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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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zuzuhören. Und uns auch.«
    Alim erschauerte. In der Stimme des Mannes lag etwas Zwingendes, und die Art, wie er von einer psalmodierenden Sprechweise zur einfachen Sprache überwechselte, war echt gut.
    »Wie heißt diese Botschaft, die uns Gott verkünden will?« rief Jackie.
    »Der Hammer Gottes ist gefallen, um eine sündige Welt zu zerstören«, sagte Armitage. »Eine sündige Welt. Gott hat uns diese Erde gegeben und ihre Früchte, und wir haben sie mit Korruption beschmutzt. Wir haben die Menschheit in Nationen unterteilt, und innerhalb der Völker haben wir sie eingeteilt in Reiche und Arme, Schwarze und Weiße, und haben Gettos für unsere Brüder gebaut. Wenn aber jemand seinen Bruder in Not sieht und seinen Besitz nicht mit ihm teilt, wird er keinen Bestand haben. Der Herr hat die Schätze dieser Erde verteilt, und die, die sie besaßen, erkannten ihn nicht. Sie legten Stein auf Stein, sie bauten ihre Häuser und Paläste, sie bedeckten die Erde mit dem Unrat und dem Gestank ihrer Fabriken, bis die Erde in den Himmel stank.«
    »Amen!« rief jemand.
    »Und so ist sein Hammer gekommen, um die Sünder zu bestrafen«, sagte Armitage. »Der Hammer fiel, und die Sünder wurden ausgetilgt.«
    »Wir sind nicht tot«, sagte Alim Nasser.
    »Und dennoch seid ihr Sünder«, erwiderte Armitage. »Wir sind alle Sünder, alle! Jehova, der Herr, hält uns alle in seiner Hand. Er hat uns gewogen und zu leicht befunden. Dennoch leben wir. Warum? Warum hat er uns gerettet?«
    Alim war jetzt ganz still. Er wollte lachen, aber er brachte es nichtfertig. Dieser verdammte alte Narr! Natürlich war alles im Eimer, aber nun …
    »Er hat uns bewahrt, um Sein Werk zu vollenden«, sagte Armitage. »Um sein Werk zu vollenden. Ich begreife es nicht. In meiner Hoffahrt glaubte ich’s zu wissen. In meinem Stolz glaubte ich den Tag des Gerichts kommen zu sehen am Morgen des Hammers. Und so war es. Aber nicht, wie ich glaubte. Die Schrift sagt, daß wir weder Tag noch Stunde des Gerichts kennen! Und dennoch wurden wir gerichtet. Ich habe darüber nachgedacht an jenem Tag, als der Hammer fiel. Ich glaubte zu sehen, wie die Engel Gottes auf Erden herabstiegen, um den Herren der Welt zu sehen, der in Glorie herabsteigt. Vergeblich!
    Aller Hochmut vergebens! Aber jetzt kenne ich die Wahrheit. Er hat mich errettet, er hat euch errettet, um seinen Willen zu tun, um sein Werk zu vollenden . Und erst wenn dieses Werk vollendet ist, wird er kommen in Macht und Herrlichkeit.
    Folget mir! Werdet Engel des Herrn und vollendet sein Werk!
    Denn der Hochmut des Menschen kennt keine Grenzen. Selbst jetzt, selbst in diesem Augenblick, meine Brüder, gibt es diejenigen, die Sünde in die Welt bringen wollen, jene Sünde, die der Herr zerschmettert hat. Da gibt es jene, die diese stinkenden Fabriken wieder erbauen wollen, ja, diejenigen, die Babylon wieder errichten wollen. Aber das wird nicht sein, weil der Herr seine Engel hat, und ihr werdet unter ihnen sein. Folgt mir!«
     
    Alim goß Whisky in Hookers Glas. »Glaubst du an den Scheiß, den der verzapft?« fragte er. Draußen vor dem Zelt war Henry Armitage immer noch am Predigen.
    »Er hat sicher genug Stimme«, sagte Hooker. »Seine Puste reicht mindestens noch für zwei Stunden.«
    »Glaubst du’s?« fragte Alim.
    Hooker zuckte die Achseln. »Schau, wenn ich religiös wäre – was ich bestimmt nicht bin –, würde ich sagen, daß das irgendwie Sinn hat. Der kennt seine Bibel.«
    »Naja.« Alim nippte an seinem Whisky. Engel des Herrn! Er war kein Engel, und er wußte es verdammt genau. Aber dieser verdammte alte Mann rührte Vergangenes auf, Erinnerungen an Kirchenportale und an Sonntagsschulen, an Gebete, die Alim gehört hatte, als er noch ein Kind war. Und er machte sich Gedanken. Wieso, zum Teufel, waren sie noch am Leben? Er lugte aus dem Zelt. »Jackie!« rief er.
    »Komme schon.« Jackie kam herein und setzte sich.
    Jackie war in Ordnung. Jackie hatte seit langer Zeit keine Probleme mit Chick gehabt. Er hatte ein weißes Mädchen gefunden, und es sah so aus, als hätte er allerhand für Jackie übrig, und Jackie war jetzt ziemlich scharf.
    »Was ist mit diesem Prediger?« fragte Alim.
    Jackie hob beide Hände. »Es ist mehr dran, als man glaubt.«
    »Wieso denn das?« fragte Hooker.
    »Nun, irgendwie hat er recht«, sagte Jackie. »Städte. Reiche Leute. Die Art, wie sie uns behandelt haben. Er sagt dasselbe wie die Panther. Und, verdammt, dieser Hammer hat mit all dem Mist aufgeräumt.

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