Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
und er drehte den Kopf, um Moldavi zu erblicken, der sich nun in seinem Gesichtsfeld befand. Er hatte eine junge Frau bei sich, die zu stolpern schien, als sie ihm folgte.
„Ich habe meinen eigenen Panzer, eine Sonderanfertigung“, sagte Moldavi ohne Umschweife und wies die Frau an, sich auf einen Stuhl direkt vor Chas zu setzen.
„Meine Informanten haben es leider versäumt, mir dieses Detail mitzuteilen“, entgegnete Chas trocken. „Wenn Sie denn davon gewusst haben.“
„Er hat mir schon gut ein Dutzend Mal das Leben gerettet. Möchten Sie sehen?“ Moldavi zog sich das Hemd aus, und hervor kam eine schmächtige, aschgraue Brust, spärlich übersät von glänzenden dunklen Haaren.
Der Mann war mager, fast nur Haut und Knochen, und zunächst sah Chas nichts, was auf einen Panzer schließen ließ, bis auf eine dunkle, runde Stelle an der Mitte seiner Brust. Es leuchtete, und er sah, dass es sich um Metall handelte ... in die Haut eingesetzt.
„Schauen Sie es sich genauer an“, sagte Moldavi und beugte sich zu ihm, wobei er auf seinen Brustkorb zeigte. „Können Sie es erkennen?“
Und dann begriff Chas. Die schwache Linie da auf – nein, unter – seiner Haut, die sein gesamtes Brustbein sowie die Brust bedeckte, war größer als das Stück, das dort unter der Haut zu sehen war. Etwa handtellergroß, das Ganze insgesamt, aber groß genug, um dem Herz als Schutz vor jedem Pflock zu dienen.
„Es ist ... Ihre Haut ist darüber zugewachsen?“, fragte Chas, fasziniert und zugleich angeekelt.
Moldavi nickte selbstgefällig. „Vor ein paar Jahren ging mir auf, dass es wohl klug wäre, über einen dauerhaften Schutz zu verfügen. Wir Drakule verheilen ja so rasch, und so habe ich mir eine Stelle für diese Schutzmedaillons – ich habe selbstverständlich auch eins am Rücken – ausgedacht, indem ich mir dort dafür die Haut aufgeschnitten habe. Oh, es hat nicht weh getan, machen Sie sich da keine Sorgen. Und ich fühle mich dadurch recht mächtig. Ich habe die Medaillons dort festgemacht, bis die Haut wieder zugewachsen war – zumindest zum größten Teil, wie Sie sehen können, ist es noch nicht ganz geschlossen. Denn, Sie verstehen wohl recht gut, ich kann jetzt nicht mehr getötet werden. Nicht einmal von dem gefürchteten Chas Woodmore.“
Moldavi tat einen Schritt und kam jetzt hinter der Frau zu stehen. Er hatte ihr Haar beiseite gezogen, was eine Schulter und ihren Hals freilegte. „Sie stammen aus London, nicht wahr, Chas Woodmore? Wo Sie mit ihren drei sehr bezaubernden Schwestern leben?“
Schock fraß sich in seine Eingeweide. „Sie scheinen besser über mich informiert zu sein, als ich über Sie.“
„Oh, ich kenne Sie sehr gut, Monsieur Woodmore, und Maia, Angelica und ... Sophia? Wie war doch gleich noch der Name?“ Er lächelte kurz, befeuchtete seine Lippen und beugte sich dann etwas vor, um seine Zähne in die nackte Schulter seiner Begleiterin zu versenken. Sie zuckte kurz zusammen, erstarrte angesichts des Schmerzes, und entspannte sich dann wieder.
Der Stachel von Furcht wegen seiner Schwestern verwandelte sich in abgrundtiefen, heftigen Ekel, als Chas zusah, wie Moldavi das hervortretende Blut hinunterschlang. Sein Hals, der über einem ausgefeilt geknotetem Halstuch gut zu sehen war, zog sich krampfhaft zusammen und auch sein Kiefer bewegte sich im gleichen Rhythmus, als ob er nicht genug davon bekommen könne und es ihm viel zu langsam ginge. Die Reaktion der Frau war fast ebenso verstörend: sie schloss die Augen, ihr Gesicht zog sich zusammen, mit einem Ausdruck, der weder ganz Schmerz noch ganz Lust war.
Während er trank, beobachtete Moldavi Chas, seine brennenden, rotgoldenen Augen fixierten ihn, als wolle er seine Reaktion einschätzen. Chas wollte wegsehen, aber schaffte es nicht, und er fühlte, wie sein eigener Körper allmählich auf diesen Anblick reagierte.
Nein. Er versuchte, sich hier loszureißen, wegzuschauen, aber konnte sich letztendlich diesem hypnotischen Blick nicht entziehen. Die Geräusche von rauschendem Blut und das leise Glou Glou Glou von Moldavi beim Trinken hallte ihm in den Ohren. Chas wusste, man versuchte ihn gerade mit einem Bann zu belegen, aber in seinem geschwächten Zustand, gelang es ihm kaum, die Augen abzuwenden. Lust prickelte in ihm, lockte ihn und wollte ihn noch mehr zu sich ziehen, tiefer erregen, und Chas versuchte, sich stattdessen auf den Schmerz zu konzentrieren, der zur gleichen Zeit in seinem böse zugerichteten
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