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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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Zwillingsschwester. Ein Mädchen, das Becky bereits ausgesetzt hatte.
    Vielleicht hatte Emma recht, dachte ich. Vielleicht waren diese Sachen für mich gewesen.
    Emma bewegte die Maus über das Mädchen, das auf dem Foto neben Sutton stand. »Madeline Vega«, stand auf dem kleinen Popup-Tag. Madeline hatte glattes, schwarzes Haar, riesige braune Augen, eine grazile Figur und eine Zahnlücke wie Madonna. Den Kopf hatte sie verführerisch zur Seite geneigt.
    Auf der Innenseite ihres Handgelenks befand sich eine temporäre – oder womöglich sogar echte – Tätowierung in Form einer Rose, und der Ausschnitt ihres blutroten Kleides reichte offenherzig bis zu ihrem Brustansatz.
    Neben Madeline stand ein rothaariges Mädchen namens Charlotte Chamberlain. Sie hatte blasse, rosig überhauchte Haut, hübsche grüne Augen und trug ein schwarzes Seidenkleid, dessen Träger ihr in die breiten Schultern schnitten. Zwei Blondinen mit ähnlichen großen Augen und Stupsnasen flankierten die Gruppe. Sie hießen Lilianna und Gabriella Fiorello und wurden in der Bildunterschrift von Sutton als »Twitter-Zwillinge« bezeichnet.
    Ich schaute Emma über die Schulter. Ich erkannte die Mädchen auf den Fotos und begriff, dass wir Freunde gewesen waren. Aber jetzt waren sie wie Bücher für mich, die ich vor zwei Jahren gelesen hatte. Ich wusste, dass ich sie gemocht hatte, aber ich konnte nicht mehr genau sagen, warum.
    Emma scrollte nach unten. Der größte Teil des Facebook-Profils war öffentlich zugänglich. Sutton Mercer würde bald ihr letztes Schuljahr beginnen, genau wie Emma. Sie besuchte eine Schule namens Hollier High. Sie interessierte sich für Tennis, Shopping im La-Encantada-Einkaufszentrum und die Papaya-Quench-Ganzkörperbehandlung im Canyon-Ranch-Spa. Unter »Vorlieben und Abneigungen« hatte sie geschrieben: »Ich liebe Gucci mehr als Pucci, aber nicht so sehr wie Juicy.«
    Emma runzelte die Stirn.
    Tja, ich hatte ebenfalls keine Ahnung, was das bedeuten sollte.
    Als Nächstes klickte Emma die Fotoalben an und betrachtete ein Bild, das ein paar Mädchen in Tennis-Shirts, Röcken und Turnschuhen zeigte. Eine Plakette mit der Aufschrift »Hollier Tennismannschaft« stand vor ihnen auf dem Boden. Emma fuhr mit der Maus über die Mädchen, bis sie bei der dritten von links Suttons Namen fand. Ihr Haar war zu einem straffen Pferdeschwanz zusammengebunden. Emma ließ die Maus zu der dunkelhaarigen Inderin rechts neben ihr wandern. Auf dem Tag über ihrem Kopf stand »Nisha Banerjee«. Ihr Lächeln war süßlich und streberhaft.
    Ich starrte das Mädchen an, und meinen gewichtslosen Körper durchzuckte ein Blitz. Ich wusste, dass ich Nisha nicht mochte, aber ich hatte keine Ahnung, warum.
    Als Nächstes betrachtete Emma ein Bild von Sutton und Charlotte auf dem Tennisplatz. Neben ihnen stand ein großer, gut aussehender Mann mit grauen Schläfen. Er war nicht getaggt, aber unter dem Bild stand: »Beim Arizona Tennis Classic mit C und Mr Chamberlain.« Danach folgte ein Bild von Sutton Arm in Arm mit einem attraktiven, nett aussehenden blonden Jungen, der ein Hollier-Fußballtrikot trug. »Lieb dich, G!«, hatte sie daruntergeschrieben. Jemand namens Garrett hatte das mit den Worten »Lieb dich auch, Sutton« kommentiert.
    Wie süß, dachte Emma.
    Auch mir wurde warm ums Herz.
    Das letzte Bild, das Emma anklickte, zeigte Sutton an einem Verandatisch mit zwei gut aussehenden älteren Erwachsenen und einem Mädchen mit aschblondem Haar und kräftigem Kinn. Ihr Name war Laurel Mercer, wahrscheinlich Suttons Adoptivschwester. Alle grinsten und hielten ihre Getränke zu einem Toast hoch. »Meine Super-Family« stand unter dem Bild.
    Emma betrachtete das Bild lange mit wehem Herzen. All ihre Tagträume von ihrer Sternenfamilie sahen ziemlich genau so aus: eine attraktive, glückliche Familie, ein schönes Haus, ein gutes Leben. Wenn sie Suttons Gesicht durch ihr eigenes ersetzt hätte, wäre das Bild unverändert geblieben. Aber ihre eigene Geschichte war das genaue Gegenteil von der, die dieses Bild erzählte.
    Auf dem Profil gab es auch einige YouTube-Links zu Videoclips, und Emma klickte den ersten an. Sutton stand mit Madeline und Charlotte offenbar auf einem üppig begrünten Golfplatz. Alle knieten nieder und schüttelten heftig die Spraydosen, die sie in der Hand hielten. Langsam und schweigend sprühten sie etwas auf einen großen Felsblock. Wir vermissen dich, T , schrieb Madeline. Suttons Botschaft war: Nisha war

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