannte diese Leute in ihren zu engen Uniformen nicht. »Aber ich glaube nicht, daß ich so weit gehen kann.«
    »Warum laufen?« Tim zeigte auf ein hell erleuchtetes Gebäude. »Wir werden ein Auto kaufen.«
    Das Geschäft führte gebrauchte Kombiwagen. Im Ausstellungsraum standen drei GMC-Blazer, Campingfahrzeuge mit Vierradantrieb. Sie traten ein, aber kein Mensch war zu sehen.
    Tim trat an einen der Wagen. »Perfekt« ,sagte er. »Genau, was wir brauchen.«
    » Tim …! «
    Der Ausruf war alarmierend, und Tim drehte sich um. Unter der Tür zum Verkaufsraum stand ein Mann. Er hielt ein großes Gewehr in der Hand. Zunächst sah Tim nur die Waffe, die Mündungen, die auf ihn gerichtet waren, groß wie Höhlen. Dann bemerkte er den dicken Mann hinter der Waffe. Groß, nicht gerade fett – doch er war dick, und irgendwie bullig, mit

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