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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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erschießen, der nicht essen wollte. Und Mabe. Wer weiß, wozu das gut war. Das rituelle Mahl bot ihm Gelegenheit, Mabe abzuknallen und dieses Weibsbild aus der Welt zu schaffen, das nur Unruhe stiftete.
    »Seltsam, daß du das nicht schon früher getan hast«, sagte Hooker.
    Nasser sagte nichts, und seine Miene veränderte sich nicht.
    In Wirklichkeit hatten sie nie daran gedacht, zu Menschenfressern zu werden, keiner von ihnen. Das war eine Quelle geheimen Stolzes für Alim. Seine Leute waren keine Kannibalen. Natürlich mußten sie es vielleicht sein, weil dies die einzige Möglichkeit war, von Hooker akzeptiert zu werden …
    »Gut, daß ihr dieses Trockenfleisch hattet.« Hooker konnte es einfach nicht lassen, jetzt nicht und in Ewigkeit. »Ihr hattet nie genügend Hunger. Glückliches Volk.« »Glücklich? Glücklich ?« Hooker war über Alims Ausbruch erstaunt. »Glücklich ist was anderes!« rief Alim. »In dem Wagen war mindestens eine Tonne von dem Stoff drin, aber wegen dieses Schissers da haben wir nur etwa zwei Pfund einheimsen können.« Er schaute durch die Zeltöffnung nach draußen auf einen schlanken Schwarzen, der in der Nähe des Feuers Wache stand. »Wegen dem da, wegen diesem verdammten Hannibal!«
     
    Hooker runzelte die Stirn. »Also darum nimmst du ihn so hart ran. Habt ihr seinetwegen Vorräte verloren?«
    Alim wurde vor Schmerz und Wut ganz wild. »Lebensmittel. Und Schnaps. Hör zu, wir konnten es direkt riechen , es hat uns schier verrückt gemacht. Hast du Gays Brandwunden gesehen? Wir glaubten, daß er draufgehen würde und wir alle verbrennen würden, als wir versuchten …«
    »Um was, zum Teufel, geht es denn eigentlich?«
    »Tja, du weißt es nicht.« Alim langte hinter sich und holte eine Flasche heraus, billigen Whisky aus einem Drugstore. Gott sei Dank war in Kalifornien in einem Drugstore alles zu haben.
    »Wir haben uns zusammengetan«, sagte Alim. »Ich und meine Leute und ein paar andere. Damals, als wir noch nicht daran dachten …«
    Sergeant Hooker lehnte sich ruhig über den Tisch und schlug Alim hart ins Gesicht.
    Alims Hand fuhr zum Gürtel, aber er hielt inne. »Danke«, sagte er dann heiser.
    Hooker nickte. »Erzähle mir die Geschichte!«
    »Die Weißen, all die reichen Pinkel in Bel Air, mindestens die Hälfte von ihnen machte sich auf. Sie verließen ihre Häuser, ließen sie leerstehen. Wir organisierten Lastwagen und klapperten die Häuser ab …« Er legte eine Pause ein, und bei dem Gedanken an damals spielte ein zufriedenes Lächeln um seine Lippen.
    »Und wir waren reich. Die Uhr, die ich dir geschenkt habe. Und dieser Ring.« Er hielt das Katzenauge so, daß es im Licht funkelte. »Fernseher, Stereoanlagen, Perserteppiche, echte Perser, solche, für die die Burschen zwanzig Riesen hinblättern. All solchen Kram, Hook. Wir waren reich!«
    Hooker nickte. Okay, er hatte Böses getan, und das bedrückte ihn immer noch. Hooker war Soldat gewesen, und man hätte ihn sehr leicht nach Bel Air abkommandieren können, um diese verdammten Plünderer abzuknallen. Verrückte Welt.
    »Und wir fanden Stoff«, sagte Alim. »Koks, Haschöl, Kraut, alles prima Ware. Ich ließ es verschwinden, bevor meine Leute dahinter kamen und sich mit dem Zeug vollstopften.«
    Hooker trank Whisky. »Hast du alles gekriegt?«
    »Red keinen Mist! Nein, ich habe nicht alles gekriegt. Ich hab’s nicht einmal versucht. Hook, ich wollte nur aufpassen, daß sie nicht an Ort und Stelle Unsinn machten. Teufel, das war damals , überall wimmelte es von Bullen und Polizeistreifen …«
    »Allerdings.«
    »Und dann passierte es. Der verdammte Hammer. Wir rissen aus, über Stock und Stein, wir fuhren in Richtung Hammer. Wir fuhren über Nebenstrecken und versuchten, den Autobahnen fernzubleiben, weißt du. So kamen wir schließlich an eine erhöhte Stelle und sahen diesen Wagen hinter uns. Ein großer blauer Wagen, vier Motorradfahrer, alle bis an die Zähne bewaffnet, wie ein Aufzug im Kino, mit Eskorte und allem Drum und Dran.«
    »O ja«, sagte Hooker. Er schenkte sich Whisky ein. In wenigen Minuten mußten sie Tacheles reden, aber es war angenehm, im Trockenen zu sitzen, einen Drink zu haben und nicht darüber nachzudenken, wo sie jetzt hin sollten.
    »Wir haben es wirklich gut angefangen«, sagte Alim. »Wir fuhren weit genug voraus, holten eine Säge und fällten einen Baum gerade als der Wagen einen Engpaß erreichte, und Mann, das hättest du sehen sollen! Die Motorräder stoppten, und meine

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