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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Kanal, um sich mit Jolis Blut zu vermischen. Ein dritter Vampir schlug mit dem Rücken gegen die Wand und riss dabei ein beachtliches Loch in das Gasrohr. Trotz der enormen Schäden, welche die Vampire einsteckten, erholten sie sich schneller als Remierre von den Strapazen und standen rascher auf den Beinen, als es ihm lieb war, um sich unermüdlich auf den schwächelnden Feind zu stürzen, der sich immer wieder kraftvoll aufbäumte, gleich einem wilden Pferd, das seinen Reiter abwerfen wollte. Doch die zahlreichen Wunden zeigten ihre Wirkung.Remierre wurde schwindelig, schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Die Vampire fielen gnadenlos über ihn her. Schließlich blieb er benommen am Boden liegen. Trotz der Schmerzen galt sein einziger Gedanke Joli. Er durfte jetzt nicht erliegen, er musste sie retten. Wenn er nicht wieder aufstand, wäre sie verloren.
    Joli hatte Remierres Kampf mit Entsetzen verfolgt. Nun, da er am Boden lag und sich nicht mehr rührte, war die schwache Glut der Hoffnung auf Rettung endgültig erloschen. Sie würde nicht heil aus dieser Sache heraus kommen, jedoch betete sie, dass zumindest Rem aufstehen und fliehen würde. Aber nichts dergleichen geschah. Er rührte sich nicht, lag einfach nur da, dieser gewaltige Fellberg, der trotz all seiner Muskelmasse in diesem Moment entsetzlich verwundbar wirkte. War er bereits tot? Oh Himmel, bitte nicht. Die stickige Luft raubte ihr den Atem. Und diese Hitze. Sie sah wie eine Bahn aus Feuer der öligen Spur folgte und sie um sie und Dr. Freck ausbreitete.
    „Der Vollmond leuchtet dir den Weg, oh, Herrin! Kehr zu uns zurück, kehr zu uns zurück!“ Dr. Freck, so schien es, war der Einzige, der sich weder von einem Werwolf noch von der höher schnellenden Feuerwand aus der Ruhe bringen ließ. Beide Arme über seinem Kopf hoch herhoben stand er vor Joli und rief gegen die Decke. „Finde den Weg, oh, Herrin. Deine Diener erwarten dich.“
    Joli hustete durch ihren Knebel. Sie kniff die Augen zusammen, um sie vor der brennenden Hitze zu schützen, als plötzlich etwas ihren Körper berührte. Es war sanft, kaum spürbar. Sie spürte eine Präsenz, die immer stärker und machtvoller wurde, die sich ihr näherte und mit jeder Sekunde an Kraft gewann. Panisch riss sie wieder die Augen auf.
    Pyr.
    Die Vampirkönigin hatte die Welt der Dämonen verlassen, um nun in ihren neuen Körper zu fahren. Mit letzter Kraft zerrte Joli an ihren Fesseln, doch sie waren fest um ihre Arm- und Fußgelenke gewunden. Sie konnte sich trotz aller Anstrengung nicht befreien. Unter ihr öffnete sich der Boden. Joli glaubte zu schweben, obwohl sie gleichzeitig den heißen Steinboden unter sich spürte. Ein schwarzer, rotierender Tunnel hatte sich dort aufgetan, wo sie zuvor die Runen erblickt hatte. Feuersäulen schossen kraftvoll empor, ihre Flammenspitzen erreichten sie aber nicht. In diesem finsteren Wirbelsturm schwebte ihr eine Frau in einem schwarzen Gewand entgegen. Ihr Gesicht war blass, die Augen blut unterlaufen. Ihre dürren Hände waren nach ihr ausgestreckt und ihre übermäßig langen Finger bohrten sich in Joli, als wollten sie sie in die Tiefe ziehen.
    „Du bist mein“, rief die Fremde, doch Joli hatte das Gefühl, als würde die Stimme lediglich in ihrem Kopf existieren, denn niemand sonst reagierte auf den Tunnel oder die finstere Frau. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Hilfesuchend blickte sie zu Remierre. Aber der war noch immer am Boden und auf seinem geschwächten Rücken hatten sich die Vampire festgebissen wie Blutegel.
    „Du bist mein“, flüsterte die Frau dieses Mal in einem sinnlichen Ton, und ihre Hände tauchten in Jolis Körper ein.
    Es schmerzte nicht. Im Gegenteil. Es fühlte sich richtig an. Und so absurd es klang, es erinnerte sie an die Verschmelzung von Mann und Frau, die einander liebten.
    „Ich werde dir nicht wehtun“, hauchte Pyr beruhigend und verführerisch zugleich, während ihre körperlose Existenz tiefer in Joli eindrang, sich an ihrer Energie labte und Besitz von ihr ergriff.
    Als ihre Finger jedoch in Jolis Brust vordrangen wich die Vampirkönigin mit einem wütenden Aufschrei zurück. Joli spürte eine ungeahnte Kraft in sich aufsteigen und wie sich eine Art Schutzschild um ihren Körper formte. Sie sah in die zorngeweiteten Augen Pyrs.
    „Nein!“, stieß diese ungläubig aus. „Nicht meine Schwester!“
    Ihre Stimme verwandelte sich in ein Kreischen. Der Sog, der unter ihr entstand, zog sie in den Tunnel zurück,

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