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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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auf, blickte auf die sich entfernenden Gestalten hinter sich, dann lief er los, um sich den Flüchtlingen anzuschließen. Harvey schrie ihn an, aber der Junge lief weiter. »Gut, daß die anderen standhalten«, sagte Jacob Vinge.
    »Ich … Teufel auch, ich würde selbst am liebsten davonlaufen!«
    »Mir geht’s nicht anders.« Das alles lief nicht nach Plan. Die Neue Brüderschaft kam nicht über den Kamm, um die Straße freizumachen. Statt dessen schwärmte sie nach allen Seiten aus, und Harvey hatte nicht annähernd genug Truppen, um die Kammlinie zu halten. Er hatte gehofft, sie länger aufhalten zu können, aber er hatte keine Chance. Wenn sie nicht bald was unternahmen, wurden sie abgeschnitten. »Also los!« Er hob sein Pfeifchen und blies kräftig hinein. Im gleichen Augenblick ging der Vormarsch unten in ein Laufen über.
    Harvey winkte sein Kommando in ihren Laster und in seinen Kombiwagen. Jacob Vinge nahm Bills Platz ein. Harvey ließ den Laster abfahren, dann zögerte er. »Wir müssen es versuchen . Los, ein paar Runden!«
    »Das führt zu nichts«, sagte Marie Vance. »Sie haben zuviel Deckung, man kann sie kaum sehen. Sie werden uns fangen, ohne daß auch nur einer einen Kratzer abkriegt.«
    »Wieso wissen Sie soviel über Strategie?« fragte Harvey.
    »Ich mag Kriegsfilme. Also los, raus hier!«
    »In Ordnung.« Harvey wendete seinen Wagen und fuhr vom Kamm hinunter ins nächste Tal. Der Laster hielt und ließ die Flüchtlinge aufsteigen.
    »Arme Schweine«, sagte Marie.
    »Wir haben einen Tag lang gegen sie gekämpft«, sagte Vinge, »aber wir konnten sie nicht aufhalten. Sie waren ebenso wenig zu halten wie der Kamm da hinten. Die schwärmen aus, umzingeln dich, tauchen hinter dir auf, und dann bist du tot. So muß man eben einfach davonlaufen. Nach einiger Zeit wird’s zur Gewohnheit.«
    »Sicher.« Gewohnheit oder nicht, dachte Harvey, sie sind gelaufen wie die Hasen, nicht wie Männer.
    Die Straße führte zu einem Fluß hinunter, der durch den Regen nach dem Hammerfall Hochwasser führte. Die Talniederungen waren von tiefem Schlamm bedeckt. Harvey hielt am Ende der kleinen Brücke und stieg aus, um Dynamitstäbe zu zünden, die bereits verlegt waren. »Da sind sie!« rief einer der Jungs.
    Harvey schaute zum Kamm hinauf. Hunderte von bewaffneten Feinden quollen über den Kamm und strömten herunter ins Tal. Harvey hörte ein abgehacktes Geräusch und ein Rascheln im Gras neben sich.
    »Macht schon!« schrie Jacob Vinge. »Die schießen auf uns!«
    Bis zum Kamm war es fast eine Meile, aber der Klang war aus Vietnam bekannt: ein schweres Maschinengewehr. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis es sich auf Harvey und seinen Wagen eingeschossen hatte, und dann gute Nacht Marie! Er zündete sein Feuerzeug und war dankbar, daß es sofort ansprang, obwohl es nur mit gewöhnlichem Stoff und nicht mit Feuerzeugbenzin gefüllt war. Die Zündkapsel fing Feuer, und Harvey spurtete zum Wagen. Marie war auf den Fahrersitz rübergerutscht und ließ den Wagen bereits anrollen. Es knatterte wieder, rupp-rupp-rupp und irgend etwas flog ihm um die Ohren.
    »Heiliger Bimbam!« rief er. »Verfluchtes Gesindel!«
    »Die schießen ziemlich gut«, schrie Vinge.
    Das Dynamit ging in die Luft, und die Brücke war hin. Aber nicht ganz, wie Harvey feststellte. Da war immer noch genug Platz, um drüberzugehen. Das war leicht zu reparieren, aber er würde deswegen sicher nicht umkehren. Sie brausten auf den nächsten Kamm hinauf, stiegen aus und sahen sich nach weiteren Bäumen um, die sie fällen konnten, nach Felsen, die sie auf die Straße sprengen konnten, nach irgend etwas Brauchbarem.
    Die Neue Brüderschaft strömte ins Tal, die meisten Leute zu Fuß, etwa ein Dutzend auf Motorrädern. Sie erreichten die zerstörte Brücke und hielten an, dann schwammen und wateten einige von ihnen durchs Wasser und gingen an Land. Andere wiederum liefen am Ufer entlang und fanden andere Stellen zum Übersetzen. Innerhalb von fünf Minuten hatten etwa hundert Mann übergesetzt und kamen schnurstracks auf Harveys Arbeitsgruppe zu.
    »Himmel, das ist ja, als käme die Flut!« sagte Harvey. Jacob Vinge sagte nichts. Er grub weiter unter einem Felsen, um ein Loch fürs Dynamit zu machen. Direkt über ihnen krachte ein Baum auf die Straße, und die Jungs machten sich an einen weiteren Baum.
    Unten im Tal war Motorengeräusch zu hören. Zwei Motorräder fuhren vorsichtig über die schmalen Reste der Brücke. Einige Leute sprangen auf den

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