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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Gipfel der High Sierra sehen. Schnee im August. Gestern sah es so aus, als läge der Schnee unterhalb 2.000 Metern, heute lag er bereits tiefer nach dem Sturm in der letzten Nacht. Der Schnee kroch unaufhaltsam auf die Festung zu.
    Aber wir sind darauf vorbereitet, dachte Hardy. Aus der Tür des großen Hauses konnte er ein Dutzend Gewächshäuser sehen, Holzgerüste mit Plastikfolien bespannt, die sie in einer Eisenwarenhandlung gefunden hatten. Die Gewächshäuser waren mit einem Netzwerk aus Nylonschnüren bedeckt, damit der dünne Kunststoff im Wind keine Wellen schlug. Sie würden nicht mehr als ein Jahr überdauern, dachte Al, aber es ist diese eine Saison, um die es uns geht.
    Um das Haus herum herrschte reges Treiben. Männer bewegten große Düngerhaufen, die in die Gruben der Gewächshäuser geschaufelt wurden. Dieser Dünger würde Wärme abgeben und die Gewächshäuser im Winter heizen – so hofften sie.
    Die Leute würden dort schlafen und würden ihre Körperwärme zu der Wärme des Düngers und des Komposts hinzufügen, was den Pflanzen zugute kommen sollte – das mochte heute lächerlich erscheinen in diesem hellen Augustsonnenschein – nur daß in der Luft bereits ein Hauch von Kälte lag, in diesem Wind, der von den Bergen herabwehte. Und es sah ganz danach aus, als wäre so manches vergebens.
    Hier in diesem Tal war man nicht an Hurricans und Tornados gewöhnt, und wenn man auch alles mögliche getan hatte, die Gewächshäuser so aufzustellen, daß sie einigermaßen windgeschützt waren und ausreichend von der Sonne bestrahlt wurden, würden einige unter dem Ansturm des Windes zusammenbrechen. Es gab stets allerhand zu tun, und immer wieder gab es Dinge, an die man nicht gedacht hatte, bis es zu spät war, dennoch dürfte es reichen. Es würde zwar knapp hergehen, aber es würde fürs Überleben ausreichen.
    »Das sind die guten Neuigkeiten«, sagte Hardy zu sich. »Nun zu den schlechten.« In der Nähe des Eingangs stand eine zusammengewürfelte Gruppe. Farmer mit Petitionen, Flüchtlinge, die es irgendwie fertig gebracht hatten, in die Festung zu gelangen, die einen Daueraufenthalt erhofften, Flüchtlinge, denen es gelungen war, mit Al – oder Maureen oder Charlotte – zu sprechen und sie um eine Unterredung mit dem Senator zu bitten. Etwas weiter von den Bittstellern entfernt stand eine weitere Gruppe, bewaffnete Farmleute, die Gefangene bewachten. Heute waren es nur zwei. Al Hardy winkte ihnen einzutreten. Sie nahmen auf Stühlen Platz, die in respektvollem Abstand vom Tisch des Senators aufgestellt waren. Alle mußten ihre Waffen draußen lassen, außer Al Hardy und jene Rancher, von denen Al genau wußte, daß sie absolut vertrauenswürdig waren. Al hätte am liebsten jeden durchsucht, der kam, um mit dem Senator zu sprechen, und eines Tages würde er es auch durchsetzen. Diesmal hätte es eine Menge Schwierigkeiten gemacht. Das hieß, daß zwei Männer, denen Al blind vertraute, mit Gewehren im Nebenzimmer aufgestellt waren und Gewehr im Anschlag durch Öffnungen spähten, die durch die Bücherregale wohl verborgen waren.
    Schade um die Leute, dachte Al. Und warum eigentlich? Wen kümmerte es schon, was die anderen dachten? Jeder, der über gesunden Menschenverstand verfügte, mußte einsehen, daß der Senator geschützt werden mußte.
    Als sich alle gesetzt hatten, kehrte Al ins Wohnzimmer zurück. »Okay«, sagte er.
    Dann begab er sich schnell in die Küche.
    Heute war es George Christopher persönlich. Einer aus dem Christopher-Clan war stets dabei. Die anderen wären hineingegangen und hätten den Sitz eingenommen, der für den Vertreter der Christophers reserviert war, und wären aufgestanden, wenn der Senator den Raum betrat. Nicht so George. Er kam mit dem Senator. Nicht gerade als Gleichgestellter, doch immerhin als einer, der sich nicht erhebt, wenn der Senator hereinkommt …
    Al Hardy sagte nichts zu George, es war nicht mehr nötig, das Ritual lief jetzt wie geschmiert. George folgte Al auf dem Fuße.
    Alle standen auf. Al brauchte nichts zu sagen, und das gefiel ihm. Er mochte es, wenn die Dinge von allein liefen, präzise, glatt, und wenn es danach aussah, als hätte Al überhaupt nichts damit zu schaffen.
    Al trat an seinen eigenen Tisch, auf dem die Papiere ausgebreitet lagen. Am Tisch gegenüber stand ein leerer Stuhl. Er war für den Bürgermeister reserviert, doch der war nicht mehr erschienen. Er hatte die Farce satt, dachte Al. Hardy konnte es ihm nicht

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