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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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verworfen, nicht, weil sie schlecht konzipiert waren, denn Chladni war in der Lage, zahlreiche Beweise zu liefern, sondern weil seine Zeitgenossen einfach nicht bereit waren, die Vorstellung zu akzeptieren, daß außerirdische Steine vom Himmel fallen konnten.
    William K. Hartmann, Monde und Planeten.
    Eine Einführung in die Wissenschaft der
    Planetenforschung
     
    Der junge Mann hinkte auffallend. Er wäre fast über den dicken Teppich im großen Büro gestolpert, und Carrie, die Empfangsdame Senator Jellisons, nahm für einen Moment seinen Arm. Er schüttelte sie wütend ab. »Mr. Colin Saunders«, meldete Carrie.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte Senator Jellison.
    »Ich brauche eine neue Prothese.«
    Senator Jellison versuchte, seine Überraschung zu verbergen, aber es gelang ihm nicht. Und ich meinte, mich könnte nichts mehr überraschen, dachte er. »Nehmen Sie Platz.« Jellison blickte nach der Uhr. »Es ist nach sechs …«
    »Ich weiß, ich nehme Ihre kostbare Zeit in Anspruch.« Saunders Stimme klang kampflustig.
    »Es geht nicht um meine Zeit«, sagte Arthur Jellison. »Nach sechs heißt, daß wir einen Drink nehmen können. Darf ich Ihnen etwas anbieten?«
    »Nun … ja, bitte, Sir.«
    »Fein.« Jellison erhob sich von seinem geschnitzten Schreibtisch und trat zu dem antiken Wandschrank. Das Gebäude war nicht sehr alt, aber der Schrank sah ganz danach aus, als hätte er Daniel Webster gehört, von dem es hieß, daß er nicht bis sechs zu warten pflegte. Senator Jellison öffnete den Schrank und gab den Blick auf einen großen Vorrat von Schnapsflaschen frei. Fast jede Flasche trug das gleiche Etikett.
    »Old Fedcal?« fragte der Besucher.
    »Sicher. Lassen Sie sich durch die Etiketts nicht irreführen. Es ist Jack Daniel’s Bourbon in der schwarzen Flasche. Auch die übrigen sind Spitze. Warum soll ich die teure Markenware bezahlen, wenn ich es von zu Hause viel billiger haben kann? Was möchten Sie?«
    »Scotch.«
    »Alles da. Ich selbst bin ein Bourbon-Liebhaber.« Jellison goß zwei Drinks ein. »Und nun sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben.«
    »Es geht um den Veteranenverein.« Saunders erzählte seine Geschichte. Dies wäre seine vierte Beinprothese. Die erste, die er vom Veteranenverein bekommen hatte, paßte ausgezeichnet, aber sie wurde ihm gestohlen, und die anderen drei paßten überhaupt nicht, sie taten weh, und der Veteranenverein wollte nichts unternehmen. »Das wäre eine Sache für Ihren Abgeordneten«, sagte Jellison höflich.
    »Ich habe versucht, den ehrenwerten Jim Braden zu sprechen.« Die Stimme des jungen Mannes klang wieder bitter. »Ich konnte nicht einmal einen Termin bekommen.«
    »Tja«, sagte Jellison. »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick.« Er nahm ein kleines, gebundenes Büchlein aus einer Schublade. »AL MUSS EIN AUGE AUF DIESEN HUNDESOHN HABEN«, schrieb er. »DIE PARTEI KANN SOLCHE SCHLEICHER NICHT BRAUCHEN, UND SO WAS PASSIERT NICHT ZUM ERSTENMAL.« Dann zog er einen Notizblock zu sich heran. »Sie geben mir am besten die Adresse der Ärzte, mit denen Sie zu tun haben«, sagte er.
    »Sie meinen, Sie wollen mir wirklich helfen?«
    »Ich werde jemanden veranlassen, sich um die Sache zu kümmern.« Jellison notierte sich die Einzelheiten. »Wo wurden Sie verwundet?«
    »Khe Sanh.«
    »Auszeichnungen? Es ist gut zu wissen.«
    Der Besucher zuckte die Achseln. »Silberner Stern.«
    »Und natürlich das Purple Heart«, sagte Jellison. »Möchten Sie noch einen Drink?« Der Besucher lächelte und schüttelte den Kopf. Er schaute sich in dem großen Zimmer um. An den Wänden hingen zahlreiche Fotos: Senator Jellison in einem Indianerreservat, Jellison in einem Bomber der Air Force, Jellisons Kinder, Mitarbeiter und Freunde. »Ich möchte Ihre Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Sie sind sicher beschäftigt.« Er erhob sich vorsichtig.
    Jellison begleitete den Besuch zur Tür, und Carrie mußte öffnen. »Das ist der letzte«, sagte sie.
    »Gut. Ich bleibe noch ein Weilchen. Schicken Sie mir Alvin, dann können Sie gehen. Oh, noch etwas. Sehen Sie zu, ob Sie Dr. Sharps bei dem JPL vorher erreichen, ja? Und rufen Sie Maureen an und sagen Sie ihr, daß ich etwas später komme.«
    »Gerne.« Carrie lächelte vor sich hin, als der Senator wieder in sein Büro ging. Sicher wird er noch mindestens ein Dutzend Wünsche haben, bevor sie endlich gehen konnte. Sie war es gewöhnt. Sie warf einen Blick in die Räume der Mitarbeiter auf der anderen Seite ihres

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