Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)
er zurückkehrt, da bin ich mir sicher, wird er Ihnen zumindest ein paar Ihrer Fragen beantworten. Wäre da sonst noch etwas, Miss Woodmore? Diese Unterhaltung scheint es mir schwerlich wert, deswegen meinen Schlaf zu unterbrechen und Ihren guten Ruf aufs Spiel zu setzen. Oder ist das jetzt nicht mehr von Belang für Sie, wo Sie sich nicht mehr auf dem Heiratsmarkt befinden?“
Sie zuckte hoch und drehte sich noch einmal zu ihm hin und blickte ihm genau in die Augen. „Sie sind jenseits von abscheulich, Lord Corvindale“, flüsterte sie, und es kam ihr aus tiefstem Herzen.
Und der Mann besaß noch die Unverfrorenheit, sie doch tatsächlich anzugrinsen . Ein kühles, arrogantes Grinsen.
Sehr wohl, Mylord, also dann. Sie mögen der Gentleman sein, aber ich kenne Mittel und Wege, wie ich genauso unverfroren zurückgrinsen kann.
„Corvindale, ich habe darauf bestanden, mit Ihnen zu reden, weil ich es für wichtig erachtete, Ihnen alle Informationen mitzuteilen. Ich hatte gehofft, Sie besäßen genug Anstand, mir gleichermaßen zu erzählen, was geschehen ist und weshalb. Aber anscheinend können Sie sich nicht einmal diese Mühe machen.“
Sie zog ihre Schultern zurück und legte eine Hand an die Hüfte, wo sie ihre Finger fest in dem Kleid vergrub, anstatt sie ihm um seinen Hals zu legen, was sie liebend gern getan hätte.
Wenn er ihr nicht die Informationen gab, die sie haben wollte, dann würde sie ihm das Leben so schwer wie nur möglich machen, darin inbegriffen würde sie jeden Vorhang vor jedem Fenster in diesem Haus aufzuziehen. Und auf jedem Tisch eine Vase mit Blumen abstellen. Und alle Bücher in der Bibliothek umsortieren. Und... „Ich wünschte auch mit Ihnen zu sprechen, weil es von äußerster Wichtigkeit ist, dass Angelica jetzt so oft und so häufig wie möglich in Gesellschaft gesehen wird, um jedwedes Gerede oder Ondits im Keim zu ersticken, die seit dem Maskenball im Umlauf sein könnten. Das ist der einzige Weg, um ihren guten Ruf zu schützen.“
„Und das betrifft mich inwiefern?“ Er klang zutiefst gelangweilt.
Maia zahlte es ihm mit ihrer Version eines arroganten Lächelns heim. „Weil Sie jetzt sehr häufig mit uns gesehen werden und uns begleiten müssen. Sehr oft. In den nächsten paar Tagen. Um sicher zu gehen, dass Angelicas guter Ruf keinen Schaden nimmt, wird die Anwesenheit eines Earl erforderlich sein.“ Nicht dass sie sich sonderlich darauf freute, viel Zeit in seiner Gesellschaft zu verbringen, aber wenn sie eines über den Earl herausgefunden hatte, dann war es, dass er es hasste , sich mit anderen Leuten abgeben zu müssen.
Egal mit wem, und egal aus welchem Grund.
Wegen seiner Pflichten als Vormund – und er hatte hinreichend bewiesen, wie ernst er diese nahm – an den nächsten paar Abenden andauernd in Gesellschaft zu sein, würde eine äußerst unangenehme Erfahrung für ihn werden.
Und sie würde jede einzelne Minute davon auskosten.
Sie drehte sich um und blickte über ihre Schulter zu ihm zurück. „Ich werde entscheiden, welche Einladungen wir annehmen werden und diese dann Ihrem Kammerdiener geben, damit er dafür sorgen kann, dass Sie zu diesen Anlässen passend gekleidet sind.“
Und sie würde darauf achten, die extravagantesten Anlässe mit dem größten Gedränge an Menschen auszuwählen. Ganz einfach, weil sie es konnte.
Und damit verließ sie sein Schlafzimmer und schloss die Tür mit Nachdruck.
SECHS
~ In welchem unsere Heldin ein Geständnis ablegt ~
„Angelica?“ Maia rannte aus ihrem Schlafzimmer, das Haar offen, das Nachthemd lose um die Füße. „Was ist mit dir?“
Sie hatte im Halbschlaf dagelegen, und war gerade dabei, wieder in diese warme, rote Welt der Lust einzutauchen, die sich nunmehr jede Nacht bei ihr ein Stelldichein zu geben schien. Es war die erste Nacht seit der Rückkehr vom Black Maude’s, in der Angelica in ihrem eigenen Bett schlief, und Maia hielt ihre Ohren gespitzt, ob sie irgendwelche angstvollen Geräusche aus dem Zimmer ihrer Schwester hörte ... bis sie wieder in ihre Träume versank.
Etwas musste sie aber geweckt haben, denn als sie in den großen Flur hinaustrat, wäre sie fast mit Angelica zusammengestoßen.
„Oh!“, sagte ihre Schwester, offensichtlich überrascht, Maia hier zu sehen.
„Ich wollte gerade nach dir sehen“, sagte Maia, als sie Angelicas aufgerissene Augen und bleiches Gesicht sah. Etwas war
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