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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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seiner Seite. Sie blickte zu ihm auf, und in ihrem Blick lag eine stumme Bitte. »Du darfst es nicht zulassen.« flehte sie. »Versuch es ihnen beizubringen!« Sie nahm ihre Hand von Harveys Arm und beugte sich über den Senator. »Dad, sag’s ihnen. Wir … wir müssen kämpfen! Wir müssen das Kraftwerk retten!« »Warum?« fragte Jellison. »Haben wir nicht Krieg genug gehabt? Wie dem auch sei, ich kann es nicht befehlen. Sie würden mir nicht gehorchen.«
    »Doch, bestimmt, wenn du es ihnen sagst!«
    Er antwortete nicht, und sie wandte sich an Harvey.
    Randall schaute sie verständnislos an. »Hör zu!« sagte er. »Hör auf Al!«
    »Eine Verstärkung würde nicht ausreichen, Tim«, sagte Al Hardy. »Hartman, der Senator, der Bürgermeister und ich haben uns das heute überlegt. Wir haben Sie nicht vergessen! Der Preis ist zu hoch. Sie haben selbst gesagt, das Werk sei verwundbar und zerbrechlich. Es genügt nicht, dort einfach Truppen zu stationieren. Man müßte die Brüderschaft daran hindern, auch nur einen einzigen Treffer an der richtigen Stelle zu landen. Sagen Sie, hätte dieser Arbeiter das Dampfventil nicht geschlossen, hätte das nicht auch schon gereicht?«
    »Natürlich«, sagte Tim. »Das hätte uns fertiggemacht. So hat sich ein zwanzigjähriger Junge geopfert, um das Werk zu retten. Und General Baker hat seine Entscheidung getroffen.«
    »Tim, Tim!« bat Hardy … »Sie wollen einfach nicht begreifen. Es würde nichts nützen, nur Verstärkung zu schicken. Schauen Sie, ich könnte Freiwillige werben und sie reichlich mit Vorräten und Munition versehen …«
    Tims Gesicht leuchtete erfreut auf, doch nur für einen Augenblick.
    »… aber es würde kaum etwas nützen, und Sie wissen es genau. Um das Werk zu retten, müßten wir alle unsere Kräfte einsetzen, restlos, und dies nicht, um das Werk zu verteidigen, sondern um die Neue Brüderschaft anzugreifen. Wir müßten sie verfolgen, niederkämpfen und auslöschen, wir müßten sie entwaffnen. Dann müßten wir Posten rund um den See aufstellen. Wir müßten den Feind mindestens eine Meile vom Werk fernhalten. Dazu, Tim, würden wir alle unsere Kräfte brauchen, und der Preis wäre enorm.« »Aber …«
    »Überlegen Sie sich’s«, meinte Hardy. »Streifen. Kundschafter. Eine regelrechte Besatzungsmacht. Und alles das, um einen einzigen Fanatiker davon abzuhalten, eine wichtige Stelle zu treffen und diese Anlage außer Betrieb zu setzen. Das wäre wohl unsere Aufgabe, nicht wahr?«
    »Für den Augenblick ja«, sagte Tim. »Doch wenn für einige Wochen Friede und Ordnung herrschen, kann Price Nummer zwo in Betrieb setzen. Während dann diese Anlage läuft, kann die andere repariert werden.«
    Im Raum machte sich Unruhe breit, da der Schnaps ausgegangen war und der Kaffee ebenso. Sie flüsterten miteinander, redeten, stritten sich, und Harvey schien es, daß sie geteilter Meinung waren, doch die Mehrheit war gegen Tim. So, wie es sein sollte, dachte Harvey. Kein Krieg mehr.
    Doch … Er blickte Maureen an. Nun weinte sie hemmungslos. Wegen Baker? Baker hatte seine Wahl getroffen, und Maureen hatte ihn ungern verloren. Ihr Blick traf den seinen. »Sprich zu ihnen!« sagte sie. »Bring’s ihnen bei!«
    »Ich verstehe mich selbst nicht mehr«, sagte Harvey.
    »Was können wir schon bieten«, sagte sie. »Eine Zivilisation hat ihre Ethik anzubieten. Viel mehr ist kaum drin. Wir können nicht auch noch für unsere Feinde sorgen – das weißt du.«
    Er erschauerte. Er wußte Bescheid.
    Leonilla Malik kam durch den Hintereingang aus dem Büro des Bürgermeisters. Sie beugte sich über den Senator. »Mir wurde gesagt, daß Sie mich brauchen«, sagte sie.
    »Wer hat Ihnen das gesagt?« fragte Jellison.
    »Mr. Hardy.«
    »Mir fehlt nichts! Gehen Sie in Ihr Lazarett zurück!«
    »Dr. Valdemar hat Dienst. Ich habe ein paar Minuten Zeit.«
    Sie stand etwas hinter dem Senator und beobachtete ihn genau.
    Ihr Gesichtsausdruck war professionell – und sorgenvoll.
    »Wir müssen auch den Preis berücksichtigen«, sagte Al Hardy gerade. »Sie verlangen von uns, daß wir alles riskieren. Wir haben unsere Überlebenschance gesichert, und wir leben. Wir haben die letzte Schlacht geschlagen. Tim, das elektrische Licht ist es nicht wert, alles das zu riskieren.«
    Tim Hamner schwitzte vor Erschöpfung und Schmerzen. »Wir wollen nicht abziehen«, sagte er. »Wir alle wollen kämpfen.« Doch seine Stimme klang nicht fest, eher geschlagen.
    »Unternimm etwas!« sagte

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