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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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der mit Deke Wilson in die Festung gekommen war. Wie hieß er nur gleich? Vinge?
    Im Wagen waren lauter Frauen und Kinder und Männer mit blutigen Verbänden. Einige lagen auf der Ladefläche und rührten sich auch dann nicht, als das Fahrzeug mühsam durch enge Kurven kletterte. Harvey ließ ihn vorbeifahren, dann zündete er die Kapsel und folgte ihm. Er lief so schnell er konnte, und das Dynamit explodierte hinter ihm, aber der Felsen rollte nicht auf die Straße.
    Der Wagen hielt vor der langen Sperre. Diesmal bestand kein Zweifel darüber, wer die Insassen waren. Die Jungs kamen aus der Deckung, und Vinge sprang ab. Er schien erschöpft, aber weitgehend unversehrt. »Ihr hättet die verdammte Straße nicht blockieren sollen, bis wir nicht durch sind!« schrie er.
    »Du kannst mich mal!« schrie Harvey wütend, aber dann bezwang er sich. Der Laster war voller Frauen, Kinder und Verwundeter, und alle schienen sie halbtot vor Erschöpfung. Harvey schüttelte bedauernd und mitleidig den Kopf, dann rief er Marie Vance zu: »Holen Sie bitte meinen Wagen! Wir brauchen die Winde, um den Weg für sie freizumachen.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, um die beiden Stämme durchzusägen und sie aus dem Weg zu schleppen, damit der Wagen durchfahren konnte. Während sie noch arbeiteten, schickte Harvey Tommy Tallifsen nach unten, um es noch einmal mit dem Felsen zu versuchen. Wenn sie auf diese Weise weiter mit dem Dynamit hausten, würde ihnen der Stoff an Ort und Stelle ausgehen, während sie noch meilenweit Straßen blockieren mußten. Diesmal rollte der Felsen. Er bildete ein gewaltiges Hindernis, das nicht so leicht zu umfahren war. Die anderen mit ihren Motorsägen fällten weitere Bäume an der Straße.
    »Alles klar!« rief einer der Jungs. »Ihr könnt fahren!«
    Vinge kletterte zum Fahrerhaus hinauf. Drinnen saßen vier Leute dicht beieinander. Der Fahrer war ein Teenager, vielleicht vierzehn, kaum groß genug, um an die Pedale zu kommen. »Paß auf deine Mutter auf!« rief der Farmer.
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Bub.
    »Also los!« sagte der Farmer. »Und …« Er schüttelte den Kopf. »Hau schon ab!« »Wiedersehn, Dad!« Der Laster fuhr an.
    Der Farmer kam zu Harvey Randall zurück. »Heiße Jacob Vinge«, sagte er. »Packen wir’s an! Aus unserem Gebiet wird keiner mehr kommen.«
     
    Der Kampflärm schien näher gerückt zu sein. Harvey konnte über die Berge hinweg auf den San Joaquin-See hinunterschauen. Rauchsäulen markierten die brennenden Gehöfte, und man hörte das ständige Feuer von Handwaffen, das knatterte und knisterte. Es war merkwürdig, zu wissen, daß kaum eine Meile weiter Männer und Frauen kämpften und starben, und daß trotzdem nichts zu sehen war. Dann rief einer der Jungs: »Da kommt jemand angerannt!«
    Sie schwärmten etwa eine halbe Meile entfernt über den Hügel aus. Sie liefen mehr als sie marschierten, scheinbar viele durcheinander. Einige von ihnen schleppten Waffen oder andere Gegenstände. Sie rennen in Angst und Schrecken, dachte Harvey. Das war kein kämpferischer Rückzug. Die liefen ja wie die Hasen! Sie rannten ins Tal hinab und auf den Hügel zu, der von Randalls Truppen besetzt war.
    Auf dem nächsten Kamm tauchte ein Kleinlaster auf. Er hielt, und Männer sprangen heraus. Harvey sah verblüfft, daß auf beiden Seiten noch mehr Männer standen. Sie waren so leise herangekommen, daß er sie nicht bemerkt hatte. Sie winkten den Leuten auf dem Laster zu, und einer stand hinten auf und lehnte sich gegen das Fahrerhaus. Er hatte ein Fernglas, das er jetzt an die Augen hob. Sie streiften die Männer, die bergan in Richtung Harvey flohen, verhielten nur für einen Augenblick, dann schwenkten sie hinüber zur Straße und untersuchten jede einzelne Sperre sorgfältig. Nun hatte der Feind ein Gesicht, er hatte Gestalt angenommen und wußte auch, wie es bei Randalls Leuten aussah. Nun denn, sei’s drum!
    In weniger als fünf Minuten wimmelte das Tal und der Kamm von bewaffneten Männern. Sie bewegten sich vorsichtig. Sie waren zu beiden Seiten eine halbe Meile ausgeschwärmt und kamen auf Harvey zu.
    Die Flüchtlinge hetzten bergan, hin zu Harveys Männern und Lastern und an ihnen vorbei. Ihr Atem ging schwer. Sie keuchten und stießen heisere Rufe aus. Sie hatten keine Waffen, und ihre Augen waren blind vor Entsetzen.
    »Halt!« rief Harvey. »Bleibt stehen und kämpft! Helft uns!«
    Aber sie kletterten weiter, als hätten sie nichts gehört. Einer von Harveys Jungs stand

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