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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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und da steckt er noch. Sie fuhren mit ihrer Taktik fort und blieben in sicherer Entfernung, wo wir sie nicht erwischen konnten. Price und seine Leute hatten so etwas wie Kanonen fabriziert, Vorderlader aus irgendwelchen Rohren, die mit Druckluft betrieben wurden. Aber sie waren nicht zielsicher, wir konnten die Schute nicht treffen. Und diese verdammten Geschosse schlugen immer wieder in unseren Reihen ein. Baker packte ein paar Leute in die Boote, aber das klappte nicht. Die Brüderschaft besaß Maschinengewehre und die Boote konnten nicht weit genug ran – außerdem hatten sie ja ihre Sandsäcke. Schließlich pfiff Baker die Boote zurück und ließ alle aussteigen.«
    Aus den Augenwinkeln erblickte Tim Maureen unter der Tür zum Büro des Bürgermeisters. Sie stand hinter ihrem Vater und hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt. Eileen stand in ihrer Nähe.
    »Wir hatten ein Schnellboot, das wir als Schlepper benutzten«, sagte Tim. »Die Cindy Lou . Johnny sagte zu Barry Price: ›Ich war Kampfflieger, und man hat uns stets gelehrt, daß es einen sicheren Weg gibt‹. Dann nahm er die Cindy Lou und rammte die Schute mit Höchstgeschwindigkeit, übergoß alles mit brennendem Benzin. Er hatte vorher etwas Benzin und Thermitbomben an Deck gestapelt. Hinterher kam die Brüderschaft mit ihren anderen Booten angebraust, aber mit denen mußte sie sich in die Reichweite unserer Waffen begeben, und so konnten wir ihnen eins versetzen. Schließlich zogen sie ab.«
    »Sie sind davongelaufen«, sagte George Christopher. »Die laufen immer wie die Hasen.«
    »Sie liefen nicht davon«, sagte Tim. »Sie zogen sich nur zurück.« »Da war irgend so ein verrückter weißhaariger Kerl, der aufrecht und ungeschützt in einem der Boote stand. Wir ballerten auf ihn los, aber wir konnten ihn nicht erwischen. Er rief den anderen zu, sie sollten uns töten. Dazu ist er fest entschlossen. Die werden wiederkommen.«
    Tim legte eine Pause ein, um festzustellen, wie seine Worte wirkten, aber er war nicht zufrieden. Er hatte zwar erreicht, daß die fröhliche Partystimmung verflogen war, aber er konnte nichts weiter entdecken als Verstimmung und Sorgen.
    »Sie töteten vierzehn von uns, Jack mit eingerechnet. Mindestens dreimal so viele wurden verwundet, und ein Großteil von ihnen wird sterben. Da ist zwar eine Krankenschwester, und auch ein paar Medikamente, aber kein Arzt. Wir brauchen einen. Und wir brauchen ein Funkgerät.« Sie starrten ihn an, sorgenvoll und verärgert, weil sie wußten, was jetzt kam. Er fuhr stockend fort: »Wir brauchen vor allem Verstärkung. Einem zweiten Angriff wie diesem sind wir nicht gewachsen. Und ich glaube auch nicht, daß wir diesmal mit Gasbomben Erfolg haben. Wir brauchen Schußwaffen. Die automatischen Waffen, die ihr der Brüderschaft abgenommen habt, wären eine große Hilfe. Vor allem aber brauchen wir Leute, weil die Belegschaft des Kraftwerks gerade dazu ausreicht, um Hilfe zu leisten, wenn das Werk beschädigt werden sollte. Die Leute von Price sind …« Er suchte nach Worten. Himmel, es würde hochgestochen klingen, aber was soll’s? »Sie sind einfach Spitze. Ich habe einen Kerl in eine Heißdampfwolke waten sehen. Heißdampf ! sage ich. Er stapfte mitten hinein, um ein Ventil zu schließen und den Dampfaustritt zu drosseln. Als er herauskam, lebte er noch, aber wir hatten keine Möglichkeit, ihn hierher zu bringen. Ein anderer Mann machte sich an Drähten zu schaffen, die unter Strom standen, Tausende von Volt, und er ließ sich nicht stören, obwohl links und rechts von ihm Granaten einschlugen. Baker ist tot, sie sind immer noch am Leben. Und sie brauchen Hilfe! Wir alle brauchen Hilfe! Ich gehe zurück!« Als er das sagte, konnte er Eileen nicht in die Augen schauen.
    Irgend jemand war hinter ihm, das spürte er jetzt deutlich. Al Hardy hatte das Podium bestiegen. Er stellte sich links neben dem Pult auf und hob die Hand, um seine Zuhörer auf sich aufmerksam zu machen. Als er zu sprechen anfing, klang es wie die Stimme eines Redners, eines Predigers vielleicht, und seine Stimme erfüllte den großen Raum. »Danke, Tim«, sagte er.
    »Was Sie sagten, klingt überzeugend. Natürlich wollen Sie zurück. Nun stellt sich aber die Frage, ob wir überhaupt etwas gewinnen können? Wie viele Leute befinden sich im Kraftwerk? Wir haben nämlich einige Boote und genug zu essen, also können wir sie hierher bringen. Es wird nicht schwer fallen, dieses Werk zu evakuieren, und ich bin sicher, daß

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