Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)
seinen Worten, die entschlossen klangen. Er würde dafür sorgen, dass sie das Mädchen nicht leer saugten. Und wenn es das Letzte war, was er tat. Das war er der Kleinen schuldig. Aber auch sich selbst.
Überrascht blickte sie ihn an und ein Hoffnungsschimmer zeigte sich in ihrem Blick. Will hoffte, dass er sein Versprechen würde halten können, denn die anderen Vampire waren stärker und mächtiger als er.
Für den Moment beruhigte sich das Mädchen. Es zog die Nase hoch und ihre Augen waren gerötet.
„Wie heißt du?“, fragte er freundlich, denn er verspürte den Drang, zu wissen, mit wem er es zu tun hatte.
„Missy.“
„Hör zu, Missy. Mit dem, was hier vor sich geht, hast du nichts zu tun. Es ist nicht deine Schuld. Du warst nur zur falschen Zeit am falschen Ort …“
„Wer seid ihr? Wieso seid ihr so kalt und blass?“
Sie hatte nicht die geringste Ahnung, dass sie von Vampiren entführt worden war, aber sie hatte eine gute Beobachtungsgabe. Ihr Entführer, Raphael, musste sich wie ein Eisblock angefühlt haben und auch Wills Hände waren kalt.
„Das kann ich dir nicht sagen.“ Er ließ seinen Blick über ihr hübsches Gesicht wandern. Wäre er kein Vampir, sondern noch ein Mensch und sie wären sich unter anderen Bedingungen begegnet, er hätte sie gern näher kennengelernt. Aber so trennten sie Welten voneinander. Sie runzelte die Stirn, sah ihn fragend an.
„Es ist kompliziert. Wichtig ist jetzt vor allem, dass du viel zu dir nimmst, dass du deinen Körper stärkst.“
Seine Worte beunruhigten sie offensichtlich, dennoch nickte sie und Will entschied, sie loszubinden, damit sie selbstständig essen konnte.
Joli konnte es nicht glauben. „Wir erwarten ein Kind?“, flüsterte sie und blickte zwischen dem Arzt und Rem, der sie in den Untersuchungsraum begleitet hatte, hin und her.
Ein überraschtes, doch freudiges Lächeln zeichnete sich auf Rems markanten Zügen ab. Das war unglaublich. Joli hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Obwohl es im Nachhinein betrachtet nahe lag. Schließlich war dies nicht die erste Morgenübelkeit gewesen, wohl aber die stärkste.
„Ist das wirklich wahr?“, fragte er den Doktor, der mit dem Ultraschallgerät über Jolis Bauch fuhr und auf den Monitor deutete.
„Es gibt keinen Zweifel. Schauen Sie hier.“
Rem kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und nickte. „In der Tat, das sieht aus wie ein … Fleck.“
„Ein Fleck, aus dem bald mehr wird. Herzlichen Glückwunsch.“
Joli war erleichtert und überglücklich. „Deine Sorgen waren also umsonst“, sagte sie zu Rem und ließ sich von ihm helfen, von der Liege zu steigen.
„Alles Gute, Ihnen beiden“, sagte der Arzt, dann machten sie sich auf den Weg zum Parkplatz.
„Fährst du mich zu Theresa? Ich will ihr die freudige Nachricht unbedingt so schnell wie möglich überbringen.“
„Willst du dich nicht lieber schonen?“
Joli seufzte gerührt, schüttelte aber den Kopf. „Es geht mir gut, Rem. Ich bin nicht krank, nur schwanger.“
Rem zog sie an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, der Joli fast aus den Schuhen riss. In ihr stieg jenes Prickeln auf, dass sie schon damals verspürt hatte, als sie sich zum ersten Mal nähergekommen waren.
„Na schön, ich bringe dich zu ihr.“
Seine Hände glitten durch ihre Locken, ergriffen ihr Gesicht bei den Wangen und zogen ihren Kopf vorsichtig zu ihm hinauf. Joli musste auf die Zehenspitzen gehen, um seine Lippen zu erreichen und seinen Kuss zu empfangen.
Arm in Arm schlenderten sie zu Rems BMW. Joli fühlte sich glücklich und geborgen, bald würde sie eine eigene Familie haben. Sie freute sich sehr auf das Kind, denn es war immer ihr großer Wunsch gewesen, möglichst früh Mutter zu werden. Und in Rem hatte sie den perfekten Vater gefunden. Es störte sie nicht im geringsten, dass ihr Baby ein Werwolf werden würde. Im Gegenteil, so war der Fortbestand ihrer Arbeit gesichert. Rem würde dem Kleinen alles beibringen, was er wissen musste, um ein Krieger Lykandras zu werden. Merkwürdigerweise ging Joli davon aus, dass sie einen Jungen bekommen würde. Es hieß, dass die meisten Werwolfkinder Jungs werden, auch wenn es dafür keine Erklärung gab. Wenn Joli darüber nachdachte, hatte sie, seit sie Rem kannte, auch nur männliche Werwölfe kennengelernt. Rem setzte sich hinter das Steuer, während Joli auf dem Beifahrersitz Platz nahm und sich anschnallte. Er warf einen Blick zur Seite und sah sie auf
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