Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
aus verständlichen Gründen notwendig, diese Position mit einem Drakule zu besetzen, und noch dazu mit einem, dem man vertraute – es wäre sonst wie einen Sommelier zu haben, der keinen Geschmack an dem Getränk fand.
„Schick uns die neuesten Erwerbungen herein“, befahl er. „Und bereite eine neue Platte vor, bitte.“
Moldavi beugte sich näher zu Giordan und murmelte, „meine Schwester hat gerade getrunken, und wird alles Angebotene heute Abend ausschlagen.“
Giordan war sich der Wolke aus Patschuli und Zeder bewusst, die Moldavis Bewegungen folgte, zusammen mit etwas leicht Unangenehmen. „Auch ich habe unlängst getrunken“, antwortete er mit einem unverbindlichen Lächeln. „Aber der Zweck ist doch nicht die Nahrungsaufnahme, sondern lediglich eine Kostprobe von einer vorzüglichen Rarität zu sich zu nehmen.“
Moldavi lächelte und zeigte seine langen Zähne. In einem, dem rechten, glitzerte ein wenig Gold. „Ich wünschte lediglich, zukünftigen Missverständnissen oder Affronts vorzubeugen. Bitte verstehen Sie, dass es keine Beleidigung darstellt, aber sie wird nichts trinken.“
In der Tat. Nur mit Mühe behielt Giordan ein ausdrucksloses Gesicht bei, und seine Aufmerksamkeit weg von der Frau neben ihm. Das werden wir noch sehen. Und er erwiderte lediglich, „ich hoffe, sie wird ihre Meinung noch ändern.“
„Sie ist recht starrköpfig“, sagte Moldavi mit einem leisen Lachen und schlug mit seinem Finger geistesabwesend gegen das Glas.
Bevor Giordan eine angemessene, desinteressierte Entgegnung einfiel, ging die Tür auf, und zwei Männer und vier Frauen kamen hereinspaziert und präsentierten sich. Es gab kein Mittel, sie auf den ersten Blick als Sterbliche oder als Drakule zu erkennen, aber es handelte sich tatsächlich um Sterbliche, die hier waren, um alles anzubieten, wonach es Giordans Gäste gelüstete.
„Da wären wir also“, sagte er und schaute sich in der Runde um, Narcise mit eingeschlossen. Sie fixierte ihn ebenso, mit einem ruhigen Blick, und er war sich sicher, dass sie den Wortwechsel zwischen ihm und ihrem Bruder gehört hatte. Das Gehör der Drakule war, genau wie auch das Sehen und der Geruchsinn, übermenschlich scharf.
„Wie ihr alle vielleicht wisst, bin ich sehr wählerisch, was die Art von Getränken betrifft, die ich meinen Gästen anbiete, hier wie auch in meinen übrigen Etablissements“, erklärte Giordan. „Bitte nehmt zur Kenntnis, dass alle von ihnen willige Partner sind ... vorausgesetzt man bezahlt sie gut ... und dass sie auch in den überaus komfortablen und korrekt überwachten Unterbringungen wohnen.“
„Es gibt natürlich keine Einschränkungen“, sagte Eddersley. Seine Zähne hatten sich schon etwas ausgefahren, und seine Augen glühten rot.
„Nein, keine“, erwiderte Giordan, der genau wusste, was sein Freund ihn hier fragte. Einer der sechs war ein strammer blonder Mann aus Russland. „Vorausgesetzt, du fügst ihnen keine dauerhaften oder tödlichen Verletzungen zu, und so lange du es dir leisten kannst“, fügte er noch mit einem kleinen Lächeln hinzu, „gibt es keine Einschränkungen. Wenn ihr mir nun gestattet, unsere Auswahl hier vorzustellen. Sie sind allesamt neu hier im Château Riche, und heute Abend geben sie ihr Debüt. Damaris hier, das dunkelhäutige Mädchen in dem blauen Kleid, ist meiner Meinung nach überaus voll und abgerundet im Geschmack. Sie ist von allen mein Liebling.“ Er lächelte ihr zu, bei der Erinnerung waren ihm die Zähne etwas ausgefahren.
Moldavi schaute ihn von der Seite her an, und dann wieder das Mädchen, dessen Haar man nach hinten zu einem hohen, exotischen Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Ihre Haut hatte die Farbe von dunklem Tee, und sie war schlank und hochgewachsen, aus Ägypten oder irgendwo aus der Nähe des gelobten Landes.
„Wir verabreichen allen von ihnen eine ganz bestimmte Ernährung, eben um ihr Blut nicht zu verfälschen“, fuhr Giordan fort. „Habt ihr schon bemerkt, wie sich der Geschmack verändern kann, je nach Art der Nahrungsaufnahme, ebenso wie der Herkunft? Ganz ähnlich, wie der Boden die Trauben oder den Hopfen anders schmecken lässt. Die Ernährung ist so verschieden wie diese sechs hier es sind. Manche von ihnen, wie die bezaubernde Drishni, hier in dem roten Kleid, ernähren sich rein pflanzlich. Andere wiederum essen sehr scharf gewürztes Essen oder trinken eine Unmenge Champagner. Und so weiter.“
Noch einmal forderte er seine Gäste mit einer
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