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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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wartete sie.  
    „Es gibt einen Weg“, sagte er schließlich, und ein Unterton von Verzweiflung kroch in seine Stimme hinein, „den Pakt aufzulösen.“
    Warum nur erzählte er das dieser unscheinbaren, ruhigen Frau? Dachte er, dass sie etwas für ihn tun könne? Glaubte er wirklich, sie sei im Besitz von einem Schriftstück, das ihm kurz und bündig alles darlegen würde; das sie ihm bei all seinen vorherigen Besuchen vorenthalten hatte?
    „Du musst selber einen Weg finden, Dimitri“, sagte sie – wie ein Echo auf seine unausgesprochene Frage. „Genau wie Voss es getan hat.“
    In seiner Niedergeschlagenheit registrierte er noch, dass es ihn nicht überraschte, wie sie bereits von Voss wusste und was diesem widerfahren war. Deswegen hatte es ihn hierher gezogen. Tief in ihm, hatte etwas ihm geflüstert, diese recht ungewöhnliche Bibliothekarin aufzusuchen.  
    „Ich begreife nicht, wie es ihm gelungen ist“, fuhr er mit belegter Stimme fort. „Weder ist er fromm, noch hat er sich je irgendein Vergnügen versagt. Wie konnte...“
    „Wie konnte es ihm gelingen, wo du so viel Zeit deines Lebens damit verbracht hast, dir alles zu versagen, bei dem verzweifelten Versuch, eben dies zu erreichen?“
    „Ja“, brach es zornig aus ihm heraus. Aber seine Stimme brachte das Gebälk nicht zum zittern. Es legte sich nur dort ab, ein schmerzliches Eingeständnis, das nicht einmal den Staub dort aufwirbelte. „Ich tue immer das Richtige. Das habe ich immer getan.“ Er dachte zurück an all die Jahre der Studien, der puritanischen Strenge, dass er seine Ehre gewahrt hatte, trotz aller Schwierigkeiten, als Königstreue in der Ära von Cromwell zur Zielscheibe des Hasses wurden. Daran, wie er in ein brennendes Haus gestürzt war, um dem Mann das Leben zu retten.
    Zorn erfasste ihn. Das habe ich getan. Vielleicht jetzt nicht mehr mit solchem Eifer, aber damals tat ich es. Vorher.
    „Aber das ist der Grund, warum er dich auserwählt hat, Dimitri. Begreifst du das denn nicht? Einen solchen Mann auf seine Seite gebracht zu haben – ein Mann, der alles in Schwarz und Weiß sieht, der im Licht und im rechten Tun gelebt hat – war einer der größten Triumphe für Satan. Es ist wesentlich leichter, jemanden zu verführen, der bereits in den Grauzonen lebt. Jemanden wie zum Beispiel Voss. Wie Giordan. Aber du ... du warst anders. Du hast versucht, im Licht zu leben.“
    „Und das einzige Mal, wo mir jemand etwas bedeutete...“, die Stimme versagte ihm hier, denn er konnte den beunruhigenden Gedanken kaum in Worte fassen. Meg.
    „Jawohl. Das einzige Mal, als du dich jemand anderem geöffnet hast, geliebt hast, als du verzweifelt warst, da hat er genau diese Kraft der Liebe gegen dich gewandt. Du warst verwundbar, und auf diese Weise, hat er dich für sich gewinnen können.“ Sie nickte jetzt und ihre Augen waren zu heiteren blauen Seen mit kleinen Nebeleinsprengseln geworden. „Er hat deine verwundbare Stelle gefunden. Das ist seine Vorgehensweise.“
    „Ich habe es akzeptiert. Und er hat mich in alle Ewigkeit gebrandmarkt“, sagte Dimitri bitter. So unendlich bitter. Er zwickte sich jetzt an der Nasenwurzel, dort genau zwischen den Augenhöhlen, so fest er nur konnte. Er wollte, dass alles verschwand.
    Wayren nickte weiterhin. „Und genau deswegen, wird er nur schwer von dir ablassen.“
    „Aber es ist möglich?“ Zum allerersten Mal meinte er, einen kleinen Hoffnungsschimmer sehen zu können.
    „Alles ist möglich. Alles. Aber es geht nicht ohne schwere Prüfungen und Mühsal. Auch du musst dich ändern.“
    Dimitri schaute sie an, der angestaute Ärger köchelte in ihm. „Mich ändern? Ich begreife nicht, was du meinst. Wie soll ich mich ändern? Ich gebe den Bedürftigen. Ich nehme nichts, ich trinke nicht. Ich habe Mirabella zu mir genommen, als sie niemanden hatte. Ich habe–“
    „Gewiss. All das hast du getan ... Aber hast du irgendetwas von dir selbst hingegeben, Dimitri? Fürsorge, Zuneigung oder Liebe? Jemals? Oder war deine Großzügigkeit nicht doch nur von einer materiellen Art? Die Art, die wir nach dem Tode im Diesseits zurücklassen?“
    Schreckliche Furcht packte ihn. „Ich kann nicht.“ Aus seinem Innersten entrang sich ein Stöhnen. „Ich kann nicht.“
    Wayren betrachtete ihn lange, sehr lange, und in ihren Augen lag Traurigkeit. „Dann bist du immer noch nicht bereit, Dimitri.“
    ~*~
    Was konnte man da nur tun?
    “Bitte drehen Sie sich einmal um, Miss”
    Gehorsam drehte Maia sich

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