Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
zu stehen, und mein Wort zu halten, dich nicht zu berühren.“
Vertrauen Sie mir , hatte er vorher gesagt. Er schien es jetzt wieder zu sagen, diesmal ohne Worte.
Sie schaute auf das Metallband, das breit um sein Handgelenk lag, und kalt, wie sie wusste. Er würde ihr diese Gewalt über ihn geben?
Vollständig? Freiwillig?
An einem Ort, wo sie so lange darum gekämpft hatte, allein sein zu dürfen?
Die Ironie ging ihr sehr nahe.
Und dann verflogen alle heiteren Gedanken, wie Ironie und derlei, als ihr klar wurde, was sie da hatte. Hier. Giordan Cale: gutaussehend, stark, maskulin. Der ihr alles anbot, was sie wollte, ob nun viel oder wenig, wie sie es wollte.
Narcise wurde der Mund trocken, und es fiel ihr schwer zu schlucken, als sie auf ihn zuging, ihre nackten Füße wanderten über kühlen Steinfußboden, dann dicken Teppich, dann wieder Stein. Ihre gesamte Magengrube war voller flatternder Motten, ihr Gaumen schwoll an, als er ihre Zähne herausschob.
Und die ganze Zeit über hielten ihre Blicke sich beide gefangen, und es war ihr, als könne sie sein Herz in ihrer eigenen Brust hämmern hören. Der Herzschlag von ihnen beiden schlug im Takt, zusammen, ihrer beider Atem schien gemeinsam ein-und auszuströmen, und zum ersten Mal, in diesem Zimmer, fühlte sie sich ... feminin.
Feminin und mächtig, auf eine Art und Weise, die sie nicht mehr gespürt hatte, seit sie Rivrik geliebt hatte.
Sie stand jetzt vor ihm, und Narcise hob seinen freien Arm, fühlte den kleinen Schauder, der ihm unter der Haut durchjagte. Ihre oberen Reißzähne berührten jetzt ihre Unterlippe, und ohne darüber nachzudenken, nahm sie ihn und führte sein Handgelenk an ihren Mund.
Cale erstarrte. Selbst sein Atem ging nicht mehr weiter, als sie die blauen Venen anschaute, die unter ihrem Blick inmitten der Sehnen an seiner goldenen Haut dort zu pulsieren und anzuschwellen schienen. Anstatt ihre Zähne hineinzuschlagen, schnellte Narcise mit ihrer Zunge über die feinen Erhebungen dort, schmeckte das Salz auf seinem warmen Fleisch, spürte den Geschmack seines Duftes und die Essenz seines Lebensbluts unter der dünnen Schicht hämmern.
Und als sie ihr Gesicht anhob, hörte sie das leise Zischen seines Atems und sah das Lächeln über sein Gesicht huschen. Da war Hitze in seinen Augen, aber keine Anspannung, keine widerstreitenden Gefühle auf seinem Gesicht. Nur Lust.
Aus irgendeinem Grund tröstete sie das, und sie ließ ihre Augen schmal werden und Lachfältchen in den Augenwinkeln erscheinen. Fast ein Lächeln. Und dann ließ sie die zweite Fessel um sein Handgelenk zuschnappen und trat zurück, um ihren Gefangenen zu begutachten.
Kaum war ihr der Gedanke durch den Kopf geschossen, war ihre erste Reaktion auch schon Horror, dass sie an das Wort auch nur dachte. Sie wusste, wie es war, eine Gefangene zu sein, gefesselt, unbeweglich und hilflos, den Wünschen und Vorstellungen von anderen ausgeliefert zu sein.
Aber das hier war anders, sagte sie sich selbst. Er hatte ihr die Kontrolle freiwillig überlassen. Hatte es angeboten. Er wollte von ihr berührt werden ... und auch alles andere, was sie entschied, mit ihm anzustellen.
Und, so stellte sie fest, es gab keinen Zweifel darüber, dass sie ... viele Dinge anstellen wollte.
Schon das war eine willkommene Erkenntnis, eine Erleichterung, für eine Frau, die seit Jahrzehnten nicht mehr freiwillig die Berührung eines Mannes gesucht hatte. Denn wenn einmal die Zähne ausgefahren waren und der Blutgeruch in der Luft lag und die Penetration begann, konnte nicht einmal mehr Narcise die instinktiven Reaktionen ihres Körpers unterdrücken. Aber diese Gelegenheiten waren kein echtes Vergnügen gewesen, oder wahre Befriedigung. Man hatte sie ihr entrungen, wie ein ungewolltes und schreckliches Reinigungsritual.
Aber hier, heute Abend, war es für sie. Nur für sie. Und Cale schien das begriffen zu haben.
„Wirst du die ganz Nacht dort stehen bleiben, während mir das Blut aus den Armen fließt?“, sagte er in dieser sanften Stimme, „und ich darf mir nur ausmalen, was du vielleicht tust? Oder wirst du mich küssen und mir diese Unbequemlichkeit versüßen?“
„Ich küsse nie“, sagte sie ihm, aber kam nichtsdestotrotz näher. Es juckte sie in den Fingern, dieses Hemd da zu zerreißen und zu sehen, was sich darunter verbarg. Sie hatte auf einmal ein Bild von Muskelspiel vor sich, kraftvoll und drängend, gegen die Fesseln ankämpfend, seinen Bizeps, und wie seine Brust
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