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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ehrlich sein soll, habe ich keine große Lust. Die Orkneyinseln haben keinen guten Ruf. Sie sind etwas für Vogelkundler, aber nichts für Polizisten.«
    »Seit wann bist du so pingelig?«
    »Ich hatte gedacht, mal ein paar Tage Ruhe zu haben.«
    »He, wirst du alt?«
    »Älter, Bill. Aber das Jahr war stressig genug.«
    Ich winkte ab. »Egal, manchmal muss man eben in den sauren Apfel beißen.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Und wie siehst du das andere Problem?«
    »Hä? Welches meinst du?«
    »Das Hinkommen.«
    Bill lachte mir ins Gesicht. »Das ist kein Problem, John. Auf der Nachbarinsel South Walls, die mit Hoy durch eine schmale Landzunge verbunden ist, über die eine Straße führt, gibt es einen kleinen Flughafen. Ich werde von Schottland aus eine Maschine chartern und uns auch einen Geländewagen besorgen. Den brauchen wir, denn auf Hoy gibt es nur eine vernünftige Straße, die an der Ostküste entlang führt. Ansonsten musst du da mit Schotterpisten rechnen.«
    Ich legte den Kopf schief. »Alles perfekt vorbereitet, wie?«
    »Und ob.«
    »Wann sollte es losgehen?«
    »Die Tickets nach Edinburgh habe ich für morgen früh bestellt. Um neun Uhr wäre Abflug.«
    »Morgen ist Samstag.«
    »Umso besser.«
    »Du lässt auch nichts aus, wie?«
    »Nein«, sagte Bill und hob sein Glas. »Vor allen Dingen dann nicht, wenn es um einen Mann geht, der mir verdammt sympathisch gewesen ist.« Er trank den Whisky. »Außerdem hasse ich Stacheldraht, wenn man ihn um einen Menschen wickelt.«
    Da konnte ich nicht widersprechen...
    Das Ding ist nicht von dieser Welt!, fegte es Julian McBell durch den Kopf. Das kann es nicht sein, das ist unmöglich. So etwas gibt es nicht auf dieser Erde.
    Auch auf der Insel schaute man in die Glotze. Und der Schäfer erinnerte sich daran, dass er mal den Film »Alien« gesehen hatte. Da hinein hätte das Wesen gepasst, das seinen Platz auf der Kirchenbank gefunden hatte, dort hocken blieb und den schreckensstarren Mann aus gelblich schimmernden Augen anstarrte.
    Sein Körper war dunkel. Aber nicht schwarz. Er vermutete eine graue bis dunkelgrüne Farbe. Es sah aus wie eine Echse, hatte einen langen Körper und einen ebenfalls langen Schwanz. Das Gesicht bestand fast nur aus Maul und den gelben Augen, aber es kamen noch die Beine hinzu, von denen es vier gab. Nur war sich der Schäfer nicht sicher, ob die beiden vorderen nicht als Hände dienten. Die Krallen jedenfalls waren entsprechend ausgefahren, sahen hornig aus und waren gekrümmt. Mit ihnen klammerte sich das Biest an dem Vorderteil der schmalen Bank fest.
    McBell spürte das Brennen in seinen Augen. In der Kehle breitete sich ein säuerlicher Geschmack aus, und er dachte wieder daran, dass er unter der Decke den Schatten hatte weghuschen sehen.
    Waren er und das Biest identisch?
    Es gab ihm keine Antwort. Er sprang auch nicht von der Bank. Er lag da wie zu Stein geworden.
    In McBell’s Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er war nicht verrückt. Was er da sah, gab es wirklich. Und das Ding lebte auch. Wahrscheinlich würde es ihn töten wollen und wartete nur auf einen entsprechenden Grund, um angreifen zu können.
    Der Schäfer wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, seit er die Bestie entdeckt hatte. Er wäre gern verschwunden, aber er traute sich nicht, sich zu bewegen. Wenn er das getan hätte, dann hätte dieses Ding einen Grund bekommen, ihn anzugreifen.
    Beide starrten sich an. Schweiß rann über das Gesicht des Schäfers hinweg. Er wusste noch immer nicht, was er tun sollte, und bewegte nur seine Augen. Damit schielte er in Richtung Seitentür, die nicht mal weit entfernt von ihm war, aber zu weit, um sie mit einem schnellen Schritt zu erreichen.
    Es sah schlecht für ihn aus. Wäre es ein Hund gewesen, hätte er gewusst, was er tun musste, doch so etwas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Das durfte es eigentlich auch gar nicht geben, und er wollte alles, nur nicht sterben.
    Plötzlich zuckte der Körper in die Höhe!
    McBell ärgerte sich, dass er den Schrei nicht unterdrücken konnte. Er drang leise aus seinem Mund und war trotzdem bis im Hintergrund der Kirche zu hören.
    Die bösartige Gestalt auf der Bank drückte ihren Körper noch weiter hoch. Es sah aus, als wollte sie sich strecken. Das tat sie jedoch nicht, denn es lösten sich plötzlich zwei Schwingen, die bisher dicht am Körper angelegen hatten und dem Schäfer auch nicht aufgefallen waren. Blitzartig schwang sich das Ding in die Höhe und flog

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