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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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zu.
    Die Kinder machten große Augen. Eine der Frauen kam zum Wagen rüber. Sie schien uralt zu sein, obwohl sie kaum über vierzig sein konnte. Sie schaute den Blazer an und bemerkte das sternförmige Loch im Rückfenster, das die Kugel geschlagen hatte, aber sie sagte nichts.
    »Hallo!« sagte Tim.
    »He.«
    »Sind Sie schon lange hier?«
    »Wir sind kurz nach der Dämmerung angekommen«, sagte die Frau. »Kommen Sie aus der Stadt?« fragte Eileen.
    »Nein. Wir haben hier oben kampiert. Wir haben versucht, nach Glendale zurückzufahren, aber die Straße ist blockiert. Wie sind Sie hier heraufgekommen? Können wir die gleiche Straße benützen?«
    »Wir sind über Big Tujunga hier heraufgekommen«, sagte Tim.
    Die Frau schaute überrascht und wandte sich dem Hindernis zu. »He, Fredie! Sie sind über Big Tujunga heraufgekommen!«
    »Alles blockiert«, rief der Mann. Er gab die Schaufel einem anderen und kam den Hügel herunter. Tim sah, daß er eine Pistole im Gürtel trug.
    Ihre Autos waren nicht die neuesten. Eine Art verkommener Kleinlaster voller Campingsachen, ein Wohnwagen auf schwachen Federn, ein uralter Dodge Dart. »Wir haben es mit Big Tujunga versucht«, sagte der Mann, als er näher kam. Er trug typische Campingkleidung, Wollhemd und Twillichhosen. Auf der einen Seite baumelte eine Sierra-Tasse an seinem Gürtel, die Pistole im Halfter auf der anderen. »Ich bin Fred Haskins. Sie sind wohl über die alte Straße durch die Kluft gefahren?«
    »Ja«, sagte Eileen.
    »Wie sieht’s in Los Angeles aus?« fragte Haskins.
    »Schlimm«, sagte Tim.
    »Tja. Das Erdbeben hat alles ziemlich durchgerüttelt, was?«
    Haskins betrachtete Tim sorgfältig, er schaute sich auch die Einschußstelle an. »Wo haben Sie denn das her?«
    »Irgend jemand hat versucht, uns anzuhalten.«
    »Wo?«
    »Gerade als wir in die Berge fahren wollten«, sagte Tim.
    »Die Ehrenfarm des Sheriffs«, murmelte Haskins. »Also sind alle Häftlinge entkommen.«
    »Was meinen Sie mit ›schlimm‹?« fragte die Frau. »Was meinen Sie damit?« Plötzlich hielt es Tim nicht länger aus. »Es ist alles beim Teufel. Das San Fernando Valley, alles südlich der Hügel von Hollywood von einer Flutwelle weggespült. Was nicht weggespült wurde, ist verbrannt. Tujunga sah ziemlich gut aus, aber das übrige Los Angeles-Becken ist hin.«
    Fred Haskins wollte nicht begreifen. »Alles? Alle Menschen tot? Alle?«
    »So ziemlich alle«, sagte Tim.
    »Wahrscheinlich gibt es eine Menge Leute auf den Hügeln, die noch am Leben sind«, sagte Eileen. »Aber – wenn die Straße blockiert ist, können sie nicht hier herauf.« »Himmel«, sagte Haskins. »Dieser Komet hat uns getroffen, was? Ich weiß, daß es danach aussah. Martha, ich sagte dir doch, daß wir hier oben besser aufgehoben sind. Wie lange …? Ich nehme an, daß sie Truppen aussenden werden, um uns zu bergen, aber vielleicht müssen wir uns auch selbst den Weg freischaufeln«, sagte Haskins. »Die Straße auf der anderen Seite sieht ziemlich gut aus, soweit wir sehen können. Martha, hast du schon etwas im Radio gehört?«
    »Nichts als Rauschen. Manchmal glaube ich, daß ein paar Worte durchdringen, aber sie ergeben keinen Sinn.«
    »Naja.«
    »Habt ihr was zu essen?« fragte Martha Haskins.
    »Nein.«
    »Sie sehen ganz verhungert aus. Hier! Nehmen Sie, Mister!«
    »Tim.«
    »Tim. Und Sie sind …«
    »Eileen. Danke.«
    »Aja. Tim, Sie gehen mit Fred und helfen graben, während ich das Essen richte.« Als sie den steilen Pfad hinaufkletterten, sagte Fred: »Ich bin froh, daß Sie vorbeigekommen sind. Ich weiß nicht, ob wir sonst alle Wagen rübergekriegt hätten. Mit Ihrer Ausrüstung wird es sicher gehen. Dann ziehn wir los und schauen nach dem Militär.«
     
    Die Straße war holprig und schien unter den Rädern des ersten Lastwagens hinwegzugleiten.
    Corporal Gillings, der auf seinem Sitz döste, wurde recht unsanft aus seinem Schlummer gerissen. Er fluchte und schaute unter der Plane hinaus. Der Konvoi saß fest. Die Erde wallte wie die See.
    »Hammerfall«, sagte er.
    Die Männer flüsterten, und Johnson fragte: »Was ist das?«
    »Das ist der verfluchte Weltuntergang, du gottverdammter Idiot. Liest du denn überhaupt nichts ?« Gillings hatte alles gelesen: den National Enquirer , die Artikel in Time , die Interviews mit Sharps und den anderen. Er hatte alles tausendmal geplant, hatte sich in seinen Tagträumen im Bunker alles ausgemalt. Gillings wußte, was passieren würde, wenn Lucifers

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