Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Nur um zu kosten, denn es oblag ihm als Gastgeber sicherzustellen, dass alles auf der Speisekarte vorzüglich war. Und das war es. Er ließ seine Zunge kurz um ihr Ohr gleiten, und sie erschauerte, legte ihm ihre Hände auf die Schultern, als sie sich sanft gegen ihn lehnte, offensichtlich wollte sie mehr.
„Mehr von meinem Herrn wird mir Lohn genug sein.“ Ihre Finger glitten in sein Haar, und sie presste ihre Brüste gegen sein Schlüsselbein.
Aber Giordan ließ seine Augen warnend aufblitzen, denn es trennte hier nur eine dünne Linie das korrekte Verkosten des Angebots für die Gäste von dem Übertreten der eigenen Grenzen. Auch seine guten Tropfen mussten ein feines Gespür dafür entwickeln, den Unterschied zu erkennen. Er schob sie sanft aber bestimmt von seinem Schoß herunter. „Geh jetzt“, sagte er leise.
Er gab sehr Acht, als er sich aus dem Sessel erhob, von Moldavi möglichst nicht bemerkt zu werden, der mit Damaris äußerst zufrieden zu sein schien. Er beobachtete, wie Liesel sich neben Damaris fast auf dem Schoß des Mannes positionierte. Und dann, egal wie jeder Muskel seines Körpers sich danach verzehrte, zu Narcise hinzugehen, tat er es nicht.
Stattdessen wanderte er erst hinüber zu Voss, der von Drishni mehr als nur ein bisschen begeistert schien, die dritte der weiblichen Tropfen, die gerade einen der beiden männlichen guten Tropfen küsste. Und natürlich musste Giordan hier kurz verweilen, um Voss zu fragen, ob er sich gut amüsiere, und ob er noch ein anderes Begehren hätte, und sie führten ein kurzes Gespräch über das breite Angebot an guten Tropfen, darunter dann auch über die männlichen Geschlechts.
„Es stimmt, gelegentlich ziehe ich den Geschmack von männlichem Lebensblut vor“, fuhr Voss fort. „Aber Drishni ... sie ist auch bezaubernd. Rein und süß.“
Sie war seine jüngste Erwerbung, vor kurzem aus Indien eingetroffen. Es war eigentlich so, dass sie sich selbst bei ihm vorgestellt hatte, indem sie eines Tages einfach vor seiner Tür stand, nachdem sie gehört hatte, er stelle exotische Mädchen ein. Giordan nickte einvernehmlich zu Voss. „Und das ist genau der Grund, weswegen wir ein so breites Angebot anbieten. Um dem Geschmack von allen zu gerecht zu werden.“
Von einem männlichen Drakule zu trinken, war keineswegs vergleichbar damit, diesen zu vögeln, obwohl Eddersley natürlich Letzteres vorziehen würde. Das Geschlecht spielte eigentlich keine Rolle beim Trinken, aber wegen der intimen Situation, die es schuf, tranken die meisten Drakule von Angehörigen des anderen Geschlechts.
Aber und den Vampyren gab es nur sehr wenige, die nicht wenigstens mit einem Angehörigen des gleichen Geschlechts experimentierten, selbst wenn das nur im Rahmen einer sinnlichen, allen Lüsten gewidmeten Ménage oder Orgie stattfand. Arrangements dieser Art – wie auch die des heutigen Abends – waren gang und gäbe und führten oft zu derlei andersartigen Erfahrungen. Diese Art von ungezügelten, erotischen Versuchen gehörten unabänderlich zur Grenzenlosigkeit, welche die Unsterblichkeit mit sich brachte, dieser Drang, in einen lebendigen Köper einzudringen, ihn zu beißen und Blut aus ihm zu saugen ... die Gewissheit, dass man als Drakule alles tun konnte, was auch immer man wünschte, und eigentlich nie Rechenschaft dafür ablegen musste.
Selbst Giordan, der noch mit grausamen Kindheitserinnerungen zu kämpfen hatte, hatte sich in solche schwülen, roten Momente fallen lassen, in denen er sich nicht ganz sicher war, wessen Hände ihn gerade streichelten, wessen Haut sich da an seiner rieb, oder in wessen Körper er gerade mit seinen Zähnen eindrang.
Aber es bestand gar kein Zweifel, dass die Frau auf der anderen Seite des Zimmers, die jetzt ein weiteres Gemälde zu betrachten schien, das Einzige war, was ihn heute Nacht interessierte.
Giordan entschuldigte sich bei Voss, lächelte trocken zu Yvonna hin, die dort wie betäubt lag, während ihr Liebhaber sich vergnügte, wie nur er es zu tun vermochte, und sah sich bestätigt: Eddersley war in einen versteckten Alkoven geglitten und war sehr beschäftigt. Und dann war es ihm endlich möglich, die Wände entlang rund um den Raum zu gehen und zu Narcise zu gelangen.
Ob durch Zufall oder mit Absicht sie hatte sich jedenfalls in die einzige Ecke des Raumes begeben, die ihr Bruder nicht sehen konnte. Es war auch die am besten beleuchtete Ecke des Raumes. Sie schien geradezu verzaubert von der zweiten Ausführung
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