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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Sie horchte einen Augenblick. »Da kommt was. Ich höre einen Lastwagen.«
    Harvey zog ein Pfeifchen hervor und blies hinein. Er rief den Burschen zu, die ihm am nächsten standen, sie sollten ausschwärmen und von der Straße weggehen. Sie warteten, während das Geräusch des Lasters immer lauter wurde. Er kam hinter der Kurve hervor, und dann kreischten Bremsen, als der Wagen kurz vor dem ersten Baum hielt. Es war ein großer Wagen, dennoch im grauen Licht der Morgendämmerung kaum auszumachen.
    »Wer da?« rief Harvey.
    »Wer seid ihr?«
    »Raus aus dem Wagen! Zeigt euch!«
    Irgend jemand kletterte aus dem Wagen und sprang herab auf die Straße. »Deke Wilsons Leute«, rief er. »Wer ist da?«
    »Wir sind aus der Festung.« Harvey ging auf den Wagen zu.
    Einer der Jungs war näher dran. Er sprang am Wagen hoch und schaute ins Fahrerhaus. Dann fuhr er zurück.
    »Das sind nicht …!«
    Er konnte den Satz nicht beenden. Pistolenschüsse peitschten, und der Junge stürzte zu Boden. Irgend etwas traf Harvey an der linken Schulter, ein harter Schlag, der ihn zurückwarf. Weitere Schüsse fielen. Aus dem Lastwagen sprangen Leute.
    Marie Vance schoß zuerst. Dann peitschten Schüsse von beiden Seiten der Straße und von den Felsen darüber. Harvey versuchte, sein Gewehr zu ergreifen. Er hatte es fallen lassen, und nun suchte er verzweifelt danach.
    »In Deckung bleiben!« rief jemand. Ein sprühendes Etwas landete dicht vor dem Laster und rollte unter den Wagen. Eine Ewigkeit geschah nichts, Schüsse peitschten, dann explodierte endlich das Dynamit. Der Laster hob leicht ab, dann explodierte er in einer Feuersäule. Das Feuer tanzte um Harveys Gesicht, als das brennende Benzin umhersprühte. Er konnte im Feuer menschliche Gestalten erkennen, Männer und Frauen schrien und bewegten sich zwischen den tanzenden Flammen. Es wurde immer noch geschossen.
    »Halt! Hört auf zu schießen! Ihr verschwendet Munition!«
    Marie Vance lief auf den brennenden Lastwagen zu. »Halt!« Das Gewehrfeuer erstarb, und es war nur noch das Knistern des Feuers zu hören.
    Harvey fand schließlich sein Gewehr. Seine linke Schulter schmerzte, und er hatte Angst, hinzuschauen, aber er zwang sich dazu und war darauf vorbereitet, ein blutendes Loch zu sehen.
    Doch da war nichts. Er tastete danach. Er fühlte eine wunde Stelle, und als er die Jacke öffnete, sah er eine große Prellung.
    Nur ein Querschläger, dachte er. Mich muß ein Querschläger getroffen haben. Die schwere Jacke hat ihn abgewehrt. Er stand auf und ging zur Straße hinunter.
    Das Mädchen, Marylou, versuchte näher ans Feuer heranzukommen, aber zwei der Jungs hielten sie zurück. Sie sagte nichts, sie kämpfte nur stumm mit ihnen, während sie auf den brennenden Lastwagen und auf die herumliegenden Leichen starrte.
    »Er war schon tot, als er zu Boden fiel!« schrie einer der Jungen sie an. »Tot, verdammt, da kannst du nichts mehr machen.« Sie schienen jetzt wie betäubt auf die Leichen und ins Feuer zu starren.
    »Wer ist’s?« fragte Harvey. Er zeigte auf den toten Jungen in der Nähe des Fahrerhauses. Der Junge lag auf dem Gesicht. Sein Rücken brannte.
    »Bill Dummery«, sagte Tommy Tallifsen. »Sollten wir nicht … was sollen wir tun, Mr. Randall?«
    »Wißt ihr, wo Bill die Ladungen gelegt hat?«
    »Ja.«
    »Zeig’s mir! Gehen wir und zünden wir sie!« Sie rannten bergab. Die Sicht wurde rasch besser, hundert Meter, zweihundert. Sie stießen auf einen Felsen, der über die Straße hing.
    Tommy zeigte auf ihn. Als sich Harvey über die Zündung beugte, packte ihn Tommy an der Schulter. »Da kommt noch ein Lastwagen«, sagte er.
    »Oh, Scheiße!« Harvey langte wieder nach dem Zünder.
    Tommy sagte nichts. Schließlich richtete sich Harvey auf. »Es wird hell sein, bevor sie hier heraufkommen. Du gehst zurück und alarmierst die Truppen. An dem brennenden LKW kommen sie sowieso nicht vorbei. Geht nicht nah ran, bevor ihr nicht sicher wißt, wer es ist!«
    »In Ordnung.«
    Harvey wartete und verwünschte sich selbst, Deke Wilson, die Neue Brüderschaft, Bill Dommery mit seinem Santa-Cruz-Spleen und ein Mädchen namens Marylou. Mein Fehler.
    Der Lastwagen kletterte den Berg herauf. Er war voll mit Leuten. Kein Hausrat war zu sehen. In einem Gepäckständer auf dem Dach des Fahrerhauses schaukelten zwei Kinder, in mächtige Regenmäntel gehüllt. Als der Wagen näher kam, erkannte Harvey den Mann, der hinter dem Fahrerhaus auf der Ladefläche stand. Er war einer der Farmer,

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