Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
zuckte mit den Schultern, und sie merkte, obwohl sie ihren Atem nach dem kurzen Kampf wiedergefunden hatte, war sie irgendwie immer noch leicht atemlos. Der Mann war ihr vielleicht mehr als ebenbürtig. „Beides hat seine Vorteile.“
„Werfen Sie Ihr Schwert weg, und ich lasse Sie los“, sagte er.
Sie gehorchte, und er stieß den Degen mit dem Fuß quer durch das Zimmer. Als er zurücktrat, seinen Arm von ihrem Hals wegnahm, da zupfte sie die Ärmel ihres Männerhemds zurecht und zog sie wieder über die Handgelenke herab. „Warum sind Sie hier?“
Er überhörte ihre Frage und fragte, „Sie sind Narcise?“ Sie verneigte bejahend den Kopf, und fühlte, wie seine Augen über sie hinweg glitten. Bevor sie reagieren konnte, schoss seine Hand vor und packte sie am Arm, zog diesen von ihrem Körper weg. „Wie ist das passiert?“
Sie musste nicht dorthin schauen, wo er gerade hinblickte, um zu wissen, dass er von den Abschürfungen an ihren Handgelenken redete, die von den Fesseln stammten. Das war noch gar nichts im Vergleich zu den Wunden an ihrem übrigen Körper, weswegen sie heute auch Männerkleidung trug. Sie passte ohne ein Korsett nicht in ihre Gewänder, und es war schlicht noch zu schmerzhaft, sich in ein Korsett zu schnüren.
„Ich habe einen Schwertkampf verloren“, erzählte sie ihm, und zwang sich reumütig zu lächeln, während sie ihm gleichgültig in die Augen blickte. „Dann und wann kommt das vor.“
Er beobachtete sie genau, als würde er dort eine Lüge suchen oder auf eine Information warten, und ließ sie schließlich los. „Was passiert, wenn du gewinnst?“
„Was immer ich will“, antwortete sie. „Was tun Sie hier?“
„Ich bin ein Vampyrjäger “, erinnerte er sie.
„Warum haben Sie mich dann nicht getötet?“, fragte sie und nahm ihr Arme nach hinten, weg von ihrer Brust, wodurch sie ihm dann eine perfekte Zielscheibe darbot, aber gleichzeitig vermutete, er würde darauf nicht eingehen. „Ich dachte, Chas Woodmore kennt keine Gnade.“
„Sie sind mir lebendig vielleicht von mehr Nutzen als tot. Wo ist Ihr Bruder?“
„Sind Sie wirklich gekommen, um ihn zu töten? Ich würde Sie auf der Stelle zu ihm führen, wenn–“, Narcise hielt inne, das Blut gefror ihr in den Adern. „Er kommt. Sie kommen.“
Sie konnte die Stimmen hören und wusste, sie rochen dieses Blut an Chas Woodmore und vielleicht auch den Geruch des Mannes selbst. Oder ihr Bruder war misstrauisch geworden, als sie nicht in den Salon zurückkehrte. Sie war gerade auf dem Weg dorthin gewesen, als sie diesem Vampyrjäger über den Weg lief.
Woodmore sah aus, als wäre er gleich bereit, auf sie zuzuspringen oder sich hinter der Tür zu verstecken, und Narcise traf sekundenschnell eine Entscheidung. Sie würde Cezar entkommen, und dieser Mann hier würde ihr dabei helfen.
Sie öffnete den Mund und schrie, als sie nach dem Degen auf dem Boden sprang.
*
Im ersten Moment war Chas Woodmore bereit, durch die offene Tür ins Schlafzimmer zu springen und sich dort zu verstecken, und dann schrie Moldavis Schwester aber schon um Hilfe.
Fluchend wirbelte er herum, ihr hinterher, als sie schon wieder aufrecht zu stehen kam, den Degen wieder in der Hand. „Du“, fauchte er und entschied, sie mit sich in die Hölle mitzunehmen. „Ich hätte es besser wissen müssen.“
Aber ihre Augen waren jetzt weit aufgerissen und angstvoll – etwas, was ihm zuvor nicht aufgefallen war, selbst als er sie da eingekeilt, unbeweglich gegen die Wand gedrückt hatte. Und genau als die schweren Schritte am der Tür anlangten, flüsterte sie ihm zu. „Ich werde Sie retten. Helfen Sie mir. Bitte.“
Als die Tür aufflog, erblickte Chas Cezar Moldavi zum ersten Mal. Aber ihm blieb nicht viel Zeit, um den Mann eingehend zu betrachten, denn ihm folgten auf dem Fuße drei weitere Vampyre , und allesamt hatten sie rote Augen und sehr lange Zähne. Sie umringten ihn, ohne zu zögern, und schnitten ihn von der Tür ab.
„Was geht hier vor sich?“, fragte der Mann, von dem er annahm, er wäre Moldavi. Von schmächtiger Gestalt, mit dunklem Haar und einem merkwürdig geformten Kiefer und mit jeder Menge Ringen, die an all seinen Fingern glitzerten.
Chas blieb ganz still stehen, nur darauf konzentriert, rasch den ganzen Raum zu erfassen, um zu sehen, wo es einen Ausweg gab oder zumindest, was man hier als Waffe verwenden könnte. Die Sache mit Pflöcken war, dass sie auf Distanz nur wenig brachten. Man musste nahe an den Gegner
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