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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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ein Mädchen zum Essen einlädt. Tim ließ sich kaum etwas anmerken. »Mr. Hamner nimmt mit Dank an. Dar Magreb ist was Besonderes, nun gut. Sind Sie schon mal dagewesen?«
    »Ja. Es ist sehr gut.«
    »Und Sie nehmen mich mit, ohne mich zu warnen? Ohne mir zu sagen, daß ich da vielleicht mit den Fingern essen muß?«
    Eileen lachte. »Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen.«
    »Oha! Warum kommen Sie nicht vorher auf ein paar Cocktails rüber? Ich werde Sie Seiner Majestät und dem übrigen Kristall vorstellen.« Tim erklärte ihr, wo sie ihn finden konnte.
     
    Fred Lauren kam mit einem Stapel von Zeitschriften nach Hause. Er ließ sie neben seinen Sessel fallen, sank in die quietschenden Federn und begann, den National Enquirer zu lesen.
    Der Artikel bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Es war so gut wie sicher, daß der Komet aufprallen würde, und kein Mensch wußte wo. Doch sollte es im Sommer passieren, und daher (die Skizze machte es deutlich) würde die nördliche Halbkugel betroffen sein. Niemand wußte, wie massiv der Kometenkopf sein würde, aber im Enquirer hieß es, dies könnte das Ende der Welt bedeuten.
    Und er hatte diesen Rundfunkprediger gehört, diesen Quatschkopf, der auf allen Stationen zu hören war. Das Ende der Welt nahte. Sein Kiefer spannte sich, und er nahm die Ausgabe von Astronomy zur Hand. Laut Astronomy standen die Chancen 100.000 : 1, daß der Kopf die Erde treffen würde, doch Fred nahm dies kaum zur Kenntnis. Was ihn anzog, waren die naturalistischen Zeichnungen, die eine Kollision mit einem Asteroiden darstellten, wobei Lavafontänen emporschossen, und die eines »mittelgroßen« Asteroiden, der zum Vergleich über Los Angeles schwebte, ferner die Darstellung eines Kometenkopfes, der ins Meer gefallen war und den Meeresboden trockengelegt hatte.
    Es war schon zu dunkel geworden, um die Seiten zu erkennen, aber Fred dachte nicht daran, Licht zu machen. Viele Leute wollen niemals glauben, daß sie sterben müssen, aber Fred glaubte es jetzt. Er saß im Dunkeln, bis ihm einfiel, daß Coleen inzwischen nach Hause gekommen sein mußte, und er ging zum Teleskop. Das Mädchen war nicht zu sehen, aber die Lampen brannten.
    Der Raum war leer. Vor Freds Augen züngelten plötzlich Flammen empor. Aus der Stuckwand, die das Fenster einrahmte, schoß blendendes Licht, das langsam verdämmerte, dafür aber die Gardinen, das Bettzeug, Couch, Tischdecke und Tisch, einfach alles in Flammen hüllte. Fenster klirrten und Splitter flogen.
    Jetzt – ging die Badtür auf.
    Das Mädchen kam heraus und versuchte, in einen Morgenmantel zu schlüpfen. Es war nackt. Fred schien es, als ginge ein Glanz von ihr aus wie von einer Heiligen, so schön, daß man die Augen niederschlagen mußte. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie den Mantel zumachte … und während dieser Ewigkeit sah Fred sie im Lichte des Hammerfalls gebadet. Coleen leuchtete wie ein Stern, die Augenlider waren fest geschlossen, das Gesicht voller Glassplitter, der Morgenmantel verkohlt, das blonde Haar knisterte, wurde dunkel, flammte auf … und dann war sie fort, ohne daß sie sich je gesehen hätten. Fred wandte sich vom Teleskop ab.
    Wir können uns nicht sehen, sagte ihm die Stimme der Vernunft. Ich weiß, was ich tun würde. Ich kann nicht wieder ins Gefängnis.
    Gefängnis? Jetzt, wo der Komet nahte, um der Welt ein Ende zu bereiten? Prozesse brauchten ihre Zeit. Er würde nie ins Gefängnis kommen. Er würde schon vorher tot sein. Fred Lauren lächelte merkwürdig, die Muskeln an den Kinnbacken strafften sich. Er würde vorher sterben!

 
MAI
     
    Um 1790 hatten die Philosophen und Wissenschaftler schon oft genug davon gehört, daß Steine vom Himmel gefallen seien, doch die hervorragendsten Wissenschaftler waren skeptisch. Der erste große Fortschritt kam 1794, als ein deutscher Rechtsanwalt, E.F.F. Chladni, eine Studie über einige Meteoriten veröffentlichte. Man hatte einen gefunden, nachdem ein Feuerball am Himmel gesichtet worden war. Chladni akzeptierte den Nachweis, daß dieser Meteorit vom Himmel gefallen war, und vermutete richtig, daß es sich hierbei um außerirdische Objekte handelte, die bei ihrem Sturz durch die Erdatmosphäre erhitzt wurden. Chladni meinte sogar, daß es sich um Fragmente eines zerborstenen Planeten handeln könnte – eine Idee, die den Weg zu den frühen Theorien über Asteroiden öffnete. Der erste wurde dann sieben Jahre später entdeckt. Chladnis Überlegungen wurden weitgehend

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