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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Als Harvey mit den anderen sprach, konnte er keinen finden, der Augenzeuge des Gefechts gewesen war. Jeder hatte irgendeinen Freund, der mit Tallman selbst oder mit Tallifsens Leuten gesprochen hatte, der bei den Ranchern war, die ausgesandt wurden, um das westliche Ende der Linie zu halten.
    Es war immer dasselbe. Die neuen Leute waren die Inkarnation von Dämonen, sie würden den Feind niederwalzen wie ein Fleischwolf. Die Neuen dachten ebenso. Aber es konnte auch wahr sein … manchmal war es wahr … vielleicht würden sie schließlich doch noch den Sieg erringen. Vielleicht war es möglich, die Neue Brüderschaft aufzuhalten, ohne alle Mann aus der Festung einsetzen zu müssen.
     
    Im Osten teilten sich die Wolken. Die Sonne schien grell. Es war volles Tageslicht, und nichts passierte. Die Rancher und die vordere Kampflinie der Neuen Brüderschaft tauschten Schüsse aus, ohne viel Schaden anzurichten. Dann …
    Auf dem gegenüberliegenden Kamm tauchten Lastwagen auf, aber sie schauten nicht wie LKWs aus. Sie sahen recht merkwürdig aus, denn an jedem Wagen war vorne ein großer hölzerner Aufbau angebracht. Sie kamen langsam den Hügel herab, weil sie mit all dem Gewicht schwer zu lenken und unstabil waren, immerhin fuhren sie auf das angeschwollene Wasser zu.
    Gleichzeitig kam der Feind hinter den Felsen und aus den Bodensenken, wo er sich verborgen hatte, hundertweise hervor. Die Lastwagen mit ihren merkwürdigen Aufbauten rückten ans Wasser heran, und einige überquerten die Wiesen, die normalerweise viel zu sumpfig waren, doch hatte die Brüderschaft während der Nacht Maschendraht und Planken ausgelegt, so daß die Wagen darüberfahren konnten.
    Sie kamen ans Ufer, und die Türme fielen und bildeten Brücken über den Fluß. Die Truppen der Brüderschaft eilten auf die Brücken zu und begannen herüberzuschwärmen. Andere Einheiten der Brüderschaft feuerten auf jeden Festungsverteidiger, der es wagte, sich blicken zu lassen. Harvey hörte jenes scharfe Wumps!, das er von Vietnam her kannte: Mörser. Die Geschosse schlugen zwischen den Felsen ein, wo sich Cox’ Rancher verborgen hielten, und jedes Mal trafen sie genauer ins Ziel. Irgend jemand am anderen Ufer dirigierte die Geschütze, und er schien sein Handwerk zu verstehen. Sooft Cox’ Leute versuchten, das Übersetzen zu vereiteln, wurden sie von den Mörsern beschossen.
    Immer mehr Truppen der Brüderschaft ergossen sich über den Fluß. Sie schwärmten aus und rückten vor, entlang einer Linie, die fast eine Meile breit war, und Cox’ Vorhut fiel entweder zurück oder wurde überrannt. Plötzlich – es hatte nicht mehr als eine halbe Stunde gedauert – war die Flußlinie verloren, und Cox konnte nur noch die Kammlinie halten, doch auch dort lagen sie unter dem schweren Beschuß der Mörser und Maschinengewehre, die weit außerhalb der Reichweite ihrer Gewehre lagen, wurden aufgescheucht und festgenagelt, während immer weitere Truppen der Brüderschaft die Hügel hinaufrückten, hinter den Felsen Deckung suchten, robbten und rannten und immer näher kamen …
    »Ameisen!« schrie Harvey. »Kampfameisen!« Nun wußte er es, die Kannibalen waren nicht aufzuhalten. Sie waren Narren gewesen, wenn sie das je geglaubt hatten. Und je mehr sie vorrückten, um so mehr Leute würde Cox einbüßen. Ganze Gruppen von Männern begannen sich bereits aus dem Verband zu lösen und davonzulaufen, sie warfen ihre Waffen weg, während sich andere wütend an sie klammerten, um sie aufzuhalten und zu zwingen, auf den Feind zu schießen. Doch unter den Verteidigern herrschte keine Ordnung mehr. Immer mehr von ihnen erkannten die Situation und versuchten, sich selbst zu retten. Es gab kaum noch eine dichte Stelle. Jede Stellung war durch einen Durchbruch an einem anderen Punkt gefährdet, und diese Leute hatten nie zusammen gekämpft, hatten nie miteinander gelebt, sie waren nicht sicher, ob der Mann am anderen Ende der Linie nicht seinen Posten verlassen und so den brüllenden Kannibalen die Möglichkeit bieten würde, durchzuschlüpfen und sie hoffnungslos abzuschneiden.
    Ein Dutzend Leute hängte sich an Harveys Geländewagen.
    Sie kletterten hinein, hängten sich ans Verdeck oder lagen auf den Trittbrettern ausgestreckt, als Harvey davonfuhr. Der Deer Creek, der Fluß, den Cox halten zu können, ja sogar die Macht der Brüderschaft zu brechen und den Vormarsch zu stoppen meinte, war in weniger als anderthalb Stunden gefallen.
    Der Rest des Morgens war wie ein

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