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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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getan.“
    Er nahm einen großen Schluck und schürzte die Lippen, beachtete die Zweifel und die Dunkelheit nicht, die ihn angesichts seiner Erinnerungen an die eigene Vergangenheit überfielen. Warum nur hatte er einer Unterhaltung zugestimmt, die ihn dorthin führte?
    „Hat Cezar Sie gezeugt?“, fragte er.
    „Nein“, erwiderte sie. „Aber in gewisser Weise schon. Er war es, der den Besuch von Luzifer bei mir arrangiert hat. Wenn er es nicht getan hätte...“, sie zuckte mit den Schultern. „Wenn er es nicht getan hätte, hätte er sein Spielzeug nur für zwei Jahrzehnte oder so haben können, statt elf.“
    Ihr Stimme klang sorglos; etwas was Giordan nur schwer akzeptieren konnte. Wie lange war sie schon die Gefangene ihres Bruders? Und wie konnte er sie hier wegbringen? „Luzifer erschien Ihnen also in Ihren Träumen?“, warf er ein und seine Gedanken kehrten sich von Dingen ab, die er nicht ändern konnte. Noch nicht.
    „Ist das nicht immer so, wenn himmlische Wesen uns Nachrichten überbringen?“, bemerkte sie trocken. „Oder Einladungen?“
    „Für mich ist Luzifer kein himmlisches Wesen“, erwiderte Giordan mit einem ebenso trockenen Lächeln und spürte sogleich ein Zwacken hinten an seiner rechten Schulter, wo sein Teufelsmal seine Haut mit Narben überzog. Luzifers Verärgerung oder Zorn machte sich oft spürbar durch die wurzelähnlichen Striemen, die sich hinten an seiner Schulter befanden.
    „Nein, natürlich ist er das nicht mehr. Aber er war einmal befreundet mit Uriel und Michael und Gabriel.“
    Ihm fiel auf, dass ihr Gesicht weniger angespannt war, und als sie sich einen Stuhl aussuchte, um sich darauf niederzulassen – immer noch etwas von ihm entfernt, aber zumindest kam sie dort etwas zur Ruhe –, spürte er, wie sie sich allmählich entspannte. Was sicher auch daran lag, dass ihr Gespräch sich jetzt von den gefährlichen Themen wegbewegte, hin zu Engeln, gefallene und andere, und der Art von Welt, in der sie beide lebten.
    „Und dann ist Luzifer gefallen“, fügte sie hinzu, ihr Gesicht ernst. Gezeichnet. „Genau wie wir.“
    „Man muss nicht ein böses, restlos selbstsüchtiges Leben führen, selbst wenn man ein Drakule ist“, sagte Cale und musste seine Zähne zusammenbeißen, angesichts des jähen, brennenden Schmerzes.
    Narcise fixierte ihn nachdenklich mit ihrem Blick. Wenn sie gerade einen ähnlichen Schmerz durchmachte, verbarg sie es gut. Aber dann wiederum, sie hatte auch schon viel Übung darin. „Mir ist bislang noch kein Vampyr untergekommen“, sagte sie, wobei sie das alte Rumänische Wort für die Drakule verwendete, „der nicht ausschließlich zum eigenen Vergnügen lebt, auf Kosten des Lebens, der Würde und der Schmerzen anderer. Mich selbst nehme ich nicht aus. Ist das nicht, wie man uns erschaffen hat? Dem haben wir doch zugestimmt?“
    Giordan konnte es kaum fassen, dass sie hier gerade ein solches Gespräch führten. Luzifer würde sie sicherlich bei lebendiger Haut an ihren Teufelszeichen verbrennen, denn er selbst hatte jetzt Schwierigkeiten zu atmen, wie ihn der Schmerz gerade glühend heiß durchströmte. Wenigstens wurde er dadurch von der Lust und dem Begehren abgelenkt, die sie ihm verursachte.
    Vielleicht war dieses offene Gespräch auch dem Whisky geschuldet. Vielleicht lag es daran, weil sie dieselbe Verbindung, die er wahrnahm, ebenfalls zwischen ihnen spürte – wenn auch unbewusst. Vielleicht hatte sie niemanden sonst, mit dem sie über diese Themen sprechen konnte. Er konnte sich nur schwer vorstellen, wie sie und Cezar so miteinander diskutierten.
    „Es ist auch als Drakule möglich, ein ehrenhaftes Leben zu führen. Ich kenne wirklich einen, der es tut“, sagte er.
    „Sie?“, ihre Augen verengten sich skeptisch.
    „Nun“, sagte er und ließ etwas Leichtigkeit in seiner Stimme mitklingen, und verbarg die Pein, die ihm gerade die Schulter herabbrannte. „Ich habe nachweislich schon die eine oder andere edle Tat vollbracht. Aber ich sprach von meinem Freund Dimitri, dem Earl von Corvindale. Er hat seit über hundert Jahren von keinem Menschen getrunken. Er sucht, um genau zu sein, einen Weg, den Pakt mit Luzifer aufzukündigen.“
    „Unmöglich“, sagte sie.
    „Ich weiß. Aber er versucht es dennoch. Er verlässt seine Studierstube nur sehr selten, und dann auch nur auf der Suche nach neuen Manuskripten oder Schriften.“
    „Und das ist also warum...“ Ihre Stimme verstummte, und sie presste gedankenverloren die Lippen

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