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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geständnis auf der Jacht
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Er brachte es fertig, sowohl klassische Eleganz als auch wilde überwältigende Männlichkeit auszustrahlen. Das ist ausgesprochen sinnlich, überlegte Kathy verträumt und schwang den Mopp mit immer weniger Energie.
    „Kathy …?“
    Aus ihren Gedanken aufgeschreckt, fuhr sie herum. Das Objekt ihrer Begierde stand gerade mal drei Meter von ihr entfernt. Als sie spürte, wie sie rot wurde, weil sie sich ertappt fühlte, wäre sie am liebsten im Boden versunken. „Ja?“
    „Ich wollte mich bei dir entschuldigen.“
    Kathy nickte nur.
    Sergio hatte schmeichlerischen Protest erwartet und musste anerkennend lachen. Sie lieferte wirklich eine preisverdächtige Show ab. Wollte sie ihn mit ihrer scheinbaren Aufrichtigkeit beeindrucken? Glaubte sie, sie könnte ihm als Milliardär dadurch etwas Neues bieten und ihn von sich überzeugen? Er wusste es nicht, und es kümmerte ihn auch nicht. Als sie jetzt die langen Wimpern über die faszinierenden Augen senkte, packte das Verlangen ihn wie ein Raubvogel seine Beute. Was spielte es schon für eine Rolle, wenn sie die Geschichte später an eine schäbige Boulevardzeitung verkaufte? Ein Blick in ihr Gesicht, und es war um ihn geschehen. Seit Langem schon hatte er nicht mehr so heftig auf eine Frau reagiert. Sie anzuschauen, ohne sie berühren zu dürfen, tat beinahe weh.
    „Würdest du noch eine Partie mit mir spielen, wenn du mit der Arbeit fertig bist?“
    Kathy staunte über die Entschuldigung und die erneute Einladung. Sie spürte die Gefahr und die Macht, die von Sergio ausgingen und die sich unter der Oberfläche verbargen. Er war intelligent und unbarmherzig, ein Mann, den man besser nicht zum Feind haben sollte. Sie war entsetzt, dass sie ihn trotz seiner Härte immer noch unglaublich attraktiv fand. Sie schluckte und bemühte sich, ihre Bedenken ernst zu nehmen. „Das wird aber noch mindestens bis elf dauern.“
    „Kein Problem.“
    „Nein?“ Sie konnte der Verlockung kaum noch widerstehen.
    „Nein. Ich werde einen Wagen schicken, der dich abholt, wenn du fertig bist. Wir könnten zusammen etwas essen.“
    „Können wir nicht einfach hier spielen?“ Kathy gab nach, aber nur zu ihren Bedingungen. Sie wollte es nicht riskieren, mit ihm zusammen gesehen zu werden. Genauso wenig würde sie in ein fremdes Auto steigen, das sie weiß der Himmel wohin brachte, bis sie irgendwann in den frühen Morgenstunden zusehen musste, wie sie nach Hause kam.
    Seine Überraschung war nicht zu übersehen. „Wenn du willst.“
    „Ja.“
    Kathy sah ihm nach, wie er davoneilte. Sie war verwirrt und konnte immer noch nicht recht glauben, dass er sie ohne große Anstrengung überredet hatte. Es ist nur eine Partie Schach!, sagte sie sich verdrossen. Er will nur gewinnen. Wenn er mich noch einmal küsst … nun, ich werde es gar nicht erst dazu kommen lassen. Es ist zwecklos, er mit seinem Geschäftsimperium und ich mit meiner Vergangenheit.
    Sie wollte nicht noch einmal verletzt werden. Aber andererseits reizte es sie, ihren Verstand mit seinem zu messen.
    Fünf Minuten vor elf machte sie sich im Waschraum frisch. Sie legte den Overall zusammen und stopfte ihn in ihre Tasche. Das türkisfarbene T-Shirt schmiegte sich eng an ihren schlanken Körper. Sie drehte sich zur Seite, holte tief Luft und streckte den Rücken durch. Ihr Busen blieb beinahe unsichtbar, egal, von welcher Seite sie ihn betrachtete. Als sie ihrem Blick im Spiegel begegnete, wurde sie vor Verlegenheit rot und konzentrierte sich stattdessen darauf, ihr Haar zu kämmen.
    Obwohl sie dreiundzwanzig Jahre alt war, kam sie sich in diesem Moment eher wie ein nervöser Teenager vor. Sie ärgerte sich über das unangenehme Gefühl, nicht genau zu wissen, was auf sie zukam. Die Jahre zwischen neunzehn und zweiundzwanzig, in denen sie mehr Erfahrung hätte sammeln können, waren ihr gestohlen worden. Doch sobald die bittere Erinnerung in ihr aufstieg, verdrängte sie sie auch schon wieder. Sie versuchte, nie zurückzuschauen, denn es tat ihr nicht gut, einer Vergangenheit nachzuhängen, die sich ohnehin nicht mehr ändern ließ. Ihre seelischen und körperlichen Narben würden nie wieder verschwinden. Drei Jahre saß sie im Gefängnis, für ein Verbrechen, das sie nicht begangen hatte. Doch nur wenige Menschen waren bereit, an ihre Unschuld zu glauben. Stattdessen verurteilten viele sie nur noch härter, weil sie nicht aufhörte, ihre Unschuld zu beteuern.
    Ich muss darüber hinwegkommen, sagte sie sich streng.
    Lass die

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