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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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der mit menschlichem Kot eingeschmiert war, um die Wunden zu vergiften …
    Ein Lastwagen erreichte die Ölpfütze und hielt an, dann fuhr er langsam vorwärts. Marie jagte eine Kugel durch die Windschutzscheibe. Der Wagen schlitterte nach vorn, schleuderte und stellte sich langsam quer. Der Motor röhrte und die Räder drehten durch, doch der Wagen rührte sich nicht.
    Ein anderer Wagen kam herangefahren und wollte dem ersten ausweichen. Eine der Dynamitminen ging mit Getöse hoch, und der LKW ging in Flammen auf. Harvey hatte das dringende Bedürfnis, in lautes Triumphgeschrei auszubrechen. Irgend etwas hatte funktioniert. Das da unten waren keine Menschen, diese Wesen, die versuchten, vom brennenden Wagen loszukommen, wobei einige selbst Feuer gefangen hatten. Das waren Kampfameisen, und der Trick hatte funktioniert!
    Sie hörten das plop ! vor sich, dann einen schwachen Pfeifton.
    Irgend etwas explodierte zwanzig Meter zu ihrer Linken. Ein weiteres plop ! »Der Wagen! Jetzt , verdammt noch mal!« rief Harvey.
    »Ja, ich glaube, es wird Zeit.« Marie folgte ihm. Die zweite Mörsersalve ging irgendwo hinter ihnen nieder. Sie sprangen in den Geländewagen und fuhren lachend wie kleine Kinder davon.
    »Gottverdammich! Es hat geklappt!« rief Harvey. Er schaute zu Marie rüber, und ihre Blicke trafen sich siegesgewiß. Wir sind ein großartiges Gespann, dachte er. »Aber dafür!« schrie Harvey.
    Marie schaute ihn befremdet an.
    » Der Zauberberg und der Heilige Gral «, sagte Harvey. »Haben Sie’s gesehen?«
    »Nein.«
    Sie fuhren weiter, lachend und kichernd vor Erregung. Insgeheim wußte Harvey, daß es keineswegs ein Sieg war, immerhin war es besser als der Rest des Tages. Nun hieß es erst anhalten, nachdem sie das erste große Hindernis erreicht hatten, eine Gabelung des Tule River. Das wird eine großartige Barriere sein, sobald die Brücke gesprengt ist. Das würde die Neue Brüderschaft sicher aufhalten. Und das mußte auch sein. Denn dahinter lag jene Kammlinie, die den Zugang zur Festung markierte. Der Tule war ihre wichtigste Verteidigungslinie.
    Sie gingen in eine Kurve und bogen ins Tule Valley ein – aber da war keine Brücke mehr. Sie war bereits gesprengt.
    Harvey fuhr zu der zerstörten Brücke hinauf und starrte ins Hochwasser. Es war mindestens 30 Meter breit, tief und schnell.
    »He!« rief er.
    Am anderen Ufer tauchte einer von Hartmans Polizisten hinter einem Holzbunker auf. »Man sagte mir, Sie wüßten Bescheid!« rief er.
    »Was soll ich jetzt machen?« rief Harvey zurück.
    »Was immer wir tun, wir müssen schnell handeln«, sagte Marie. »Die sind uns auf den Fersen.«
    »Fahren Sie flußaufwärts!« schrie der Polizist. »Wir haben dort Truppen stationiert. Geben Sie über Funk durch, daß Sie kommen!«
    »In Ordnung.« Harvey wendete und startete über die Straße Richtung der Tule-Indianerreservation. »Stellen Sie das CB an«, sagte er zu Marie. »Sagen Sie ihnen, daß die Berichte über unseren Tod charmant übertrieben sind.«
     
    Drei Kilometer flußaufwärts führte die Straße über den Tule River. An den Brückenfundamenten arbeitete ein Dutzend Männer mit Schaufeln. Harvey fuhr vorsichtig hinauf, aber sie winkten ihn heran. Er fuhr hinüber und hielt.
    Sie sahen wie Rancher aus, aber sie waren dunkel und zeigten nicht die Spuren von Monaten ohne Sonnenlicht. Harvey fragte sich, wie sich der Mangel an Vitamin D auf sie ausgewirkt haben mochte. Bleichgesichter waren für ein Leben in einer kühlen, wolkenreichen Umwelt geschaffen.
    Einer der Arbeiter hörte auf zu graben und trat an den Wagen.
    »Randall?«
    »Ja. Schauen Sie, die Neue Brüderschaft muß direkt hinter uns sein.«
    »Wir wußten, wo sie sind«, sagte der Mann. »Alice kann sie sehen, und wir haben ein Funkgerät. Sie sollten zum Turtle Mountain hinauffahren und ihr bei den Beobachtungen behilflich sein. Versuchen Sie einen Platz zu finden, von wo aus sie das Tal sehen und mit dem CB Kontakt halten können.«
    »Gut, danke. Und wir freuen uns, Sie auf unserer Seite zu haben.«
    Der Indianer grinste. »Sie sind auf unserer Seite. Das freut mich. Viel Glück.«
     
    Ihr Glücksgefühl war mittlerweile entschwunden. Sie fuhren eine Straße entlang, die immer schwieriger wurde: Schlamm, Felsgestein, tiefe Rillen. Harvey schaltete den Wagen auf Vierradantrieb. Als sie höher hinaufkamen, rückte das ganze Tal in ihr Blickfeld. Im Südwesten lag die südliche Gabelung des Tule, die Einmündung der Straße und die

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